Gewisse Ereignisse, im ganzen oder einzeln betrachtet und in der rechten Weise gefeiert, tragen dazu bei, der Tätigkeit des Menschen unbegrenzten Spielraum zu geben. In bloßen Belustigungen jedoch und im nutzlosen Geschenkegeben finden die menschlichen Fähigkeiten nicht die geeignetste und beste Übung. Das Christfest ehrt den Christus zu sehr, als daß es rein zeitlichen Zwecken und Zielen dienen könnte. Es vergegenwärtigt die ewig belehrende Seele, die nur in Harmonie, in der Schönheit und Fülle des ewigen Lebens erkannt wird — die Wahrheit, die das Leben ist, das Leben, das die Menschheit heilt und errettet. Ein ewiges Christfest würde uns die Materie zum Fremdling machen, außer als Erscheinung; die Materie würde sich ehrerbietig vor dem Gemüt zurückziehen. Die Gewaltherrschaft des materiellen Sinnes oder des Fleisches würde vor solcher Wirklichkeit fliehen, und die Schatten der Leichfertigkeit und Oberflächlichkeit des materiellen Sinnes würde verschwinden.
In der Christlichen Wissenschaft vertritt das Christfest das Wirkliche, das Absolute und Ewige — die Dinge des Geistes, nicht der Materie. Die Wissenschaft ist göttlich. Sie hat keine Gemeinschaft mit menschlichen Mitteln und Zwecken, es gibt bei ihr keinen Stillstand auf halbem Wege, nichts Abhängiges oder Materielles gehört ihr an. Menschenvernunft und Philosophie verfolgen oft verschlungene Wege, die Bahn von Flüssigkeiten; sie horchen leicht auf die Lockungen des Goldes, auf die unbestimmten Vorstellungen, die nicht der Substanz, nicht den Dingen gleichkommen, die man erhofft, obschon man sie nicht sieht.
Die Grundlage des Christfestes ist der Fels Christus Jesus. Seine Früchte sind Eingebungen und das geistige Verständnis von Glück und Glückseligkeit. Sie entspringen nicht aus den Überlieferungen, Bräuchen und Vergnügungen, sondern aus der grundlegenden und beweisbaren Wahrheit, dem Himmel in uns. Der Geist des Christfestes bekundet sich durch die Liebe, die ihre Feinde segnet, Böses mit Gutem vergilt und langmütig und geduldig ist. Er erhöht den Begriff von Medizin, so daß sie als Gemüt erkannt wird. Er treibt Übel aus, heilt die Kranken, weckt die schlummernden Fähigkeiten, wird allen Zuständen gerecht und hilft jeder menschlichen Notdurft ab. Er überläßt Gesundheitslehre, Medizin, Sittenlehre und Religion Gott und Seinem Christus — dem, der da ist der Weg, in Wort und Tat, der Weg, die Wahrheit und das Leben.
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