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Entgegenkommen

Aus der Dezember 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In den Sprüchen Salomonis lesen wir: „Der Mensch setzt sich’s wohl vor im Herzen; aber vom Herrn kommt, was die Zunge reden soll.” Dies weist uns hin auf die Leitung des einen Geistes (Mind) sowie auf die Notwendigkeit bereitwilligen Entgegenkommens unsrerseits. Selbst in der menschlichen Gesellschaft findet sich wenig wahres Interesse zwischen denen, deren Neigungen und Gewohnheiten gänzlich verschieden sind, mögen sie auch Blutsverwandte sein. Nun gibt es nichts, was die Menschen mehr zusammenführt, als Liebe und Wahrheit. Angesichts dieser wichtigen Tatsache treten Bildung und Weltkenntnis zurück, und das geistige Verständnis erhält den Vorrang, der ihm stets gebührt. Wenn wir geistig erwacht sind und die Wahrheit des Seins in etwas erkannt haben, wird es uns klar, daß uns eine große Kluft von denen trennt, die den Menschen noch für materiell ansehen und die seine Chancen, nach dem Tod geistig zu werden, für sehr gering halten. Wir mögen wohl über die Kluft weg miteinander reden, wie Abraham und der reiche Mann, können aber nicht in innigem Verkehr miteinander stehen und werden es nie können, bis der Abgrund von dem Verständnis der göttlichen Liebe überbrückt wird.

Wir wissen alle, wie schwer es manchmal ist, mit denen zu korrespondieren, die keine Interessen mit uns gemein haben. Wir beantworten ihre Briefe nicht sofort, wie diejenigen unsrer Freunde, deren Interessen den unsern gleich sind. Dies veranschaulicht unsre Beziehung zu Gott, dem Allvater. Wie oft hören wir doch Leute wehmütig klagen, ihre Gebete würden nicht erhört, ihr flehentliches Bitten werde allem Anscheine nach göttlicherseits abgewiesen, und gar mancher sucht sich mit der Annahme zu trösten, daß Gott einen guten Grund haben müsse, weshalb Er die Bitte nicht berücksichtige oder die Erhörung derselben aufschiebe. Es hat jemand erklärt, viele Menschen würden zu Atheisten, weil sie um das bitten, was Gott nicht bewilligen könne. Diesem würde jedoch ein Christian Scientist kaum beistimmen, denn wir lesen in unserm Lehrbuch, der Unendliche könne nicht „weniger tun, als alles Gute mitteilen”; ferner heißt es in demselben: „Die göttliche Liebe versorgt die Menschheit zu jeder Stunde mit allem Guten” („Science Health“, SS. 2, 494). Es gibt „kein Gutes”, das Gott nicht gerne verleiht. Wir müssen dem göttlichen Wesen entgegenkommen, müssen die Tatsache erkennen, daß wir als Seine Kinder mit Ihm wesensverwandt sind und reine Beweggründe und Neigungen haben, denn nur in dieser Weise können wir uns wirklich Gott nähern, mit der unendlichen Liebe und Weisheit im Umgang stehen und eine sofortige Antwort auf unser Gebet erhalten, was auch unsre Notdurft sein möge.

Im Propheten Sacharja lesen wir eine merkwürdige Prophezeiung, welche einem Christian Scientisten zu dein Verständnis des geistigen Vorgangs verholfen hat, der nötig ist, damit der menschliche Sinn dem göttlichen Sinn entgegen kommen möge. Die Stelle lautet: „Und ich will dasselbige dritte Teil durchs Feuer führen, und läutern, wie man Silber läutert, und prüfen, wie man Gold prüfet. Die werden dann meinen Namen anrufen, und Ich will sie erhören. Ich will sagen: Es ist mein Volk; und sie werden sagen: Herr, mein Gott!” Der vorhergehende Vers weist darauf hin, daß zweidrittel dessen, was das menschliche Bewußtsein auszumachen scheint (dessen materielle Annahmen) in dem Reinigungsprozeß durch das Feuer der göttlichen Liebe verzehrt werden, und daß der Gedanke dann für den Umgang mit Gott vorbereitet wird. Unsre verehrte Führerin macht uns dies in folgenden Worten klar: „Der Gedanke überträgt sich von Gott auf den Menschen, aber weder Empfindung noch Bericht gehen vom materiellen Körper auf den Geist über. Der gegenseitige Verkehr findet stets zwischen Gott und seiner Idee, dem Menschen, statt” („Science and Health“, S. 284). Unser Meister erklärte: „Ich weiß, daß du mich allezeit hörest”! Wenn wir der Wahrheit und Liebe mit ganzem Herzen entgegenkommen, so können wir in diese Worte einstimmen und deren Wahrheit beweisen, wie der Meisters es tat, und zwar durch die Heilung, welche beweist, daß der liebende Vater stets bereit ist, die Bitte eines jeden Kindes, das Ihn kennt und liebt, zu erhören.

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