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Eine Erwiderung

Aus der September 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Fort Worth (Tex.) Record


Unser Kritiker nimmt hauptsächlich daran Anstoß, daß die Christian Science auf der Unwirklichkeit der Materie besteht. Er faßt ihre diesbezügliche Lehre so auf als ob sie behaupte, das ganze Weltall sei eine Illusion. Deshalb führt er die Schriftworte an: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde”, und will damit die Christian Science als der Bibel widersprechend darstellen. Leider hat der Herr diese Lehre falsch verstanden; er irrt sich sowohl in seiner Prämisse wie in seiner Folgerung. Wenn er das Christian Science Textbuch mit Verständnis gelesen hätte, so wäre es ihm klar geworden, daß nur das von den materiellen Sinnen bezeugte Weltall als unwirklich und illusorisch bezeichnet wird. Gewiß hat Gott Himmel und Erde erschaffen; dieselben waren jedoch gottgleich, geistig, „nach seiner Art”, rein, vollkommen, unveränderlich und ewig, wie Gott selbst. Unser Kritiker betrachtet den Ausdruck „Materie” als gleichbedeutend mit „Himmel und Erde”. Eine solche Auffassung läßt jedoch der Zusammenhang nicht zu, denn es heißt in der Bibel, Gott habe den Menschen „ihm zum Bilde” erschaffen. Materie ist nicht das Ebenbild Gottes, denn Gott ist Geist. Die Christian Scientisten glauben auch, daß Gott „Himmel und Erde” erschaffen hat, sind aber andrer Ansicht in Bezug auf das Wesen des Himmels und der Erde. Und gerade diese ihre Auffassung steht in engster Beziehung zu ihrer Fähigkeit, die Kranken zu heilen.

Unser Kritiker erklärt, wenn man behauptet, es gebe keine Materie, so sei das gleichbedeutend mit der Behauptung, es gebe kein Weltall, keine Mathematik, keine Wissenschaft. Mit diesen Worten erklärt er im wesentlichen, es bestehe nichts außerhalb der Materie; nichts könne man außerhalb derselben erkennen, und sie sei die Basis aller Wissenschaft. Daß es über Gott und „das Ebenbild seines Wesens” eine gewisse Kenntnis gibt, die wir uns aneignen müssen, geht aus den folgenden Worten des Meisters klar hervor: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast. Jesum Christ, erkennen.” Unser Meister sagt deutlich, daß durch das Erlangen der wahren Kenntnis im Gegensatz zu der irrigen Annahme in Bezug auf Gott und Seinen Christus das wandelbare Sein beseitigt und das dauernde Sein verwirklicht werden muß. Um bessere Menschen zu werden als wir jetzt sind und um das geistige Menschentum zu erreichen, haben wir bezüglich dieses Menschentums etwas zu lernen. Dieses Etwas ist nicht weniger wahr, weil es geistiges Verständnis ist, im Gegensatz zu materiellen Annahmen, und es führt daher mit Recht den Namen „Science” oder Wissenschaft, denn es ist die beweisbare Kenntnis geistiger Wahrheit. Wir haben kein Recht, die Bezeichnung Wissenschaft auf materielle Dinge zu beschränken. Die Christian Science (Christliche Wissenschaft) ist die Wissenschaft der Christus-Lehre; sie trägt daher mit Recht diesen Namen.

Nicht das wirkliche, von Gott erschaffene Weltall verwirft die Christian Science, sondern die materielle Auffassung von demselben. Sie lehrt, daß alles in der Schöpfung, vom Kleinsten bis zum Größten, der Wirklichkeit angehört, daß es aber nicht so ist, wie es dem nicht-erleuchteten menschlichen Sinn erscheint — nicht so, wie der menschliche Verstand es erfaßt, der alle Dinge materiell auslegt, anstatt sie von dem göttlichen oder geistigen Standpunkte aus zu sehen. Paulus sagt: „Denn so das Klarheit hatte, das da aufhöret, vielmehr wird das Klarheit haben, das da bleibet.”

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