Anläßlich einer gewissen Erfahrung drängte sich der Autorin unlängst die Frage auf: Hat Christian Science in diesem Krankheitsfall ihre Wirkung versagt? Nach längerem Nachdenken und Gebet wurde ihr Bewußtsein dermaßen erleuchtet, daß ihr die Antwort zuteil wurde, und sie verstand nun die Bedeutung der folgenden Stelle aus „Science and Health“ (S. 513): „Dem materiellen Sinn erscheint dieses göttliche Weltall matt erleuchtet und weit entfernt — grau in den düsteren Farben der Dämmerung; aber siehe da! der Schleier hebt sich, und die Szene rückt in den Lichtkreis.” Diese Worte weisen auf die Tatsache hin, daß es die Aufgabe der Christian Science ist, die Welt zu erlösen. Völlige Erlösung bedeutet das Erlangen eines vollkommen geistigen Bewußtseins, welches aus göttlichen Ideen besteht. Dieses Bewußtsein erreicht man in dem Maße, wie die falschen Vorstellungen oder Annahmen verschwinden, aus welchen sich das sterbliche, unechte Bewußtsein zusammensetzt. Welcherlei Erfahrungen nun diese materiellen Annahmen nötig haben, ehe sie den göttlichen Ideen weichen, kommt ganz auf die Art dieser Annahmen an.
Die Wirksamkeit der Hilfeleistung in der Christian Science richtet sich nach dem Maße des erlangten geistigen Bewußtseins. Dieses Bewußtsein, weil dessen Gedanken Gottes Gedanken sind. Gott ist deren Prinzip, Gott rüstet dieselben mit Kraft aus. Ein göttlich-ausgerüsteter Gedanke kann nicht versagen; er muß den unechten, entgegengesetzten, materiellen Begriff vernichten.
Es gibt verschiedene Grade der menschlichen Annahme. Je besser die Annahme ist, desto bereitwilliger weicht sie der göttlichen Idee. Eine verbesserte Annahme liefert durch ihre Besserung den ersten Beweis, daß sie ihre Unrichtigkeit eingesehen hat. Sie hat den ersten Schritt in dem Prozeß ihrer Besserung getan, und das bedeutet, daß sie schließlich dem geistigen Verständnis weichen wird. Physische Heilung ist oft die erste Kundgebung einer besseren Annahme — aber nicht immer; sie scheint im Gegenteil oft die letzte zu sein. Zuweilen mag sich diese physische Heilung verzögern, bis andre Annahmen besser geworden sind und sich der Wahrheit unterworfen haben.
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