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Die Einigkeit im Geist

Aus der Juli 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Grundton des herrlichen vierten Kapitels Pauli an die Epheser liegt in dem Wort „Einigkeit”— Einigkeit in dem Verständnis von dem Wesen Gottes, in der Erkenntnis Seines Sohnes, in dem Glauben, der sich ganz und gar auf die Wahrheit verläßt, in der Liebe, die in der wahren Bruderschaft erblüht, in der Reinheit, die tadellos ist, in der Demut des Kindes, in dem Lebenswandel, der sich durch edle Gesinnung, Barmherzigkeit und Mitleid auszeichnet. Dieses Kapitel ist so reichhaltig und gibt so klare Unterweisung über wahres Denken und Handeln, daß es dem nach Vollkommenheit strebenden Menschen alles bietet, was er zum Sieg über das Übel nötig hat. In einem andern Kapitel spricht der Apostel von der Erlösung des Menschen und weist mit den Worten: „Der Geist macht lebendig”, auf die Beziehung des Geistes zu unserm menschlichen Leben hin.

Die Übereinstimmung der Christian Science mit der von dem Apostel dargelegten Idee der Einheit geht sehr klar aus der folgenden Stelle in „Science and Health“ hervor: „Ein unendlicher Gott, das Gute, vereinigt Menschen und Nationen, führt die Bruderschaft unter den Menschen herbei, beendigt Kriege, erfüllt das Gebot der Schrift:, Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst‘, vernichtet heidnische und christliche Abgötterei — was in sozialen, bürgerlichen, strafrechtlichen, politischen und religiösen Verordnungen unrichtig ist, gibt den Geschlechtern gleiche Rechte, vernichtet den Fluch, der auf dem Menschen lastet, und läßt nichts übrig, was der Sünde und dem Leiden unterworfen ist oder was bestraft und zerstört werden kann” (S. 340). Wenn auch immer Christen in Verwirrung geraten sind oder sich ihrem himmlischen Vater entfremdet haben, lag der Grund darin, daß sie irgendeinem Symbol, irgendeiner persönlichen Verkörperung des Geistigen erlaubt haben, „den Thron des erschaffenden göttlichen Prinzips” einzunehmen und „die Macht der Materie” sowie „die Bedeutungslosigkeit des Geistes” zu behaupten (Idid., S. 317).

In der Stellung der Juden sowohl wie der Christen zu dem Messias haben wir ein treffendes Beispiel von der materialistischen Geistesrichtung der Menschen. Man sollte meinen, niemand könne die messianischen Prophezeiungen lesen, besonders die des Jesaja und Maleachi, ohne zu der Überzeugung zu gelangen, daß diese weisen Männer die göttliche Idee, die Kundgebung des Geistes als den Messias erkannten, der seine erlösende Herrschaft in dem Bewußtsein, in den Herzen der Menschen gründet. Ihrer Erklärung gemäß sollte Zion die Wohnung Jehovas bilden; der Erlöser Israels sollte ein Brunnen zur Reinigung von Sünde und Unlauterkeit sein; er sollte die Söhne Levis reinigen wie in dem „Feuer eines Goldschmieds”.

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