Das Folgende ist dem „Evening Star“ — Washington, D.C. entnommen:
Pastor John Reed Shannon hat das neue Jahr mit einer Reihe von Predigten begonnen, die ganz besonders für die Jünglinge und Jungfrauen der „Metropolitan“ Methodisten-Kirche bestimmt sind. Sein erstes Thema war: „Unsere Gedanken sind das Steuer unseres Lebens.” Er sagte unter anderem: „Gedanken sind Kräfte, die mehr Wirklichkeit besitzen als Granitfelsen. Niedrige und unreine Gedanken legen dem Körper eine ungeheure Last auf. Katastrophen im moralischen Leben entstehen dadurch, daß man sich bösen Gedanken hingibt. Der Baum stürzt vor der Macht des Sturmes, sein Stamm bricht entzwei und enthüllt die Tatsache, daß in seinem Innern Fäulnis stattgefunden und ihn geschwächt hat. Ebenso kommen Menschen zu Fall, bei denen böse Gedanken moralische Fäulnis bewirkt haben.
„Reine und edle Gedanken führen dem Körper erhaltende und heilende Kräfte zu. Sie sind für den physischen Zustand von höherem Wert, als Medizinen. Das Wasser, welches ein Schiff umgibt, bringt dasselbe nicht zum Sinken die Gefahr entsteht durch das Eindringen des Wassers in das Innere des Schiffes. In gleicher Weise ist der Christ moralisch sicher, solange er sein Bewußtsein gegen böse Gedanken verschließt. Dadurch hält er sein Gewand vor der Welt unbefleckt. Wenn unser Leben einer Harfe gleicht, die einen Sprung hat und deren Saiten verstimmt sind, so liegt der Grund in unserem Denken. Wenn unser Leben einer Harfe gleicht, von deren Saiten harmonische Töne des Glücks und der Zufriedenheit ausströmen, so liegt der Grund ebenfalls in unserem Denken. Wie ein Mensch denkt, so ist er.
Obige Worte des Pastor Shannon sind gewiß ganz schön; leider gehen sie aber nicht weit genug, um den „einfachen Suchern nach Wahrheit,” welche, wie Mrs. Eddy sagt, „müde und durstige Wanderer in der Wüste” sind („Science and Health,“ S. 570), von größtem Wert zu sein. Es ist einem mutlosen und niedergeschlagenen Sterblichen nicht viel geholfen, wenn man ihm sagt, er müsse richtig denken, es sei denn, man teilt ihm zugleich mit, wie er dies anzufangen hat. Wir müssen ihn auf das Prinzip alles richtigen Denkens hinweisen. Wir müssen ihm klar machen, daß alles richtige Denken den unendlichen Geist reflektiert; daß alles andere Denken unwirklich und unwahr ist und weder Kraft noch Autorität besitzt.
Wenn Gott Geist ist, so ist er unendlicher Geist, und der Mensch, Gottes Abglanz und Ebenbild, reflektiert diesen Geist. Mrs. Eddy sagt in Bezug auf den Menschen: Er „hat nicht eine einzige Eigenschaft, die nicht von Gott kommt”; ferner: „Er hat kein eigenes Leben, keine eigene Intelligenz noch erschaffende Kraft, sondern reflektiert geistig alles, was seinem Schöpfer angehört” („Science and Health,“ S. 475). Die Sterblichen müssen lernen jeder bösen Eingebung Widerstand zu leisten und jede geistige Idee willkommen zu heißen. Der Unterschied zwischen dem Wirklichen und Unwirklichen, dem Wahren und Unwahren muß ihnen klar zum Bewußtsein kommen.
Christian Science ist darum so wertvoll, weil sie in allen Lebensverhältnissen praktisch anwendbar ist und alle Bedürfnisse befriedigt; weil sie ihre Schüler lehrt, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Diese praktische Anwendung der Lehren Jesu befreit die Menschheit von den Banden der Krankheit und der Sünde.