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Es fehlt nicht an helfenden Händen.

Aus der April 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gelegentlich einer Erörterung über Christian Science im „Evening Star,“ stellt eine Person verschiedene Fragen, die der Erwägung und Beantwortung wert sind, — Fragen, die wohl schon anderen mit dem Wirken der Christian Science nicht vertrauten Leuten aufgestiegen sein mögen. Der Artikel, auf den wir Bezug nehmen, ist so lang, daß wir ihn nicht ganz wiedergeben können; sein Inhalt ist jedoch aus den folgenden Paragraphen ersichtlich:

Indem ich die Zeitschriften der Christian Science durchlese, finde ich, ... daß durchgehend ein Ton der Selbstsucht vorherrscht. Es heißt immer: „Ich wurde geheilt.” „Meine Umstände haben sich sehr gebessert.” „Mein Leben hat sich viel angenehmer gestaltet, als es früher war,” usw. Wie bekannt ist, sind Christian Scientisten wohlhabende Leute. Jedermann freut sich, daß Christian Science den Kummer und die Leiden der Menschheit vermindert; niemand sollte sich darüber aufhalten, daß christliche Gemeinden gedeihen, als Organisationen und als Einzelwesen. Sie können sich dazu Glück wünschen, wie ihnen auch die Welt im allgemeinen Glück wünscht. Wenn aber der Mensch seinen Glauben zur Besserung eigener Verhältnisse und eigener Gesundheit anwendet, so hat er damit noch lange nicht alles getan, was Jesus seinen Nachfolgern befahl. Er hielt es für seine besondere Aufgabe, „sich in den Schmutz und den Kot seiner Zeit zu stürzen”, wie sich jemand ausgedrückt hat. Irdische Güter und all der Staat und die Insignien weltlicher Macht und Bequemlichkeit waren ihm höchst gleichgültig. Nach diesen Dingen haben Christian Scientisten, gelinde gesagt, einen normalen Appetit. Ferner fällt es dem Beobachter auf, daß viele von ihnen den volkswirtschaftlichen Problemen gegenüber ganz teilnamslos sind.

Wenn wir an die traurigen Verhältnisse denken, in welchen kleine Kinder zur Arbeit gezwungen werden, an das Unrecht und die Mißhandlungen, welche sich Verbrecher in den Gefängnissen gefallen lassen müssen, an die krassen Mißverhältnisse in materiellen Dingen, die bei dem Reichen Niederlage und Tod und bei dem Armen unsägliche Leiden herbeiführen, so drängt sich uns die Frage auf: Wird nicht wegen der oben erwähnten Gleichgültigkeit seitens der Christian Scientisten ihr Einfluß in unserem Lande sehr geschwächt werden? Keine unfreundlichen Gefühle liegen dieser Frage zugrunde, sondern wir stellen dieselbe deshalb, weil sie wohl so beantwortet werden kann, daß Christian Science neuen Ruhm ernten und daß das Verzeichnis ihrer großen Werke wachsen wird.

Wie werden Christian Scientisten, die in unserer Geschäftswelt eine hohe Stellung einnehmen, von denjenigen angesehen, die ihnen Achtung entgegenbringen sollten und Gerechtigkeit und Ehrlichkeit von ihnen erwarten? Verfolgen sie den ausgetretenen Weg der Unehrlichkeit und des Betrugs, benehmen sie sich wie der durchschnittliche profithungrige, dividendentolle Dollarjäger, oder ist ihnen vielmehr das am Herzen gelegen, was der Mehrzahl ihrer Mitmenschen zum größten Vorteil gereicht?

Obgleich wir nun die Wahrheit der im obigen Zitat enthaltenen Anschuldigungen gegen Christian Science nicht zugeben, so führen wir sie dennoch hier an, damit die Christian Scientisten nicht nur gegen jede Versuchung zur Selbstsucht auf der Hut sein mögen, sondern damit es ihnen auch klar werde, wie entschieden eine Übereinstimmung ihrer Werke mit ihrem Bekenntnis erwartet wird.

Um nun etwas näher auf diese wohlgemeinte Warnung einzugehen, erlauben wir uns darauf hinzuweisen, daß Christian Science ein sehr starkes Wachstum gehabt hat und daß ihre Anhänger Männer und Frauen aus den verschiedensten Ständen sind, — Leute, die der Befreiung von Sünde, Krankheit und Armut, der Erlösung aus den von unserer Kritikerin beschriebenen Verhältnissen dringend bedürftig waren. Ferner sollte man bedenken, daß ein jeder, der aus diesen Zuständen befreit wurde, sich der helfenden Hand einer Person erfreut hat, die denselben Weg vor ihm gegangen ist. Diejenigen, welche diese Hilfe gestern erhielten, helfen heute anderen, und so schreitet das gute Werk weiter.

Es scheint, daß unsere Fragestellerin durch den Anschein zu der Behauptung verleitet worden ist, Christian Scientisten seien „wohlhabende Leute,” — d. h. wenn sie damit meint, Christian Science sage nur denen zu, die reich sind und Muße haben. Eine nähere Nachforschung würde sie zu der Überzeugung gebracht haben, daß Christian Scientisten — wie oben erwähnt — Leute aus allen Ständen sind, die geistig, körperlich und finanziell gelitten hatten; daß viele, die als wohlhabend angesehen werden, sich bloß in angenehmen Verhältnissen befinden, und zwar deshalb, weil sie jetzt regelmäßig arbeiten können, anstatt wie früher durch Krankheit vom Verdienen ihres Lebensunterhaltes abgehalten zu werden.

Was nun Christian Scientisten betrifft, „die in unserer Geschäftswelt eine hohe Stellung einnehmen,” so möchten wir unsere Freundin darauf aufmerksam machen, daß sie die beste Gelegenheit hat, sich über diese Leute zu erkundigen. Wir denken, sie wird dieselben als folgerichtige Christen kennen lernen. Falls dies nicht zutrifft, so haben dieselben ein besseres Verständnis der Christian Science nötig, und dieses erlangen sie nur durch ein treueres Befolgen der Lehren dieser Religion.

Unsere Freundin sollte sich nicht darüber aufhalten, daß diejenigen, deren Zeugnisse in unseren Zeitschriften erscheinen, von den an sich selbst erfahrenen Wohltaten reden. Der Psalmist sagt: „Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. So sotten sagen, die erlöset sind durch den Herrn, die er aus der Not erlöset hat.” Diese Zeugnisse werden zur Ermutigung derer veröffentlicht, welche die heilende Kraft der Christian Science noch nicht durch eigene Erfahrung kennen gelernt haben. Es sollte doch einem jeden einleuchten, daß die auf eigener Erfahrung beruhenden Zeugnisse den höchsten Wert haben und auf die Hilfsbedürftigen den tiefsten Eindruck machen.

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