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Heilmethoden.

Aus der März 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Machtlosigkeit der medizinischen Wissenschaft in so vielen Krankheitsfällen, der hohe Idealismus Christi Jesu und die zahllosen unbestreitbaren Heilungen durch Christian Science,— alles das veranlaßt heutigestags die leidende Menschheit, sich nach etwas Besserem umzusehen als nach Medizinflaschen und Pillenschachteln. Als Antwort auf ihr unbestimmtes Sehnen beeilt sich der menschliche Verstand, gar vielerlei mentale Universalmittel anzupreisen, so daß eine große Anzahl wohlmeinender Leute in einen traurigen Zustand der Verwirrung geraten sind. Es bezieht sich dies nicht nur auf das Volk im allgemeinen, sondern auch auf den geistlichen Stand. Man ersieht hieraus, wie sehr der Glaube an die Wirklichkeit der Materie und des Übels das Verständnis vom Heilungswerk Christi Jesu verdunkelt hat. Die Annahme, daß die Materie wirklich sei, führt ganz naturgemäß zu der Meinung, daß Gott die materiellen Gesetze verordnet habe. Gar viele schließen sich dieser Meinung an und verlassen sich daher beim Heilen der Kranken nicht auf das Verständnis der geistigen Wahrheit, sondern auf jene sogenannten physischen Kräfte, die gar vielfach bösen Zwecken dienen und von denen sich das moralische Gefühl der Menschheit schon längst mit Abscheu abgewandt hat. Die Zauberei der Hexe von Endor und des Bar-Jesus wiederholen sich in dem Mesmerismus und dem Hypnotismus, welche in unseren Tagen dem Übel so sehr dienlich sind. Immer mehr wächst die Zahl derer, die einsehen, daß diese Heimlichkeiten des sterblichen Sinnes ebensowohl als „Feinde aller Gerechtigkeit” angesehen werden müssen, wie die Zauberei früherer Zeiten. Und doch wenden sich viele Christen in der besten Meinung an Leute, die derartiges ausüben, und halten sie für Werkzeuge, durch die sich die Kraft Gottes in der Heilung von Krankheit und Sünde offenbart.

Den Christian Scientisten erscheint dies nicht nur widersinnig, sondern auch unbeschreiblich traurig. Obgleich sie einem jeden das Recht zugestehen, seine Seligkeit nach eigenem Gutdünken zu schaffen, so freuen sie sich doch, daß sie gelernt haben, sich um Hilfe gegen Krankheit und Sünde allein an Gott zu wenden. Sie halten sich unerschütterlich an die Behauptung, daß das Gesetz, welches Jesus bei seinem Liebeswerk in Anwendung brachte, göttlich war; daß sich ein jeder die Kenntnis dieses Gesetzes aneignen kann, gleich den Jüngern Jesu, welche die Kranken heilen konnten, wie Jesus sie heilte, d.h. durch dasselbe Prinzip und dessen Anwendung. Christian Scientisten berufen sich auf die unzweideutige Erklärung Jesu, daß „der Vater” die Werke tut. Sie verstehen, daß nur die Tätigkeit des Geistes Gutes bewirkt, daß die erneuernde Kraft ausschließlich geistig ist. Nach ihrem Begriff kann eine solche Kraft ebensowenig schändlichen Zwecken dienen, als das Licht mit der Finsternis Gemeinschaft haben kann. Da nun die modernen Methoden des Mesmerismus zugestandenerweise zu ruchlosen Zwecken angewandt werden, so sind Christian Scientisten überzeugt, daß diese Methoden nicht diejenigen sind, die Jesus anwandte und anderen anempfahl. Gewiß ist eine angebliche Kraft, die bösen Zwecken dient, nicht geistig und nicht göttlichen Ursprungs, obwohl man sie in Verbindung mit heilsamen und vernünftigen Lehren anwenden mag. Mrs. Eddy sagt diesbezüglich: „Wenn auch der animalische Magnetismus Krankheiten zu lindern oder zu kurieren scheint, so ist das eine Täuschung, denn Irrtum kann nicht die Wirkung des Irrtums beseitigen.” „Andererseits kommt ... die Wissenschaft des Geistes von Gott; sie demonstriert das göttliche Prinzip, und bringt die Absichten des Guten zur Ausführung” („Science and Health,“ SS. 101, 103).

Es ist ferner klar, daß die Wahrheit, deren sich Jesus bei seiner Heiltätigkeit bediente, einen vergeistigenden und erneuernden Einfluß ausübte. Darin bestand der große Unterschied zwischen seinem Heilen und allen angeblichen Heilmethoden, welche auf dem menschlichen Willen und auf persönlicher Gedankenkontrolle beruhen. Die Aufrechterhaltung dieses Unterschiedes ist ein Hauptmerkmal der Christian Science Lehren und ihrer Ausübung.

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