Achtzehn Monate ehe ich von Christian Science hörte war ich wegen eines akuten Magenleidens für unheilbar erklärt worden. Ich hatte an diesem Übel mehr als zwanzig Jahre lang gelitten, war bei vielen Ärzten gewesen und hatte sehr viel Medizin eingenommen. Zehn Monate lang war ich weder am Tage noch während der Nacht frei von Schmerzen gewesen. Mein ganzes Leben hindurch hatte ich an heftigen Kopfschmerzen gelitten, die nur zu oft auftraten und mich zu allem unfähig machten. Wegen dieses Leidens war ich von vielen Ärzten behandelt worden, doch ohne irgend welche Linderung zu verspüren. Auch ein rheumatisches Leiden quälte mich. Zweimal hatte ich das Fieber gehabt, das erste Mal, als ich neun Jahre alt war, und beidemal lag ich sechs Wochen zu Bett. Der letzte Anfall hinterließ eine Herzschwäche sowie ein ständiges Halsleiden, und ich war niemals von einer Krankheitserscheinung ganz frei. Überdies litt ich an Krampfadern.
Das Suchen nach Heilung war es nicht, das mich zur Christian Science führte; hatte ich doch nie von derselben gehört, bis ich von einem Freunde ersucht wurde, seiner Frau auszureden dieser Lehre zu folgen. Dies konnte ich nicht tun, da ich ganz und gar nichts von dieser Sache wußte. Er bat mich jedoch so beharrlich, daß ich versprach, mir das Buch zu verschaffen und zu sehen, was ich danach sagen könnte. Ich erhielt das Buch sofort, und fast gleich darauf wurde ich gebeten, einen Freund zu pflegen. Ich dachte, ich könnte dies wegen meines eigenen Gesundheitszustandes kaum tun; trotzdem ging ich und nahm das Buch mit. In der ersten Nacht schlief mein Patient, während ich in dem Buch las. Mitten in der Nacht nahm ich zu meiner eigenen Verwunderung eine Mahlzeit ein, aus allerlei Speisen bestehend, und zwar ohne jegliche Furcht vor üblen Folgen. Ich setzte das Lesen fort und sah bald ein, daß ich die Wahrheit gefunden hatte. Ich schien allen irdischen Sorgen enthoben zu sein und ein wunderbares neues Gefühl des Friedens, des Glücks und der Freude erfüllte mich. Eine neue Erde und ein neuer Himmel schienen sich um mich her zu öffnen und ich wußte, daß ich gesund war — von Gott geheilt! Jawohl, ich war von allen meinen Krankheiten geheilt. Ein Gefühl großer Stärke wurde in mir wach, und sofort war ich imstande, viele Stunden lang angestrengt zu arbeiten, ohne jegliches Gefühl der Ermüdung zu verspüren. Mattigkeit kenne ich seitdem überhaupt nicht mehr.
Sechs Monate später legte ich mich, wie es schien, mit dem heftigsten Anfall eines rheumatischen Fiebers, den ich je gehabt hatte. Ich behandelte mich jedoch der Christian Science gemäß, stand am nächsten Tage auf und ging aus, schlief die ganze Nacht und erwachte am nächsten Morgen vollständig wohl. Seitdem habe ich niemals wieder eine Andeutung dieses Übels gehabt und all die Anschwellungen an den Gelenken sind vollständig geschwunden. Ein Jahr nach dieser Erfahrung wurde ich an einem Nachmittage von einem akuten Magenschmerz, Unwohlsein, Kopfweh und Halsschmerz befallen; aber ich blieb auf, nahm meine Mahlzeit wie gewöhnlich ein und arbeitete für mich im Sinne der Christian Science. Um die Zeit des Zubettgehens kam ein Gefühl großen Friedens über mich; ich fühlte mich völlig frei und bin seitdem vollständig gesund gewesen. Zweimal schwanden Krämpfe und Schwindel, an denen ich schwer gelitten hatte, augenblicklich, als mir der Gedanke kam: „Denn in ihm [Gott] leben, weben und sind wir.” Christian Science hat mir außerdem in finanzieller Beziehung sehr geholfen. Früher besaß ich, von meinem Verdienst abgesehen, keine Mittel; nun aber habe ich ein kleines aber genügendes Einkommen, um alle meine Bedürfnisse zu decken. Ich glaube, die größte aller Segnungen der Christian Science ist, daß sie uns die geistige und wahre Bedeutung der Bibel offenbart, und uns diese zur Quelle der Glückseligkeit macht.
