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„Die Weissagung verachtet nicht”

Aus der April 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In siebzehnten Kapitel der Apostelgeschichte lesen wir von Paulus’ Besuch in Thessalonien. Es wird uns da erzählt, daß „der gottesfürchtigen Griechen eine große Menge, dazu der vornehmsten Weiber nicht wenige” zur Erkenntnis der Wahrheit erwachten; so auch später in Beröa. Obgleich Palus wunderbaren Erfolg hatte, so mußte er dennoch hartnäckigen Widerstand erdulden seitens derer aus seinem eignen Volke, die behaupteten, er habe „die Welt umgekehrt” [nach der englischen Bibel]; und das ist’s gerade, was ein jeder tun muß, der sich für das Geistige und gegen den Glauben an das Materielle erklärt, Paulus selbst sagt in Bezug auf seine Arbeit in Thessalonien: „Unser Evangelium ist bei euch gewesen nicht allein im Wort, sondern auch in der Kraft und in dem heiligen Geist und in großer Gewißheit”. Welch ein herrliches Vorbild für den heutigen Christen! An diese Kirche schrieb Paulus: „Die Weissagung verachtet nicht”. „Wer nun verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der seinen heiligen Geist gegeben hat in euch.”

In unsrer heutigen Zeit werden wohl alle ernsten Christen behaupten, daß sie die in der Heiligen Schrift enthaltenen Weissagungen nicht verachten, sondern dieselben ehren und annehmen; doch die meisten verlegen die Erfüllung dieser Weissagungen in eine mehr oder weniger entfernte Zukunft, wodurch dieselben an Glaubwürdigkeit und deshalb an Wert verlieren. In unserm Lehrbuch „Science and Health“ wird das Wort Prophet in folgender Weise definiert: „Ein geistiger Seher; das Verschwinden der materiellen Sinne vor den bewußten Tatsachen der geistigen Wahrheit” (S. 593). Geistige Tatsachen sind es also, die wir nicht verachten dürfen. Dies tun wir aber, wenn wir das Materielle als unsern Meister anerkennen. Jesus sagte deutlich, niemand könne zweien Herren dienen, denn er werde in diesem Fall „dem einen anhangen und den andern verachten”. Was wollen wir in dieser Sache tun?

Christus Jesus erklärte (weissagte), daß der Tröster kommen werde und mit ihm die „Zeichen”, welche in der ersten Christenheit denen folgten, die die Wahrheit annahmen. Trotzdem hat ein jeder von uns Gelegenheit gehabt, herzlosen Spott zu hören, wenn behauptet wurde, das Christus-Heilen sei eine gegenwärtige Tatsache. Als der Meister auf Erden wandelte, wurde er samt seinen Werken verachtet und verworfen; und so werden die Werke, die er von allen seinen Nachfolgern verlangt, auch heute von denen verachtet, die angeblich seinen Namen ehren. Es ist dies ein sonderbarer Widerspruch, der sich nur durch den Umstand erklären läßt, daß materielle Dinge so vielfach als Wirklichkeiten angesehen werden, während man geistige Dinge erst in zweiter Linie in Erwägung zieht — wenn man überhaupt an sie denkt. Und doch, wer würde sich unterstehen, Wahrheit, Ehrenhaftigkeit und Gerechtigkeit zu verachten? Wird nicht ein jeder eher den Charakter verachten, welchem diese Eigenschaften fehlen? Sind nicht diese wie auch alle andern Eigenschaften geistig und nicht materiell?

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