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Die Pflege des geistigen Sinnes

Aus der Mai 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jahrhunderte sind vergangen, seit der unvergleichliche Lehrer in Bezug auf die seelischen Sinne zu den ungelehrigen und mit sich selbst zufriedenen Jüngern sagte: „Ihr habt Augen und sehet nicht, und habt Ohren und höret nicht”. Sprach er vom materiellen Sehen und Hören? Nein. Er wollte sagen, es schlummere in ihnen die Fähigkeit, geistig zu verstehen, nur hätten sie noch nicht die dazu erforderliche Höhe des Denkens erreicht. Er erkannte, daß ihr wahrer Ursprung und ihre wahre Existenz in Geist, Gott war, nicht in der Materie, und daß ihnen eine geistige Beobachtungsgabe zur Verfügung stand, die sie noch nicht erkannt hatten. Obgleich die Jünger für geistige Dinge mehr empfänglich waren als ihre Glaubensgenossen im allgemeinen, so waren sie doch im geistigen Sehen und Hören recht ungelehrig und unerfahren; sie machten deshalb viele Fehler und ihre Bemühungen blieben oft erfolglos.

Auf Seite 136 von „Science and Health“ sagt unsre Führerin: „Jesus fuhr geduldig fort, die Wahrheit des Seins zu lehren und zu demonstrieren.” In dieser Weise wurden die Jünger bei der Pflege ihrer geistigen Beobachtungsgabe unterstützt. Durch die Worte und Werke Jesu sowie durch ihr eignes Streben, seinen Unterweisungen zu gehorchen, traten ihre geistigen Fähigkeiten mehr in Tätigkeit. Ganz besonders wurde es ihnen klar, daß sie den geistigen Sinn nötig hatten. Nach der Auferstehung Jesu war der Irrtum endlich soweit aus ihrem Denken entfernt, daß eine noch höhere Erleuchtung, die Ausgießung des Heiligen Geistes über sie kommen konnte. Obgleich sie nun, wie unsre Führerin sagt, „den Menschen nicht mehr den materiellen Sinnen gemäß” beurteilten, so war doch ihr „Begriff von dem Leben, welches Gott ist” (Ibid., S. 47) nur sehr schwach. Sie hatten noch größere Regsamkeit und Schärfe des geistigen Sinnes nötig, und dasselbe gilt gewiß auch von den Christen unsrer Tage.

Wie können wir diesen so notwendigen seelischen Sinn pflegen? Diesbezügliche Vorschriften sind der Menschheit in all den aufeinanderfolgenden Jahrhunderten zuteil worden, und zwar immer in einer Weise, die der Fassungskraft der Zeit entsprach, und immer durch eine Person, die „der himmlischen Erscheinung nicht ungläubig” war, wie Paulus in Bezug auf sich selbst sagte. Von Abel an bis auf Moses sind Ausleger des seelischen Sinnes erstanden, die das, was sie sahen, der Menschheit erklärten. Moses brachte mit leuchtendem Antlitz die beiden Tafeln vom Berge des erhabenen Denkens, wo er mit dem unendlichen Geist (Mind) im Umgang gestanden hatte. Seine Wirksamkeit bezeichnete den Anfang eines neuen Zeitabschnittes. Gehorsam gegen das Gesetz des Geistes, oder wie man sagen könnte, das Bestreben, sich dem Wesen des Geistes anzupassen, wurde von Moses deutlich als der Weg bezeichnet, der zur Erkenntnis geistiger Wahrheit führt. Wer stets seinen höchsten Begriffen getreu bleibt, wird immer höhere Gesichtspunkte erreichen.

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