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Das erste Erfordernis.

Aus der August 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Man hört dann und wann sagen: „Wie ist es möglich, daß Christian Science die wunderbaren Dinge tun kann, die ihr zugeschrieben werden? Ich könnte eher an Christian Science glauben, wenn es mir möglich wäre zu verstehen, wie solche Dinge geschehen können.” Wir brauchen nicht zu verstehen, wie sie Zustandekommen; vielmehr müssen wir wissen, daß sie geschehen können und geschehen sind. Gott sorgt für die Ausführung. Allerdings helfen wir mit an dem Werk; aber unser Teil besteht nur im Erkennen. Wir müssen einsehen lernen, was zu erkennen ist und wie man es erkennen muß. „Und werdet die Wahrheit erkennen.” Alles andre ist Sache der Wahrheit, denn sie vollbringt das Werk. „Die Wahrheit wird euch frei machen.”

Ein Elektriker braucht nicht zu wissen und weiß tatsächlich nicht, in welcher Weise die wunderbaren, allgemein bekannten Kundgebungen auf dem Gebiet der Elektrizität Zustandekommen. Er kann sich nicht einmal erklären und behauptet nicht sich erklären zu können, was die Natur der Elektrizität ist, oder warum gewisse Resultate gewissen Vorbedingungen folgen. Aus seiner eignen Erfahrung und aus der Erfahrung andrer weiß er jedoch, daß er durch die Erfüllung jener Bedingungen wirklich etwas ausrichten kann, und damit ist er zufrieden. Seine Aufgabe ist bloß, diese Bedingungen zu erfüllen, und die Elektrizität tut dann das Übrige. Wenn er die Gesetze, welche den Kundgebungen der Elektrizität zu Grunde liegen, treulich befolgt, ist er wegen des Resultates nicht im Zweifel und hat in seiner Arbeit keinen Mißerfolg.

So verhält es sich auch mit der erhabenen Wissenschaft des Christentums bzw. der Christian Science. Um ihre Wunder-Ernte einheimsen zu können, müssen wir bis zu einem gewissen Grad mit ihren Möglichkeiten, wie andre sie bereits bewiesen haben, vertraut werden, uns dann mit dem Prinzip dieser Wissenschaft bekannt machen und die wenigen einfachen Regeln, die wir soweit verstehen können, treulich anwenden. Mit andern Worten: wir haben bloß die Bedingungen vorzubereiten, und Gott selbst, das göttliche Prinzip, verrichtet das Werk für uns. Wir wissen nicht und brauchen nicht zu wissen, was das absolute Wesen Gottes ist; wir können Ihn jedoch teilweise erkennen und uns bestreben, in das rechte Verhältnis zu Ihm zu treten. Wir können einsehen, daß alles Gute — ein andrer Ausdruck für Gott — ewig besteht und daß nichts andres besteht, da ja Gott Alles ist. Wir können deshalb wissen, daß Sein Werk in Wirklichkeit schon getan ist und daß wir die besondere Art des Guten, deren wir gerade bedürftig sind, schon besitzen. Wenn wir dann in der ruhigen Zuversicht leben, welche dieses Verständnis bewirkt, so wird das gewünschte Gute in unsrer eignen Erfahrung verwirklicht werden. Im Grunde genommen, ist nicht gerade dies die Bedeutung der Worte: „Als ein Kindlein” ? Ist nicht die Gelehrigkeit der kleinen Kinder, ist nicht das Freisein vom Zweifel in Bezug auf das noch nicht Erreichte ein Zustand des Bewußtseins, in den wir vor allem eintreten müssen? Ist nicht jene Demut, welche gleichbedeutend ist mit wahrem Selbstvertrauen, welche gesteht: „Ich kann nichts von mir selber tun,” und welche sich die Verheißung: „Es ist alles euer” zunutze macht,— ist sie nicht die Demut, welche um Unterweisung bittet, und äußert sie sich nicht in dem Vertrauen, sich noch höhere Kenntnisse aneignen zu können? Das Wesen der Christian Science ist einfach. Wie die Gesetze der Elektrizität so klar und genau sind, daß ein Knabe sie verstehen und mit demselben gute Resultate erzielen kann, die seine Eltern in Erstaunen setzen, so können das Prinzip und die Regeln der Christian Science in wunderbarem Maße von denen verstanden und bewiesen werden, die sich denselben mit kindlicher Einfalt widmen. Wenn wir in diesem Geisteszustand beharren und wenn unsre Herzen für ein noch helleres Licht empfänglich gemacht worden sind — durch Dankbarkeit gegen die Person, deren unerschütterliches Vertrauen und wahre Demut einer hilfsbedürftigen Welt mit unsäglicher Mühe die Schätze der Christian Science eröffnet hat —,dann können wir jenen größeren Werken, die uns Jesus in Aussicht gestellt hat, dann können wir dem ungeahnten Guten, das Gott denen, die Ihn lieben, versprochen hat, keine Schranken setzen.

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