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Das Brot des Lebens

Aus der Mai 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Wer die Bibel aufmerksam liest, wird deutlich erkennen, daß im Verhältnis, wie sich des Menschen Denken über das Materielle erhebt, ihm die folgende Wahrheit, die Moses erkannte und lehrte, zum Bewußtsein kommt: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes gehet.” Während der gefahrvollen Reise durch die Wüste wurden die Kinder Israel mit Manna vom Himmel gespeist, und Moses schlug auf den Befehl Gottes Wasser aus dem Felsen; dadurch lernten sie, sich auf Gott als auf ihre Versorgungsquelle zu verlassen, wobei sie einigermaßen die Wahrheit erkannten, die Moses ihnen verständlich zu machen suchte, nämlich, daß Gehorsam gegen das Gesetz Gottes nicht nur die Befriedigung materieller Bedürfnisse mit sich bringt, sondern daß er überhaupt zum Leben notwendig ist.

Jesus Christus war jedoch der erste, der den Menschen durch Lehre und Beispiel die praktische Wahrheit klar machte, daß Gottes Wort wirklich des Menschen Leben erhält, unabhängig von der Materie. Seine Worte: „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden”, schienen so hoch, so unbestimmt, so unbegreiflich, daß wenige seiner Zuhörer deren volle Bedeutung verstanden. Damals wie heute scheint sich diese Seligpreisung hauptsächlich auf die frommen Gemüter zu beziehen, die gewissenhaft nach Gerechtigkeit oder nach einem rechtschaffenen Leben streben; jedoch, sie paßt auch oft auf diejenigen, die, wie der verlorene Sohn, sich von den Trebern des Materialismus genährt haben, die dann Sorgen, Enttäuschungen und Leiden durchmachen mußten und infolgedessen nun bereit sind, höhere Segnungen zu empfangen. In allen vier Evangelien finden sich Lehren und Gleichnisse, die den Zweck haben, die Gedanken vom Materiellen ab- und dem Geistigen als der Versorgungsquelle zuzuwenden.

Jesus sagte: „Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn die Speise und der Leib mehr denn die Kleidung?” Die Jünger waren jedoch ganz von dem Gedanken eingenommen, daß das Leben allein durch materielle Nahrung erhalten werde; daher fand es Jesus fast unmöglich, ihnen die Bedeutung seiner Worte klar zu machen. Sein Ausspruch: „Ich habe eine Speise zu essen, da wisset ihr nicht von; ... meine Speise ist die, daß ich tue den Willen des, der mich gesandt hat” schien sie nur noch mehr zu verwirren. Als Jesus weiter erklärte: „Ich bin das lebendige Brot; ... wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit; ... denn mein Fleisch ist die rechte Speise und mein Blut ist der rechte Trank” sprachen viele von seinen Jüngern, die das hörten: „Das ist eine harte Rede”, und viele von ihnen „wandelten hinfort nicht mehr mit ihm.”

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