„Trachtet am ersten”

Eine der Hauptbedingungen zum Erfolg in einer Christian Science Kirche ist Harmonie. Um nun diesen Zustand herbeizuführen oder aufrechtzuerhalten, muß man vor allem verstehen, was mit dem Wort Harmonie gemeint ist. Die wohlbekannte Äußerung, daß Einigkeit oder Harmonie stark macht, drückt einen Grundsatz aus, der im allgemeinen für wahr gehalten wird; und doch scheinen wenige zu verstehen, daß Harmonie an und für sich keine Macht ist, sondern ein Zustand, welcher Macht ausdrückt oder welcher in menschlichen Angelegenheiten Macht zur Wirkung bringt. Mit andern Worten: Sie sehen nicht ein, daß keine wirkliche Harmonie mit falschen Annahmen bewirkt werden oder zwischen denselben bestehen kann; daß keine Harmonie möglich ist, wenn die beabsichtigten Schritte unrecht sind. Numerische Stärke ist nicht immer ein Ausdruck der Harmonie, noch ist eine geringe Anzahl immer ein Beweis von Disharmonie oder falschen Schritten. Der eine Punkt, den man im Auge behalten muß, ist der, daß die einzige wahre Harmonie, die es gibt oder geben kann, auf der Vereinigung mit dem Guten beruht und daß in diesem Sinn und nur in diesem Sinn Einigkeit oder Harmonie stark macht.

Um in Wahrheit harmonisch zu sein, muß eine Christian Science Kirche mit dem göttlichen Prinzip verbunden oder vereint sein. Wenn diese Verbindung, dieses Einssein mit dem göttlichen Prinzip wirklich besteht, so wird dies am besten durch jene Eigenschaften bewiesen, welche Mrs. Eddy auf Seite 465 von „Science and Health“ „die Eigenschaften Gottes” nennt, nämlich: „Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Weisheit, Güte usw.”

In der Christian Science gewinnen wir die Überzeugung, daß in keiner Kirche irgend etwas vorkommen kann, was sich nicht in Frieden und Liebe abmachen läßt. Es sollte deshalb kein Streit wegen Meinungsverschiedenheit stattfinden. Sowohl in kirchlichen wie in privaten Angelegenheiten ist uns die folgende Ermahnung des Meisters eine große Hilfe: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit”.