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Unser Denken.

Aus der Februar 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich danke es unsrer Führerin, Mrs. Eddy sehr, daß sie uns die Notwendigkeit des rechten Denkens klar gemacht hat. Jetzt kommt es mir fast sonderbar vor, daß es je eine Zeit gegeben hat, da wir dachten, wir könnten den Himmel, die Harmonie erreichen, ohne unsre alte nachlässige Art des Denkens aufgegeben zu haben.

Wir meinten früher, wir täten unser möglichstes, indem wir unsre irrigen Gedanken geheim hielten. Daß wir uns in der Rede wachsam erwiesen, war gewiß weise gehandelt; hätten wir jedoch unsre Gedanken bewacht, so wäre das Bewachen unsrer Worte unnötig gewesen. Dadurch hätten wir wahre Weisheit an den Tag gelegt. Ein altes Sprichwort sagt: „Gedanken sind zollfrei,” und wir glaubten das wirklich, denn wir trugen über die Grenzen unsres Gedanken-Landes, das uns hätte heilig sein sollen, die verschiedenartigsten Gedanken, gute wie böse — Gedanken des Tadels, der Eifersucht, des Hasses, des Neids, des Stolzes usw. Jetzt, als Christian Scientisten, sehen wir ein, welch hohen Zoll wir für solche Gedanken zahlen mußten und fortfuhren zu zahlen — in der Form von Krankheit, Trübsal, Armut und Tod.

Wir sind sehr dazu geneigt, uns mit dem Gedanken zu beruhigen, daß wir noch sehr viel Zeit zur Besserung vor uns hätten. Allerdings gibt es keinen Mangel an Zeit. Wir haben Zeit genug, um uns zu bessern; jedoch, dürfen wir die Zeit verschwenden? Dürfen wir um der Menschheit, um unsrer Lieben und um unsrer selbst willen die Tage des Leidens hier auf Erden verlängern?

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