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Das Abendmahl.

Aus der Dezember 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das letzte Mahl des Herrn Jesu mit seinen Jüngern ist von jeher ein Lieblingsthema der Maler und Theologen gewesen, und viele Glaubenslehren des Christentums gruppieren sich um dasselbe. Daß dieses Mahl ein wichtiges Ereignis war, ersieht man daraus, daß alle vier Evangelisten es erwähnen, obgleich der Bericht des Johannes bedeutend von dem der andern abweicht. Er ist der einzige, der die dem Mahle folgende Fußwaschung erwähnt. Nur Lukas, der bei dieser Gelegenheit nicht anwesend war, erwähnt die Worte: „Das tut zu meinem Gedächtnis,” während Johannes, der zugegen war, großes Gewicht auf die Ermahnung legte: „So nun Ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt ihr auch euch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, daß ihr tut, wie ich euch getan habe.” Es gibt verschiedene christliche Sekten, die dieses Gebot buchstäblich erfüllen, während die meisten das Andenken an das letzte Mahl feiern. Viele ernste Christen in unsern Tagen fragen sich: Was sind in beiden Fällen die Früchte gewesen?

Nicht nur Christian Scientisten, sondern auch andre aufrichtige, denkende Christen können in den Aufzeichnungen der Evangelisten über das Abendmahl nichts finden, was zu der Annahme berechtigt, daß Christus Jesus mit den Worten: „Das tut zu meinem Gedächtnis”— wie Lukas sie anführt — eine äußerliche Zeremonie gemeint habe. Wies er nicht auf alles hin, was die Gedanken anregt, um auf diese Weise wichtige Wahrheiten zu veranschaulichen? Sagte er nicht zu Johannes und Petrus, sie sollten Menschenfischer werden? Zu der Frau, die er um einen Trunk Wasser bat, sprach er die unsterblichen Worte in Bezug auf das lebendige Wasser. Er wies hin auf den Sämann und den Samen, die Saatzeit und die Ernte; aber niemals versäumte er es, die Gedanken vom Materiellen ab- und dem Geistigen zuzulenken.

Wohl wenige, die die Geschichte vom letzten Mahl lesen, denken daran, daß Jesus und seine Nachfolger aus der Kirche ihrer Väter ausgestoßen worden waren, weil sie durch ihre Beweise der von Sünde, Krankheit und Tod erlösenden Macht der Wahrheit äußere Glaubenslehren und Annahmen, Zeremonien und Bräuche an den Pranger gestellt hatten. Die Priester sagten: „Lassen wir ihn also, so werden sie alle an ihn glauben.” Während des alljährlichen Osterfestes aß jede Familie, die im Schoße der Kirche war, ein Lamm, das der Priester für sie geschlachtet hatte. Jesus und seine Nachfolger waren jedoch außerhalb der Kirche und hatten deshalb kein Passahlamm — nichts als Brot und Wein, aus denen das Abendessen der einfachen Leute bestand. Und dennoch, in welch herrlicher Weise benutzte Jesus diese Gelegenheit! Unsre hochgeehrte Führerin sagt: „Ihr Brot kam gewiß vom Himmel herab,” und der Wein war „die Inspiration der Liebe — der Trunk, den unser Meister trank und den er seinen Nachfolgern anempfahl” („Science and Health,“ SS. 32, 35). Christus Jesus befahl allerdings seinen Nachfolgern, sein Fleisch zu essen; aber in welcher Weise sollten sie dies tun? Hören wir seine Worte: „Wie mich gesandt hat der lebendige Vater, und Ich lebe um des Vaters willen, also, wer mich isset, derselbige wird auch leben um meinetwillen.” Daß dieses Brot „der Welt das Leben” gibt, beweisen Christian Scientisten täglich durch die Vernichtung ihrer eignen Krankheiten und der Krankheiten andrer. Sie verstehen die Anforderungen der Wahrheit dahin, daß jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat geheiligt sein soll, auf daß dieselben in dieser Weise ein fortwährendes „Gedächtnis” an das heilige Werk des Meisters bilden mögen.

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