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Erfüllt von tiefster Dankbarkeit gegen Gott sowie auch gegen unsre Führerin,...

Aus der September 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Erfüllt von tiefster Dankbarkeit gegen Gott sowie auch gegen unsre Führerin, Mrs. Eddy, möchte ich von den Segnungen berichten, die ich durch die Christian Science während meines immerhin kurzen Bekanntseins mit dieser Wissenschaft erfahren habe. Die Heilung meiner Frau von vielen Leiden nebst Komplikationen veranlaßte mich, der Christian Science näher zu treten. Mein Vater war praktischer Arzt und vierzig Jahre lang in seinem Berufe tätig. Ich selbst war längere Zeit am Drogenhandel beteiligt, studierte Medizin auf der Universität von Pennsylvanien und machte mein Doktorexamen. Ich praktizierte auch mehrere Jahre lang. Da ich im Glauben an die Wirkung materieller Mittel groß geworden war, stand ich der Christian Science nichts weniger als freundlich gegenüber und war besonders bezüglich ihres Wertes als ein Heilfaktor in Vorurteilen befangen. Tatsächlich wußte ich nichts über diese Wissenschaft, wollte aber auch nichts darüber wissen. Jetzt sehe ich jedoch ein, daß diese ablehnende Haltung einzig und allein auf meine damalige Unkenntnis vom Wesen der Christian Science zurückzuführen ist.

Schon einige Jahre ehe wir nach Kalifornien zogen, ließ der Gesundheitszustand meiner Frau sehr viel zu wünschen übrig. Wenn ich von ihren Leiden spreche, geschieht dies von dem früheren materiellen Standpunkte aus, nicht von dem der Christian Science. Meine Frau litt seit ihrer Kindheit an Taubheit und Augenschwäche. Auf einem Auge war sie fast blind und auf einem Ohre vollständig taub; diese Beschwerden rührten von einem Fieber her. Ihre Herztätigkeit war sehr unregelmäßig, und bei akuten Anfällen wurde sie oft ohnmächtig; aus diesem Grunde hatte sie stets ein Fläschchen mit einem sogenannten herzstärkenden Mittel bei sich. Ferner litt sie an periodisch auftretenden neuralgischen Anfällen und an schlechter Verdauung. Sie mußte die stärksten Augengläser tragen und konnte dieselben keinen Augenblick ablegen, ohne von heftigen Kopfschmerzen geplagt zu werden, die bisweilen drei oder vier Tage anhielten. Wir konsultierten einen Augenarzt nach dem andern und einen Ohrenarzt nach dem andern, doch ohne jeglichen Erfolg. Meine Frau litt überdies an andern organischen Leiden und war gegen Witterungseinflüsse außerordentlich empfindlich, so daß wir es für nötig hielten, im Winter ein wärmeres und im Sommer ein kühleres Klima aufzusuchen. Sie machte auch Kuren in Sanatorien durch. Wohl war sie mit Anhängern der Christian Science zusammengekommen, doch erst ein Jahr nach unsrer Ankunft in Kalifornien trat sie dieser Lehre näher. Einige Monate ehe wir vom Osten fortzogen, konsultierten wir einen berühmten Chirurgen, und es wurde, wie gewöhnlich in solchen Fällen, zu einer sofortigen Operation geraten. Binnen zehn Tagen war meine Frau im Krankenhaus und hatte sich der Operation unterzogen; sie fühlte jedoch nur wenig Erleichterung, ja litt in mancher Beziehung noch mehr als zuvor. Bald nach unsrer Ankunft in Kalifornien, nämlich kurz nachdem sie aus dem Krankenhaus kam, begann sie sich mit der Christian Science zu beschäftigen, und zwar sehr gegen meinen Wunsch, da ich der Ansicht war, es sei nichts Wahres an ihr. Unsre beiden Kinder sollten auf keinen Fall von derselben beeinflußt werden, ja ich war der Sache so abgeneigt, daß ich mich auf kein Gespräch darüber einlassen wollte. Ich will nur noch erwähnen, daß sich meine Frau nach kurzem Studium dieser herrlichen Wissenschaft und nach einigen Hilfeleistungen erholte und daß sie seit über drei Jahren vollständig gesund gewesen ist. Sie hat an Gewicht beträchtlich zugenommen, ihr Gehör ist so scharf wie das eines Kindes, und für Augengläser hat sie längst keine Verwendung mehr.