Ein fernerer Umstand, der mich in Christian Science mit am meisten befriedigte, war das Verständnis von der unendlichen geistigen Fülle, die uns in den Gottesdiensten zufließt. Wenn ich zur Kirche gehe und mir bewußt werde, daß Gott die allgegenwärtige, allwissende, alltätige Wahrheit, die Quelle aller Versorgung sowie das Mittel ist, vermöge dessen wir vernehmen, so höre ich stets ein Zeugnis, das meinen Bedürfnissen genau entspricht — gleichsam als habe Gott gesprochen, um es zu befriedigen; und wenn ich hingehe ohne mein Bedürfnis zu kennen, bloß im Vertrauen, daß meine Versorgung trotzdem vorhanden sein wird, weist mich die Wahrheit, die ich höre, auf mein wirkliches Bedürfnis hin. Niemals habe ich mit irgendwelchen Christian Scientisten gesprochen, ohne etwas zu empfangen, was sich als eine wesentliche Hilfe erwies, — d. h. wenn ich in dem Bewußtsein zu ihnen sprach, daß sie Boten Gottes sind und „unter dem Schirm des Höchsten” sitzen, wo die Wahrheit stets ihren Ausdruck findet. Dies habe ich immer wieder erfahren, wenn sich die Bedürfnisse einstellten. Worte können den Gefühlen nicht Ausdruck geben, die ich für Mrs. Eddy hege; ich hoffe aber das Leben, das sie mir gebracht hat, dem Dienste Gottes zu weihen, und ich danke Ihm tagtäglich inbrünstiger für Christian Science und für unsere geliebte Führerin.
London, England.
Die folgenden Briefe — der erste von einer anderen Diakonissin geschrieben — wurden uns als Bestätigung von Miß Priors Zeugnis gesandt und wir veröffentlichen dieselben mit Erlaubnis der Schreiber, von denen die beiden ersten nicht Christian Scientisten sind. —
Ich habe Miß Prior seit etwa fünfzehn Jahren gekannt, während welcher Zeit sie Pflegerin im St. Mary Krankenhaus war. Ihre Gesundheit war zu jener Zeit keine gute und sie litt oftmals an Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen. Vor ungefähr vier Jahren war ihr Gesundheitszustand ein so schlechter, daß ihr geraten wurde, die Krankenpflege aufzugeben und sich eine lange Ruhezeit zu gönnen. Während dieser Zeit litt sie schwer und wurde sehr niedergeschlagen. Vor ungefähr zwei Jahren las sie Mrs. Eddys Buch „Science and Health,“ und während des Lesens desselben schien sich ihre Gesundheit zu bessern und sie wurde glücklicher. Jetzt ist sie vollständig wohl und kann viel Arbeit verrichten, hilft anderen, gleichviel ob sie die nötige Ruhe hat oder nicht, und ist einer der glücklichsten Menschen, die ich kenne.
London, England.
Es gereicht mir zur Freude die folgenden Tatsachen darzulegen. Als ich Miß Prior im Jahre 1905 zuerst zu sehen bekam, machte sie auf mich den Eindruck einer Kranken. Sie vermochte kaum, eine kurze Strecke zu gehen und litt entsetzlich an Kopfschmerzen und Neuralgie. Im Jahre 1906 ging es ihr nicht besser und die Ärzte sagten, sie würde nie wieder imstande sein zu arbeiten. Im Juni desselben Jahres lag ich am Unterleibstyphus dar nieder und Miß Prior kam, um mich zu pflegen, obgleich sie physisch zu solchem Dienst unfähig war. Sie übernahm jedoch die Nachtpflege, die sie meiner Überzeugung nach nicht würde aushalten können; zu meinem Erstaunen jedoch fing sie an sich zu erholen, und ich bemerkte seit der Zeit eine große Besserung an ihr. Ihre Kopfschmerzen verloren sich, sie machte lange Spaziergänge und war überhaupt gesünder. Damals konnte ich mir dies nicht erklären; seit meiner Genesung jedoch erzählte sie mir, sie hätte in der ersten Nacht, die sie mit meiner Pflege zubrachte, angefangen ein Christian Science Buch zu lesen. Seit meiner Krankheit vor zwei Jahren bis zur jetzigen Zeit ist sie meines Wissens nicht wieder krank gewesen, und ich habe sie stets glücklich und zufrieden gefunden.
London, England.
Gern bezeuge ich die Aussage, daß Miß B. L. Prior seit ihrer vor zwei Jahren durch das Lesen von „Science and Health“ erfolgten augenblicklichen Heilung vollständig gesund ist.
London, England.
