Man sollte meinen, die Lehre der Christian Science in Bezug auf die unwirkliche Natur des Übels in all seinen Formen sei in unserem Lehrbuch „Science and Health with Key to the Scriptures“ so deutlich erklärt, daß irgend eine irrtümliche Auffassung der Anschauung der Verfasserin beinahe unmöglich sei; aber es gibt unglücklicherweise Leute, die es nicht der Mühe wert achten, sich mit dieser Anschauung vertraut zu machen, und die stattdessen den Personen, die nicht unterrichtet sind, ihre persönliche Meinung, sowie ihr bitteres Urteil über das, was sie für die Lehre der Christian Science halten, darbieten. Die erstaunliche Tatsache in vielen Fällen ist die Mißachtung seitens der religiösen Lehrer in Bezug auf die oft wiederholte Mahnung des Herrn: „Richtet ein recht Gericht.” Ein Geistlicher soll kürzlich gesagt haben, daß Christian Science eine billige und leichte Methode sei sein Gewissen zu besänftigen, und daß das der Grund sei, warum sie einen solchen Einfluß erlangt habe, usw. Diese Erklärung basiert augenscheinlich auf dem Glauben, daß wenn die Leute finden, daß die Sünde unwirklich ist, sie eilen, sich so viel als möglich von dieser Unwirklichkeit anzueignen. Diese Ansicht ist das gerade Gegenteil von dem was wirklich geschieht, wenn die Leute anfangen Christian Science zu verstehen. Wenn eine Menge falscher Münzen gegen echte Münzen angeboten würde, oder sogar umsonst angeboten würde, wäre es wohl wahrscheinlich, daß sich die Leute drängen würden um in den Besitz der falschen Münzen zu gelangen? Durchaus nicht!
Ein Prediger beging einst den Fehler die Christian Science deshalb anzugreifen, weil sie die Unwirklichkeit der Sünde lehre, und daher gefährlich sei. Er wurde von dem lokalen Veröffentlichungs-Komitee der Christian Science zur Rede gestellt und gestand, daß er Mrs. Eddy’s Buch nur sehr oberflächlich und vorurteilsvoll gelesen habe. Als seine Aufmerksamkeit auf eine Textstelle nach der andern in „Science and Health“ gelenkt wurde, und sodann auf die Aussagen Jesu Christi zur Bekräftigung und Bestätigung der fundamentalen Lehrsätze jenes Buches, erkannte er deutlich seinen Irrtum und gestand denselben offen ein. Er veröffentlichte sodann einen männlichen und christlichen Widerruf seiner vorher gemachten Aussagen, indem er erklärte, daß wenn man die Nichtigkeit der Sünde einsehen lerne, man zugleich aufhöre ihr zu frönen, und daß man dann alle Energie auf das Streben nach dem Guten verwende.
Daß die Lehre der Christian Science in Bezug auf die Überwindung der Sünde und der Krankheit keine bloße Theorie ist, wird beständig bewiesen. Ein solches Beispiel mag hier angeführt werden. Ein gewisser Mann, welcher körperliche Heilung suchte, bezeugte, daß bei der ersten Behandlung ein neues und höheres Gefühl moralischer Reinheit, wie er sie nie in demselben Grade empfunden hatte, über ihn gekommen sei. Er erklärte, er sei jetzt zum ersten Mal fähig gewesen an Frauen als an Kinder Gottes zu denken, und er fing daher an sie mit anderen Augen anzusehen als je zuvor. Aber nicht nur das; diese neugefundene Idee brachte ihm auch ein bisher unbekanntes Gefühl des Glückes und des Friedens, eine höhere und heiligere Auffassung des Lebens, welche ihn aufwärts führte, fort von dem trügerischen Sinn des Vergnügens am Unrechttun und Unrechtdenken. Wenn diese geistige Reinheit zum Ausdruck kommt, dann sprechen Männer sowohl als auch Frauen von ihrer Dankbarkeit gegen jene edle Frau, welche sie die Nichtigkeit der Sünde gelehrt, und ihnen die Seligkeit erklärt hat, von welcher Christus Jesus sprach, als er sagte, daß diejenigen, welche „reines Herzens sind,” Gott schauen werden; und dies bedeutet sicherlich, daß sie überall das Gute sehen werden, und nur das Gute, da Gott gut ist und da Gott Alles ist. In der Christian Science finden wir, daß das Trachten nach dem Guten und nach Reinheit kein unfruchtbares Suchen ist, sondern daß es immer seine eigene Belohnung mit sich bringt.
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