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Die Unwirklichkeit der Sinneswahrnehmung

Aus der Mai 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christian Scientisten sprechen oft von der materiellen Welt als von einem Traum und suchen sich durch diesen Vergleich deren Unwirklichkeit wenigstens teilweise zu vergegenwärtigen, Unsre geliebte Führerin weist in ihren Schriften öfters auf den „Adams-Traum” hin. Durch einen jüngst erlebten Traum ist es dem Schreiber dieser Zeilen erleichtert worden, das Zeugnis der Sinne beiseite zu setzen und sich vom Glauben an das Scheinbare zur Realisierung der wahren Schöpfung des Geistes zu wenden. In der Hoffnung, daß Folgendes auch andern helfen möge über diesen Stein des Anstoßes hinwegzukommen, schreibe ich diese Erfahrung nieder.

Jener Inkonsequenz gemäß, welche unsre Erfahrungen im Schlafzustand charakterisieren, befand ich mich im obersten Stock eines großen Ziegelgebäudes. Auf einer Seite schloß sich der Fußboden, auf dem ich stand, nicht ganz an die Wand an, so daß ich von diesem hohen Standpunkt aus tief hinuntersehen konnte, bis zum untersten Stockwerk des Gebäudes, wo Pferde, Wagen und Menschen zu sehen waren. Die Empfindung, mit welcher ich von dem Rande des Fußbodens zurückbebte, war sehr lebhaft; schaudernd wandte ich mich ab von der Stelle, von wo aus ich hinuntergeblickt hatte. Die einzige Person, welche mit mir oben zu stehen schien, war eine zufällige Bekannte. Ohne jeden sichtlichen Grund warf ich zunächst mein Taschentuch über den Rand in den großen offenen Raum hinunter. Wiederum wandte ich mich schaudernd ab und ein Gefühl von Übelkeit überkam mich, als ich meiner Gefährtin gegenüber davon sprach, wie schrecklich es doch wäre, von einer solchen Höhe hinabzustürzen.

Wir entschlossen uns nun hinunterzugehen, und meine Begleiterin machte mich auf eine schmale Tür in einer gegenüberliegenden Ecke aufmerksam. Als wir dieselbe öffneten, erblickten wir eine eiserne, von Mauerwerk umgebene Wendeltreppe. Es fiel uns auf, wie eng und dunkel dieser Ausgang war. Wir waren jedoch gezwungen ihn zu benutzen, da es augenscheinlich keinen andern gab. Mit einigem Widerstreben gingen wir durch die schmale Tür und stiegen hinunter. Meine Gefährtin ging voran. Es durchschauerte mich, als ich das schmale Eisengeländer ergriff, und ich bemerkte, daß sich die Decke, welche aus grobem grauen Mörtel war, dicht über meinem Kopf befand.

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