Gar mancher Christian Scientist macht während der ersten Zeit seines erweckten geistigen Verständnisses eine Periode durch, während welcher er den Drang fühlt, mit all seinen Freunden und Bekannten über seinen neugefundenen Glauben zu reden, ohne Rücksicht auf Zeit und Umstände. Dabei denkt er gewöhnlich, die Angeredeten seien ebenso begierig zuzuhören, wie ihm daran gelegen ist, über diesen Gegenstand zu reden. Wir erlauben uns nun, diejenigen, die gegenwärtig diese Periode durchmachen, auf die Notwendigkeit der Vorsicht hinzuweisen, und zwar tun wir es in der Hoffnung, ihnen behilflich zu sein.
Vor allem möchten wir hervorheben, daß verhältnismäßig wenig Christian Scientisten zum Glauben an die heilende Macht der Religion überredet worden sind. Er wurde ihnen vielmehr durch tatsächliche Beweise gezeigt, daß Christian Science heilt und erlöst; auch waren sie in einer geistigen Verfassung, in der sie sich gerne diese Beweise geben ließen. Wenn man sich denjenigen gegenüber, die kein Interesse für Christian Science zeigen, in längeren Auseinandersetzungen über diesen Gegenstand ergeht, so ist das für solche Leute sehr ermüdend und es wird nichts Gutes dadurch bewirkt. Wer ferner bei jeder Gelegenheit das Gespräch auf Christian Science lenkt, kommt leicht in den Ruf, ein aufdringlicher Schwätzer zu sein, und das Vorurteil, welches er erregt, läßt sich nur durch große Geduld und sehr vorsichtiges Benehmen wieder beseitigen.
Dem jungen und unerfahrenen Christian Scientisten, der eben das „Schwatz-Stadium” durchmacht — wie man es nennen kann —, können wir keinen besseren Dienst erweisen als ihn darauf aufmerksam zu machen, daß er sich leicht lächerlich macht und Christian Science als widersprechend darstellt, indem er nicht imstande ist, seine scheinbar unglaublichen Behauptungen zu beweisen. Man beweist die Richtigkeit der Christian Science am besten dadurch, daß man ihre Lehre betätigt, wie der Meister seinen Jüngern mit folgenden Worten anbefahl: „Also laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.”
Als Jesus sagte, man werde seine Nachfolger an ihren Früchten erkennen, sprach er eine große Wahrheit aus, die nicht nur für seine Tage, sondern für alle Zeiten bestimmt war. Kann der heutige Christ besser handeln als die Früchte aufweisen, welche ihn als Mitglied der Familie Gottes bezeichnen? Unsre verehrte Führerin bewies die Richtigkeit ihrer großen Entdeckung wiederholt und wiederholt, ehe sie dieselbe der Welt mitteilte. Ferner erklärte sie in Bezug auf den großen Lehrmeister: „Jesus lehrte den Weg des Lebens durch Demonstration, damit wir verstehen mögen, wie dieses göttliche Prinzip die Kranken heilt, den Irrtum austreibt und über den Tod triumphiert”; und sie fügt die Ermahnung hinzu: „Wir müssen hingehen und desgleichen tun; andernfalls werden wir nicht die großen Segnungen verwerten, die uns unser Meister durch sein Wirken und sein Leiden verliehen hat” („Science and Health“, S. 25).
Wenn die Christian Scientisten diese Früchte tragen —„die Zeichen ... die da folgen werden denen, die da glauben”—, so werden sie es kaum für nötig finden, ihre Freunde und Bekannte zur Annahme der Christian Science zu überreden. Eine einzige Heilung, der rechtschaffene Lebenswandel eines einzigen Scientisten trägt mehr dazu bei, die Welt zur Christian Science zu bekehren, als Tausende von Worten, mögen dieselben auch noch so überzeugend klingen. Nicht Erörterungen, sondern Beweise haben die Kraft der Überzeugung.