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Christian Science und ihr Heilungswerk.

(Schluß.)

Aus der März 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Da es nun so wichtig ist, daß ein jeder sein von Gott verliehenes Anrecht auf Freiheit beanspruche, so mag es von Interesse sein näher zu untersuchen, nach welcher Methode Jesus seine Jünger das Heilen lehrte. Dieselben waren keine gebildeten Leute, besaßen aber durchschnittliche geistige Befähigung und waren bis zu einem gewissen Grade mit dem mosaischen Gesetze vertraut. Ohne Zweifel kannten sie die Schriften des Alten Testaments so gut wie die meisten Leute dieselben heutigestags kennen. Wie dem auch sein möge: wir lesen im Evangelium des Lukas, daß Jesus seine Jünger schalt, um ihres Unglaubens willen. Dann „öffnete er ihnen das Verständnis, daß sie die Schrift verstunden.” Wir mögen in unserem Unglauben mit der Bibel sehr gut bekannt sein, ohne jedoch dieselbe zu verstehen. Als z. B. Jesus den Mann mit der verdorrten Hand heilte, sagte er weiter nichts als: „Strecke deine Hand aus!” Dann heißt es weiter: „Und er streckte sie aus; und sie ward ihm wieder gesund, gleich wie die andere.” Wir kennen diese Worte sehr wohl; angenommen aber, es würde heute jemand einen Menschen, der an einer verdorrten Hand leidet, mit denselben Worten anreden, würde ein solches Verfahren allein ihn heilen? Ein jeder muß zugeben, daß das geistige Verständnis des Meisters die Kranken heilte. Man könnte die ganze Bibel vom 1. Buch Mosis bis zur Offenbarung memorieren und würde deshalb doch nicht fähig sein, eine einzige Krankheit zu heilen, denn das geistige Verständnis muß eröffnet werden. „Der Buchstabe tötet, aber der Geist machet lebendig” heißt es in der Heiligen Schrift.

Um die Jünger in dieses geistige Verständnis einführen zu können, mußte Jesus auf ihr geistiges Niveau herabkommen und von da aus die Bedeutung seiner Lehren so erklären, daß sie dieselben verstehen konnten. Er fing mit Gleichnissen an, „und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen.” Etwas später sagte er: „Es kommt aber die Zeit, daß ich nicht mehr durch Sprichwörter mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von meinem Vater.”

Jesus verfuhr also genau so, wie eine Mutter verfährt, wenn sie ihr Kind lehrt, daß zwei mal zwei vier ist. Es ist dies ein rein mentales Problem und deshalb dem Kinde anfangs unverständlich. Dasselbe sieht weiter nichts als physische Gegenstände, und die Mutter beginnt deshalb mit etwas Greifbarem, beispielsweise mit roten Äpfeln. Diese haben eine bestimmte Bedeutung für das Kind. Es kann begreifen, daß zwei rote Äpfel in einer Hand und zwei rote Äpfel in der anderen Hand zusammen vier rote Äpfel ausmachen. Bis zu diesem Punkte hat es keinen Begriff von der mentalen Natur des Problems. Bei der zweiten Lektion werden dann die Äpfel weggelassen und das Kind wird dazu angeleitet, sich rote Äpfel vorzustellen und zu denken, daß zwei rote Äpfel und zwei rote Äpfel vier rote Äpfel ausmachen. Bei der dritten Lektion ist es dann so weit gekommen, daß es das mentale Problem ohne die physischen Formen begreifen kann.

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