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Materieller Augenschein

Aus der Dezember 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In „Unity of Good“ (S. 11) lesen wir: „Er (Jesus) achtete nicht auf die höhnende Bemerkung: Jene verdorrte Hand erscheint dem Auge und dem Gefühl sehr wirklich, sondern er brachte das leere Prahlen zum Schweigen und zerstörte den menschlichen Hochmut, indem er den materiellen Augenschein zerstörte.” Für den Materialisten ist der materielle Augenschein der einzige Beweis; alles andre ist für ihn nicht bestimmend, nicht überzeugend, ja nicht bestehend. Er glaubt nur, was er mit seinen eignen Augen sehen kann. Da Jesus diese Neigung erkannte, gab er sowohl den Skeptikern wie der leidenden Menschheit die Art von augenscheinlichen Beweisen, die sie verstehen konnten.

Es ist kaum anzunehmen, daß Jesus hohen Wert auf die Nägelmale an seinen Händen und auf die Speerwunde in seiner Seite legte; doch wußte er, daß Thomas sich nicht auf seiner eignen hohen geistigen Ebene bewegte, und es war daher dieser Beweis für Thomas und nicht für ihn selbst bestimmt. Noch bei andern Gelegenheiten bekundete er absichtlich seine Kenntnis von dem begrenzten menschlichen Denken. Da er wußte, daß er zu materiell gesinnten Menschen sprach, oder doch solchen, die da glaubten, einen Arzt nötig zu haben, gab er gleichzeitig mit seinen geistigen Lehren materielle Beweise — etwas, was sie sehen, fühlen oder betasten konnten. Wünschte er eine Annahme zu ändern, oder Irrtum durch die Wahrheit des Seins zu ersetzen, so vernichtete er den materiellen Augenschein, auf welchen die Annahme sich gründete, und setzte an dessen Stelle einen andern Augenschein, nämlich, ein sehendes Auge an Stelle eines blinden, eine gesunde Hand an Stelle einer verdorrten, starke Gelenke an Stelle von gebrechlichen. In all diesem folgte er dem Beispiel der alten Propheten und hat dadurch den Scientisten ein hohes Beispiel gegeben.

Der durchschnittliche Christian Scientist kommt nie in größere Verlegenheit, als wenn er versucht, seine scheinbaren Mißerfolge zu erklären. „Warum starb Frau A? Warum trägt Frau B eine Brille? Warum kann Herr C nicht besser gehen?” Der Scientist kann sich dies alles wohl erklären, aber wie soll man es einem Fragenden auseinandersetzen, der kein Scientist oder erst ein Neuling ist? Wie wunderschön wäre es, wenn wir allen unsern Aufgaben so gegenübertreten könnten, wie Jesus es tat, wenn wir alle fähig wären, so vollständig im Einklang mit den ewigen Gesetzen zu leben, daß wir in jedem Fall sofort alle Anzeichen von Verletzung oder Krankheit entfernen könnten.

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