Niemand, der auch nur einigermaßen über Christian Science unterrichet ist, kann behaupten, ihre Anhänger seien der Ansicht, man könne sich der Sünde dadurch entledigen, daß man sie ignoriere, oder daß man sie einfach eine Täuschung nenne. Christian Science sucht den Sünder von der Sünde wegzuführen, indem sie ihn überzeugt, daß er sich nicht vor der Sünde zu fürchten braucht und daß er sie nicht lieben kann, weil sie nicht von Gott ist. Christian Science zeigt ihm, daß Gott die Sünde nicht erschafft und ihr Vorhandensein nicht duldet. Sie lehrt ihn, daß Sünde und Übel dem Willen Gottes direkt entgegengesetzt sind und mit dem Menschen Gottes nichts gemein haben. Auf diese Weise bewegt sie den Sünder, seinen Glauben an die Wirklichkeit und Macht der Sünde und sein Gefallen an derselben daranzugeben; sie macht es ihm möglich, Vergebung der Sünde durch Lossagung von derselben zu erlangen. Es ist deshalb ein offenbarer Irrtum anzunehmen, Christian Science begünstige den Sündendienst, wenn sie lehrt, daß Sünde unwirklich ist. Im Gegenteil: sie weist den Sünder auf die Notwendigkeit hin, die Liebe zum Guten zu erlangen, welche ihn befähigt, nicht nur die offenkundigen Arten der Unsittlichkeit und des Verbrechens, sondern auch die feineren Arten des Übels abzulegen. Tausende von Sündern sind durch Christian Science bekehrt worden; viele haben die allerschlimmsten Laster abgelegt. Es ist unmöglich durch Christian Science Heilung zu erlangen, ohne gleichzeitig moralisch zu gewinnen.
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