Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Der Geist der Wahrheit.

Aus der März 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gegen Ende der persönlichen Wirksamkeit Jesu sagte er zu seinen Jüngern, sie sollten sich keine Sorgen darüber machen, daß er ihrem materiellen Bewußtsein bald entschwinden werde, denn der Vater werde ihnen „einen andren Tröster” geben, und zwar für alle Zeiten. Der trauernden Menschheit, die das ersehnte Licht scheinbar umsonst sucht und vergebens im Dunkel materieller Annahmen umhertastet, wurde nie zuvor solcher Trost zuteil, als der, den ihnen der Meister brachte. Seine dreijährige Amtstätigkeit umfaßte gar herrliche Erfahrungen, indem die Krüppel und Lahmen und Blinden durch Heilung beglückt wurden und selbst die dunkeln Schatten des Todes weichen mußten,— alles zum Beweis dafür, daß der Mensch unsterblich ist. War es ein Wunder, daß sich die Jünger nur sehr ungern von ihrem Meister trennten, der solche Zeichen tat, und der sie lehrte, wie sie dieselben Zeichen, ja „größere denn diese” tun könnten?

Hätte sich Jesus dahin ausgedrückt, daß das Heilungswerk und die demselben zugrundeliegende geistige Erkenntnis nach seinem Abschied von ihnen verloren gehen würde, so hätten seine Nachfolger gewiß Grund zur Traurigkeit gehabt. Er sagte ihnen jedoch, sie hätten keinen Grund zur Traurigkeit, denn „der Geist der Wahrheit” werde nicht nur ihr „Tröster” sein, sondern werde sie auch alles lehren und sie erinnern alles des, das er ihnen gesagt hatte. Welch unabsehbare Möglichkeit liegt doch in den Worten: „Alles des, das ich euch gesagt habe”! Auch nicht der geringste Teil der wunderbaren Lehren Jesu sollte verloren gehen, sondern alles, was sie umfassen, sollte der Geist der Wahrheit enthüllen. Konnte die Menschheit mehr verlangen?

Daß diese Verheißung des Meisters zur Erfüllung reif war, ersehen wir aus der Apostelgeschichte. Wir lesen da, wie das glorreiche Werk, welches Jesus gegründet hatte, viele Jahre lang fortgesetzt wurde. Leider folgte aber darauf eine Zeit, in der man sich mehr auf persönliche Ansichten verließ als auf die Leitung des Geistes der Wahrheit, bis endlich die „Zeichen,” von denen Jesus sagte, sie würden denen folgen, die an ihnen glauben, verschwanden und der Dogmatismus, welcher keinen Beweis seines göttlichen Ursprungs bieten kann, deren Stelle einnahm. Das Bedürfnis für die heilende Wahrheit war jedoch in den darauffolgenden Jahrhunderten nicht geringer, und es wurde demselben aufs neue entsprochen, als Mrs. Eddy das göttliche Prinzip der Werke Jesu entdeckte, und als sie die Welt wiederum darauf hinwies, daß uns der Geist der Wahrheit in alle Wahrheit leitet und uns befähigt, die Demonstrationen der ersten Christen zu wiederholen. Die Wahrheit ihrer Behauptungen ist seit mehr als vierzig Jahren durch die Heilung vieler Tausender, die völlig hoffnungslos gewesen waren, bewiesen worden. Diese Leute zeigen durch ihren reinen Lebenswandel, daß ihre Heilung von Gott kam. Ferner haben uns Mrs. Eddys Lehren die Heilige Schrift aufs neue eröffnet, und die Hungrigen finden nun in derselben das Brot, welches der Welt Leben gibt. Dies ist ein weiterer Beweis der Wahrheit ihrer Lehren.

Mrs. Eddy hat die weise Bestimmung getroffen, daß alle, welche nach Wahrheit trachten, dieselbe in der Bibel und in dem Lehrbuch „Science and Health“ suchen sollen, wo dieselbe „durch keine menschlichen Mutmaßungen verfälscht und beschränkt ist” (erklärende Bemerkung vor den Bibellektionen der Christian Science). Jeder Christian Scientist sollte die ursprüngliche Wahrheit in dieser Weise selbst suchen. Wenn deshalb innerhalb einzelner Gruppen von Forschern, wo eine Person sehr leicht die Rolle eines Auslegers übernimmt, die Lektionspredigten erörtert werden, so widerstreitet das dem Zweck der Lektionen. Ein solches Verfahren ist eher dazu angelegt, den Forscher zu verwirren als ihn zu belehren, denn indem er persönliche Ansichten sucht, läßt er die Tatsache außer Acht, daß uns der Geist Gottes als der Führer zum wahren Verständnis geoffenbart ist,— zum Verständnis, das man an seinen Früchten erkennen kann. Wir haben allerdings den Buchstaben nötig, finden denselben aber klar und deutlich in den Lektionspredigten. Der Geist, welcher lebendig macht, kommt durch den individuellen Umgang mit Gott und durch die Demonstration der Wahrheit. Wenn wir in uns selbst und anderen täglich Sünde und Krankheit überwinden, so werden wir in diesen Lektionspredigten stets neue Schätze finden, die im Urquell alles Guten verborgen liegen. Des Meisters Versprechen lautet deshalb: „Bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei.”

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 1909

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.