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Die Leser in den Zweigkirchen

Aus der Juli 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die „Versorgungsfrage” scheint vielen Zweigkirchen in Zeiten, da sie die wichtigen Ämter der Leser zu besetzen haben, Schwierigkeit zu bereiten. Innerhalb der letzten paar Wochen ist aus verschiedenen Teilen des Feldes die Bitte an uns ergangen, uns in unsern Zeitschriften über diese Frage zu äußern. Da nun dieses Gesuch dem ernsten Wunsch entspringt, genau nach den Lehren der Christian Science zu handeln, so erlauben wir uns, einen auf diese Frage bezüglichen Artikel, der schon vor einigen Jahren im „Sentinel“ erschien, hier in deutscher Übersetzung wiederzugeben. Er lautet wie folgt:

„Die Mitglieder der kleineren Kirchen neigen leicht zu der Ansicht, daß es in ihrer Mitte an Personen fehle, die sich für das Leser-Amt eignen, und sie fühlen sich daher veranlaßt, den Bedarf von andern Arbeitsfeldern zu beziehen. Ein solcher Zustand sollte nach dreijähriger öffentlicher Arbeit nicht mehr bestehen. Die Hauptlehre, die wir aus diesem scheinbaren Mangel an brauchbarem Material ziehen sollten, ist die, daß mehr spezielle und allgemeine Vorbereitung in den verschiedenen Zweigen der Christian Science Arbeit nötig ist. Das Heilen der Kranken ist allerdings das wichtigste Werk — das Werk, welches die Wahrheit der Christian Science am überzeugendsten darlegt; aber es gibt noch andre Arbeit, welche diejenigen tun müssen, denen das Wohl unsrer Sache am Herzen liegt.

„Die Christian Scientisten sollten sich in diesen Anfangsjahren unsres kirchlichen Wachstums bewußt werden, daß der Ruf: „Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen”, zu irgendeiner Zeit an sie ergehen kann, weshalb sie sich bereit halten sollten. Möge auch eine Kirche klein sein an Mitgliederzahl und mögen auch ihre Mitglieder wenig Erfahrung in öffentlichen Angelegenheiten haben, so sollte doch in ihrer Mitte genug Material zu finden sein, um alle ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Aus dem selben Grunde, aus dem Christian Scientisten die Kranken heilen, sollten sie sich bereit halten, das Evangelium zu predigen. Sowohl das eine wie das andre erfordert ernstliche Vorbereitung und fleißiges Studium. Diejenigen, die keine Ausbildung für öffentliche Arbeit dieser Art haben, sollten bedenken, daß es dafür nicht zu spät ist.

„Es liegt ferner die Gefahr nahe, daß sich in unsern Reihen eine Klasse von Leuten bilden könnte, die mit der Zeit als berufsmäßige Leser angesehen werden würden. Das Entstehen einer solchen Klasse würde offenbar nicht zum Wachstum der Personen beitragen, aus denen sich diese Klasse zusammensetzt, noch zum Wachstum derjenigen, die dadurch der Notwendigkeit enthoben sind, sich auf derartige Arbeit in ihrem Felde vorzubereiten.”

Der Schlüssel zu diesem Problem der Leser-Wahl sowie zu allen andern Problemen, die einem gewissenhaften Christian Scientisten vorliegen, ist in der Antwort zu finden, die Mrs. Eddy in „Science and Health“ (S. 495) auf die Frage gibt: „Wie mache ich am schnellsten Fortschritte im Verständnis der Christian Science?” Ihre wenn auch kurze Antwort gibt reichlich Stoff zum Nachdenken. Ganz besonders gilt dies von den Anfangs- und Schlußworten des ersten Paragraphen: „Studiere gründlich den Buchstaben und eigne dir den Geist an. ... Es wird dir klar werden, daß in der Christian Science die erste Pflicht die ist, Gott zu gehorchen, einen Geist (Mind) zu haben und den Nächsten zu lieben wie dich selbst.”

Mrs. Eddy sagt also nicht, wir sollten uns von dem Willen oder der Theorie einer materiellen Persönlichkeit leiten lassen, sondern sie lenkt vielmehr unsre Aufmerksamkeit auf das Prinzip und weist uns den Weg zur Demonstration der Christian Science. In den klaren und eindringlichen Worten, die wir angeführt haben, faßt Mrs. Eddy das kurz zusammen, was auf jeder Seite von „Science and Health“ zu finden ist, nämlich die Lebensregel, welche sie beständig ausgeübt und nach welcher sie sich bei der Lösung ihrer individuellen Probleme stets gerichtet hat.

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