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Die Taufe.

Aus der März 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die vielen widersprechenden Glaubenslehren der früheren wie der heutigen Zeit beruhen zum großen Teil auf einer menschlichen Auslegung der Heiligen Schrift, und nicht auf dem geistigen Verständnis derselben. Die Unhaltbarkeit dieser menschlichen Anschauungen geht beispielsweise daraus hervor, daß ein Lutheraner, der Baptist werden will, sich nochmals taufen lassen muß, und zwar durch Untertauchen, während er in seiner alten Kirche als Kind durch Besprengen getauft wurde.

Es ist doch klar, daß äußere Zeremonien an und für sich nicht den geringsten Wert haben. Sie sind nichts weiter als Symbole, die uns aufwärts weisen und die wir ablegen, sobald wir zum Verständnis geistiger Wirklichkeiten emporgestiegen sind. Wir haben das Recht, uns jetzt von diesen Äußerlichkeiten loszusagen; nur muß es allmählich geschehen, durch die Demonstration der Wahrheit, daß der Mensch geistig ist und nicht materiell.

Wir werden nur dann Mitglieder der Kirche Christi, wenn wir uns als die Kinder Gottes, des Geistes, erkennen und wenn wir der Annahme entwachsen, daß wir die Kinder Adams, der Materie, seien. Diese beiden entgegengesetzten Zustände widerstreiten einander beständig, wie Paulus erklärt. Es kann deshalb die Demonstration oder das Verständnis des Geistes und seiner Wirklichkeiten dadurch, daß man auf materielle Zeremonien Gewicht legt, nur gehindert werden. Anderenfalls hätten die jüdischen Verordnungen mit ihren Symbolen und Zeremonien nicht den Verordnungen der Liebe weichen müssen, die Jesus durch seine Demonstrationen dem menschlichen Bewußtsein offenbarte. Er, unser großer Meister und Wegweiser, sagte: „Meinen Kelch sollt ihr zwar trinken, und mit der Taufe, da Ich mit getauft werde, sollt ihr getauft werden.” Mit diesen Worten nahm er nicht Bezug auf das materielle Sinnbild, sondern auf den Kelch des Kreuzes, dem jeder Jünger der Wahrheit in der niedrigeren oder materialistischen Gedankenrichtung begegnet, sobald er darnach trachtet, sich Christi Sinn anzueignen. Dieser Kelch bringt uns die wahre Taufe, die Realisierung der göttlichen Liebe. Jesus unterwarf sich allerdings der Wassertaufe; aber er sagte zugleich: „Laß es jetzt also sein,” und als er den Jüngern seinen letzten Auftrag gab, gebot er ihnen nicht, in oder mit Wasser zu taufen, sondern „im Namen [oder Verständnis] des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.” Zugleich erklärte er, was das unausbleibliche Resultat einer solchen Taufe sein werde, nämlich das Heilen der Sünde und der Krankheit.

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