Als ich diese allmähliche aber sichere Veränderung bemerkte, staunte ich, zumal meine Frau jegliches Arzneimittel aufgegeben hatte; aber selbst dann vermochte ich mich von meinem lebenslänglichen Glauben an die Wirklichkeit der Materie und an materielle Mittel nicht loszusagen. Ich war in streng orthodoxem Sinne erzogen worden, habe aber die Bibel früher nicht verstehen können; daher brachte mir auch das Lesen derselben keinen geistigen Segen. Die Bibel hatte ich jahrelang nicht angerührt und mein Interesse an der Kirche war geschwunden, da ich das Vertrauen an ihre Glaubenslehre fast gänzlich verloren hatte; ich war sogar soweit gekommen, die meisten in der Bibel enthaltenen Lehren schlecht zu machen. Jetzt sehe ich allerdings ein, wo der Fehler lag. Ich hatte nämlich Gott nicht als Liebe, Wahrheit und Leben erkannt, wie Er in dem wundervollen Buche „Science and Health with Key to the Scriptures“ von Mrs. Eddy dargestellt wird. Über zwei Jahre lang war ich mit Karbunkeln behaftet, die einen chirurgischen Eingriff mehrmals nötig machten. Meine Frau riet mir, einen Vertreter der Christian Science aufzusuchen, doch ich wies ihren Vorschlag fast verächtlich zurück, bis ich den Zustand nicht länger ertragen konnte und in meiner Not endlich zu einem Vertreter ging. Durch zweimaligen Beistand was das Übel vollkommen gehoben. Lange Zeit hindurch hatte ich an Schlaflosigkeit sowie an leichteren rheumatischen Anfällen gelitten. Gleich nach den erwähnten Hilfeleistungen fing ich mit der Lektüre von „Science and Health“ an und besuchte am folgenden Sonntag zum ersten Male einen Gottesdienst, der einen so erhebenden Eindruck auf mich machte, wie ich ihn noch in keiner Versammlung empfangen hatte. Dann besuchte ich auch die Mittwochabend-Versammlungen und brauche nicht zu erwähnen, daß ich ein regelmäßiger Besucher der Gottesdienste wurde; ja ich sehnte mich förmlich danach; sie waren mir sozusagen Bedürfnis. Während dieser Zeit habe ich die Schlaflosigkeit überwunden, habe jetzt keine Furcht vor Erkältungen, und werde des rheumatischen Übels leicht Herr. Die letzte Demonstration bestand in der Heilung eines tiefen Schnittes am Handgelenk mittelst einer alten Blechbüchse. Vom chirurgischen Standpunkte aus wären in diesem Fall wenigstens drei Stiche nötig gewesen. Wegen des starken Blutens glaubte ich im ersten Augenblicke, eine Ader sei verletzt worden. Ich rief meine Frau herbei, die sogleich die Wahrheit für mich erklärte. Das Handgelenk wurde verbunden, das Bluten hörte auf, und in kaum einer Woche war der Schnitt vollkommen zugeheilt. Die Verletzung verursachte mir nicht das geringste Unbehagen, und heute ist auch nicht die Spur von einer Narbe zu sehen. Daß wir unsre Arzneischränkchen und Kästen ausgeräumt haben, brauche ich wohl kaum zu erwähnen; sie gehören nicht mehr zu unserm Haushalt und zu unsern Bedürfnissen. Desgleichen habe ich meine medizinischen Kenntnisse über Bord geworfen; wir können sie nicht mehr brauchen.

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