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Vor vier Jahren hörte ich zum ersten Mal von der Christian Science...

Aus der April 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor vier Jahren hörte ich zum ersten Mal von der Christian Science und habe seitdem reichlich Gelegenheit gehabt zu erfahren, daß diese uns von Gott durch Mrs. Eddy gegebene Erkenntnis das wahre Christentum ist, welches sich heute noch so wirksam erweist wie zur Zeit Jesu und der Apostel. Zwanzig Jahre lang litt ich, dem sterblichen Sinn zufolge, an einem schweren nervösen Leiden sowie an einem andern Übel, dessentwegen ich mich schließlich einer Operation unterziehen mußte, die mir zwar Linderung brachte, aber keine Heilung. Dann trat wieder eine Verschlimmerung ein, und der Arzt, den ich zuletzt konsultierte, behauptete, es würde sich über kurz oder lang eine gefürchtete Krankheit entwickeln, falls ich mich nicht einer schweren Operation unterzöge, für deren Erfolg er jedoch nicht garantieren könne. Er malte mir wahre Schreckensbilder aus, an die ich glücklicherweise nicht glaubte. Da ich mich ohne ärztliche Behandlung wohler fühlte, beschloß ich nun ganz davon abzusehen, sah aber einer trostlosen Zukunft entgegen.

In dieser Zeit brachten mir liebe Freunde Hilfe durch Christian Science, welch letztere ich anfangs nur mit großem Widerstreben annahm, da der Gedanke oft in mir aufstieg, sie könnte eine Irrlehre sein. Es war für mich besonders schwer, den Glauben an sogenannte medizinische Gesetze, Theorien und Methoden aufzugeben und unbeirrt nur Gottes Gesetz des Lebens und der Vollkommenheit anzuerkennen, da ich fünfzehn Jahre lang als Johanniterschwester im Dienste der Armen und Kranken tätig war und diesen Beruf über alles liebte. Mit der wachsenden Erkenntnis des geistigen Seins, gestützt und geleitet durch die liebevolle, unermüdliche Arbeit einer Vertreterin der Christian Science, schwand das Übel allmählich, das Allgemeinbefinden besserte sich schnell, und ich wurde gesünder und kräftiger als je zuvor. Während ich früher jeden Luftzug als schädlich empfand, trotze ich nun seit Jahren jeder Unbill des Wetters. Infolge des Nervenleidens machten sich sieben Jahre lang Störungen der Nerventätigkeit in beiden Füßen bemerkbar. Ärztliche Behandlung brachte nur Besserung, aber keine Heilung. Dieses Übel wurde fast augenblicklich durch das Aufblitzen der Erkenntnis beseitigt, daß Gott alles schuf, was gemacht ist, und daß alles Wirkliche gut ist; daß Gott keine Krankheit schafft und daß sie daher keine wissenschaftliche Grundlage besitzt, sondern nur das Erzeugnis falscher Vorstellungen ist. Voriges Jahr war ich sehr niedergedrückt und in Sorge wegen der scheinbar schweren Erkrankung einer Freundin, der ich so gerne Hilfe gebracht hätte, die aber durchaus nichts von der Christian Science hören will. Die hieraus entstehende Furcht und Sorge ließen ein nervöses Herzleiden wiedererscheinen, das mich früher jahrelang gepeinigt hatte. Wieder mußte ich für mich um Hilfe nachsuchen; ich selbst fühlte mich unfähig zu arbeiten, da meine Gedanken beständig um die eine irrtümliche Annahme kreisten. Dank der Christian Science konnte ich meinem jetzigen Lehrberuf nachgehen und die Anstrengung überwinden, welche das beständige Hin- und Herreisen von und nach der Klinik mit sich brachte, in der meine Freundin lag. Mehrere Male hatte ich die Freude, andern bei drohenden Krankheitszuständen Hilfe bringen zu können, wofür ich besonders dankbar bin. Ich selbst hatte auch in diesem Jahre einige Erlebnisse, welche die Wahrheit der uns durch Mrs. Eddy gegebenen Lehre deutlich beweisen. Ich hatte eine Zehe erfroren, und es bildete sich eine kleine wunde Stelle an derselben. Abends bekam ich mehrstündigen Schüttelfrost, der Fuß war zum Teil stark entzündet und schmerzte heftig; der Oberschenkel war in Mitleidenschaft gezogen. Diesmal suchte ich nicht um Hilfe nach sondern arbeitete im Sinne der Christian Science, so gut ich konnte. Ich hatte nicht die geringste Furcht, wußte ich doch, daß die Wahrheit den Irrtum besiegt. Es dauerte allerdings ungefähr vierzehn Tage bis der Fuß ganz geheilt war, denn ich mußte fast täglich ausgehen, und die Wunde wurde wieder aufgerieben. Mit Ausnahme zweier Tage konnte ich jedoch allen meinen Pflichten nachkommen. Vor kurzem goß ich mir etwas kochendes Wasser über die Hand, hatte aber in demselben Augenblick die klare Vorstellung, daß alles Geist ist, daß der Mensch nicht materiell ist sondern geistig, und ich daher keinen Schaden erleiden könnte. Ich spürte nur Wärme an der Hand, aber weder Schmerz noch Rötung der Haut machte sich bemerkbar, obwohl das Wasser so stark gekocht hatte, daß es den Topfdeckel hob.

Für alle Heilungsbeweise bin ich Gott und unsrer hochverehrten Führerin, Mrs. Eddy von Herzen dankbar; Christian Science hat mir aber noch viel mehr gebracht. Wohl war ich der alten Theologie zufolge gelehrt worden, daß Gott unser Vater ist und Christus unser Erlöser; aber die rechte Erkenntnis der Allmacht und Liebe Gottes, das rechte Verständnis des Erlösungswerkes Christi hatte ich nicht erlangt. Sie brachte mir Trost und Ergebung in den langen Leidensjahren, aber keine Befreiung vom Übel, keine christliche Freudigkeit und nur geringe Selbsterkenntnis. Wie vieles, was ich für selbstlose Liebe hielt, habe ich im Lichte der Christian Science als Selbstsucht erkannt; wo aber Erkenntnis vorhanden ist, da ist auch der Weg zur Befreiung vom Irrtum. Die alte Theologie verlegt die Erfüllung der biblischen Verheißungen zumeist in das Jenseits; aber, um mit Paulus zu reden: „Jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils.” Ich meinte an Gottes Allmacht zu glauben und verließ mich doch auf materielle Mittel; ich bekannte, daß Gott die Liebe ist, und glaubte doch, daß Er nach Seinem „unerforschlichen Ratschluß” Krankheit und Trübsal über mich verhängt habe. Jetzt weiß ich, daß Gott vollkommen gut ist und daß es keine Macht außer Ihm gibt. Diese Erkenntnis, die ich der Bibel und den Schriften Mrs. Eddys verdanke, ist eine stets gegenwärtige Hilfe in allen Nöten des menschlichen Daseins.

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