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Verständnis und blinder Glaube

Aus der September 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es wird oft darauf hingewiesen, daß die Christian Science den Worten eine neue Bedeutung gebe, und dies trifft allerdings zu. Erstens entdecken die Schüler der Christian Science gar bald, daß sie, wie auch eine große Anzahl andrer Leute, ein nur sehr mangelhaftes Verständnis von der wahren Bedeutung vieler Worte hatten, die im täglichen Umgang angewandt werden, besonders aber von solchen, die oft in der Bibel vorkommen. Sie fangen an einzusehen, daß Worte wie z. B. Glaube, Annahme und Verständnis eine tiefe Bedeutung haben und daß diejenigen, denen diese tiefere Bedeutung zum Bewußtsein gekommen war, Taten verrichten konnten, die dem Nichterleuchteten wie Wunder vorkamen. Die Bibel ist ein langes Verzeichnis von Wundern — von dem gewaltigen „Es werde Licht” an, bis zu der Offenbarung Johannis, wo das sündlose, schmerzlose Sein beschrieben wird. Demjenigen, der schon jetzt anfängt, mit dem Christus — d. h. im Lichte der Wahrheit — zu wandeln, wird das Verständnis geöffnet, wie damals den Jüngern, und er wird angetan „mit Kraft aus der Höhe.”

Einer der ersten Schritte, die man in der Christian Science tut, besteht darin, daß man diese oder jene Krankheitsvorstellung aufgibt und auf Treu und Glauben der Wahrheit beistimmt, daß Krankheit kein Teil des menschlichen Seins ist. Das Resultat ist oft sehr überraschend, wie z. B., wenn ein Leiden, welches sich ärztlicher und chirurgischer Behandlung entzogen hatte, wie die Finsternis vor dem Lichte verschwindet. Noch weit wichtiger ist es, daß ein großer Teil von Furcht ebenfalls vernichtet wird — Furcht vor Krankheit, vor Armut und vor dem Tode —, und daß der Glaube an das Gute an deren Stelle tritt. Dies alles genügt aber noch nicht. Unsre Führerin sagt: „Ehe Annahme Glaube und Glaube geistiges Verständnis geworden ist, hat das menschliche Denken mit dem Wirklichen und Göttlichen wenig gemein” („Science Health“, S. 297).

In der Heiligen Schrift lesen wir: „Der Verstand ist dem, welcher ihn hat, eine Quelle des Lebens” (Züricher Bibel). Diesen Worten stimmt ein jeder Christian Scientist von Herzen bei, denn er hat gar oft Gelegenheit gehabt, ihre Richtigkeit zu beweisen. Er liest in der Bibel, wie Joseph nach jahrelanger Gefangenschaft in Ägypten zu immer höheren Ämtern emporstieg und zuletzt, während der Blütezeit des Landes, der erste Minister wurde. Diesen Erfolg erlangte er deshalb, weil er ein genügendes Verständnis von Gott und Seinem Gesetz hatte, um den Traum des sterblichen Geistes (mortal mind) richtig auslegen zu können. Ähnlich war es bei Daniel in Babylon, der nicht nur Nebukadnezars Traum deutete, sondern auch die Schrift an der Wand erklärte und später aus der Löwengrube errettet wurde. Dies vermochte er, weil er mit ernstlichem Fasten und Beten das Verständnis der Wahrheit suchte. Wir lesen, daß als Antwort auf sein Gebet der Engel Gabriel zu ihm kam und sprach: „Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, dich zu unterrichten ... denn du bist lieb und wert.” Wie uns Mrs. Eddy erklärt, sind Engel „Gottes Gedanken, die auf den Menschen übergehen; geistige Eingebungen, rein und vollkommen (Ibid., S. 581). Wenn wir die göttliche Leitung ernstlich suchen, so wird sie uns nicht versagt werden und der „Geist der Erkenntnis”, wie sich Jesajas ausdrückt, wird uns erfüllen.

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