Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Erhörung des Gebetes

Aus der Dezember 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wahrlich, wahrlich ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er’s euch geben.” „So ihr in mir bleibet, und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.” „Bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei.” So sprach Jesus, in dessen Mund „kein Falsch gefunden” ward. Die Wahrheit dieser Worte ist unwiderlegbar; sie wird weder durch menschliche Annahmen, noch durch die Ansichten derer beeinflußt, die sie nicht an sich erfahren oder demonstriert haben. Wohl kein ernster Bibelforscher wird behaupten, Jesu Verheißungen seien übertrieben gewesen. Dennoch haben viele diese Worte nicht zur Basis ihrer Handlungen gemacht oder sie für zuverlässig gehalten. Und warum? Aus dem einfachen Grunde, weil sie nicht eingesehen haben, daß jede Verheißung, die er gab, jedes Wort, das er redete, jede Heilung, die er vollbrachte, auf geistiger Erkenntnis beruhte — auf seinem klaren Verständnis von der Wahrheit, dem ewigen, unwandelbaren, göttlichen, allmächtigen Prinzip, Gott, der das Weltall erhält und regiert.

Die Christian Science, die beweisbare Erkenntnis der Wahrheit, zeigt uns klar und deutlich, daß die Worte Jesu heute noch ebenso wahr und anwendbar sind, wie vor neunzehnhundert Jahren; daß Gott wirklich Liebe ist und wirklich Gebete erhört; daß Er wirklich allmächtig ist und daß dieses göttliche Prinzip nie aufhört zu wirken, sich nie verändert, für immer besteht. Die Allmacht kann ihre Macht nie verlieren. Wahrheit muß ewig wahr sein, sie kann sich nicht im geringsten verändern, sie ist unveränderlich. Wir mögen einen falschen Begriff von der Wahrheit gehabt, mögen sie nicht verstanden haben; dennoch steht sie auf ewig unverändert. Die Anschauungen der Menschen sind dem Wechsel unterworfen, desgleichen ihr Begriff von Gott und von Seiner Schöpfung; aber Wesen und Gedanken Gottes bleiben unverändert, weil Er vollkommen ist. In der Wahrheit gibt es keine Täuschung. Die Wahrheit ist unerschütterlich, ob nun die Menschen an sie glauben oder nicht. Nur eine Unwahrheit, ein Irrtum oder eine Lüge kann täuschen, und in dieser Täuschung allein liegt ihre scheinbare Macht. Es gibt nur einen allmächtigen, allwissenden und allgegenwärtigen Gott, mag sich das menschliche Denken auch noch so viele verschiedene Vorstellungen von Gott gebildet haben. „Wie kann ein Mensch Götter machen, die doch nicht Götter sind? Darum siehe, nun will ich sie lehren, und meine Hand und Gewalt ihnen kundtun, daß sie erfahren sollen, ich heiße der Herr.” „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.”

Wenn all dies wahr ist — und man kann es doch nicht leugnen —, warum sind dann diese Verheißungen nicht bei allen in Erfüllung gegangen, die gebetet haben? Jakobus gibt die Antwort mit folgenden Worten: „Ihr bittet und nehmet nicht, darum daß ihr übel bittet, nämlich dahin, daß ihr’s mit euren Wollüsten verzehret.” Wiederum schreibt er: „Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer da zweifelt, der ist gleichwie die Meereswoge, die vom Winde getrieben und gewebt wird. Solcher Mensch denke nicht, daß er etwas von dem Herrn empfahen werde.” Es ist daher klar, daß das Gebet zu einem wahren Gott, welcher Geist ist, aufrichtig und frei von Zweifel sein muß. Um nun aufrichtig zu sein, muß das Gebet ein tiefes Verlangen, einen Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit ausdrücken, ohne alle Selbstsucht. Dies ist wahres Gebet, das Gebet, welches, dem Worte Gottes gemäß, der heilige Geist uns lehrt, das Gebet, welches Gott erreicht, möge es nun in Worten ausgedrückt sein oder nicht. Das Gebet verliert mehr oder weniger an Aufrichtigkeit, wenn es laut gesprochen wird. Unser innerstes Denken ist am besten geeignet, unser Gebet zu Gott emporzutragen. Der Meister sprach: „Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein, und schleuß die Tür zu, und bete zu deinem Vater im Verborgnen; und dein Vater, der in das Verborgne siehet, wird dir’s vergelten öffentlich.”

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / Dezember 1911

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.