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Der wahre Dienst.

Aus der August 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn es wahr ist, daß ein Mensch durch das Erkennen und Bekennen seiner Fehler den vorbereitenden Schritt zur höheren Erkenntnis tut, so stehen die protestantischen Pastoren im allgemeinen vor dem Sonnenaufgang besserer Dinge, denn der Freimut, mit welchem sie ihre eignen Fähigkeiten und Leistungen kritisieren, ist sehr bemerkenswert. Innerhalb wie außerhalb der geistlichen Kreise erörtert man gegenwärtig die Frage, inwieweit die theologischen Seminare verantwortlich seien für die Unfähigkeit der Theologen, den Ansprüchen unsrer Zeit Genüge zu tun. Diese Untersuchungen würden gewiß gute Resultate in Aussicht stellen, wenn nur in Bezug auf das Christus-Ideal, welches die Pastoren lehren und zum Ausdruck bringen sollen, ein klarerer Begriff herrschen würde.

Als Christus Jesus seinen Jüngern befahl, das Evangelium zu predigen und die Kranken zu heilen, gab er ihnen bestimmte Andeutungen, sowohl bezüglich ihrer Pflichten als auch bezüglich ihrer Vorrechte. Sie sollten den Menschen geistige Erleuchtung bringen und sie von der Herrschaft der materiellen Sinne befreien. Ihr Dienst sollte echt menschenfreundlich sein, d. h. erleuchtend wie auch heilend, und die Erfahrungen bei allen erfolgreichen Bestrebungen die menschlichen Zustände zu bessern, betonen die hohe Weisheit der Christus-Methode, nach welcher die Sterblichen gelehrt werden, sich selber zu helfen. Gewiß leistet man dem Menschen den größten Dienst, wenn man ihm ein klares Verständnis der geistigen Bedeutung des Lebens und dessen Verpflichtungen und Vorrechten unter der göttlichen Herrschaft gibt und wenn man seine physischen Einschränkungen beseitigt. Ein großer Teil der christlichen Wohltätigkeit früherer Zeiten ist der Gesamtheit von wenig Wert gewesen, und zwar deshalb, weil dieselbe nicht nur ein Gefühl der Abhängigkeit, sondern auch Zufriedenheit mit diesem Gefühl gepflegt hat. Wenn man den Bedürftigen Nahrung, Kleidung und Obdach darbietet, so ist das unter Umständen sehr lobenswert, denn man kommt dadurch zeitweilig einem scheinbaren Bedürfnis entgegen, mit Aussicht auf wichtigere Pflichte; aber erst dann, wenn man den Menschen geistige Anregung zur Tätigkeit und größere Freiheit zur Tätigkeit gebracht hat, trägt man in Wirklichkeit zur Lösung ihrer Probleme bei. Dies ist heute ebenso wahr wie vor neunzehnhundert Jahren. Die jetzigen Zustände sind im Wesentlichen dieselben wie diejenigen in den vergangenen Jahren; zu allen Zeiten sind geistige Erleuchtung und Befreiung von physischen Leiden nötig. Nicht nur Gottes Gesetz und Ordnung, sondern auch die menschlichen Bedürfnisse verlangen von einem jeden angeblichen Jünger, daß er den Pflichten nachkomme, die Jesus seinen ersten Nachfolgern auferlegte.

In Bezug auf die Resultate des Dienstes, den unser Herr und Meister den Zwölfen und den Siebenzig anbefahl, besteht gewiß kein Zweifel. Die Jünger leisteten das Höchste, obgleich sie von vielem, was heute in einem theologischen Kurs gelehrt wird, nicht die geringste Kenntnis hatten. Ihre vollständig bewiesene Fähigkeit für die ihnen angewiesene Arbeit war das Ergebnis ihrer Erkenntnis der Wahrheit des Seins, der Erkenntnis Gottes, welche den wichtigsten Teil der Ausrüstung eines wahren Christen bildet, welche demonstrierbare Wissenschaft ist und auf welche Mrs. Eddy das größte Gewicht legt. Christian Science lehrt, daß das rechte Predigen des Evangeliums oder das Behaupten der Wahrheit gleichbedeutend ist mit dem Heilen der Kranken. Die wohltuende Wirkung dieser beiden Tätigkeiten kann und darf nicht getrennt werden.

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