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Wahre Dankbarkeit.

Aus der Februar 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wahre Dankbarkeit hat man mit Recht die natürliche Erwiderung des Herzens auf erhaltene Liebesbeweise genannt. Sie drückt den Wunsch aus, sich für eine Wohltat erkenntlich zu zeigen, dieselbe womöglich zu vergelten. Wir sind geneigt diejenigen recht streng zu tadeln, die immer bereit sind Begünstigungen anzunehmen, die aber irgendwelche Verbindlichkeiten, welche ihnen dadurch entstehen, mit der größten Seelenruhe ignorieren. Die neun Aussätzigen, die ihres Weges gingen, ohne die erhaltene wunderbare Gabe zu würdigen, werden oft als Beispiel der größten Undankbarkeit angeführt. Es ist daher recht und lobenswert, wenn solche, die in der Christian Science von ihrer Krankheit und ihren Sünden geheilt worden sind, sich dankbar dafür erzeigen.

Manchmal geschieht es jedoch, daß die Dankbarkeit eines durch Christian Science geheilten Menschen in einem teuren Geschenk für denjenigen, durch den die heilende Macht der Wahrheit demonstriert wurde, zum Ausdruck kommt, und wenn dann Patient und Vertreter später in das Verhältnis von Schüler und Lehrer zu einander treten, werden weitere Geschenke angeboten und angenommen, wodurch sich eine abnorme und nicht wünschenswerte Beziehung entwickelt — eine Beziehung, die auf dem Triebsand der Persönlichkeit beruht, anstatt auf dem Felsen Christus.

Wohl keine Versuchung, die den Vertreter der Christian Science befällt, ist so heimlich wie diese, denn sie kommt unter dem Deckmantel des Guten und in einer gar einnehmenden Gestalt. Erfahrungsgemäß ist die menschliche Natur so beschaffen, daß ein derartiges Verhältnis nicht lange ohne Unterbrechung bestehen kann; ferner hat es sich gezeigt, daß der Empfänger gewöhnlich nicht aufhört, derartigen Gunstbezeigungen entgegenzusehen und daß der Geber auch weiterhin Gegenleistungen erwartet. Wenn der Empfänger völlig dieser Versuchung unterliegt, so wird er nicht nur mehr oder weniger kostspielige Geschenke von seinen Patienten und Schülern erwarten, sondern er wird sie sogar als etwas Rechtmäßiges gleichsam verlangen — wenigstens in seinen eignen Gedanken.

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