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Aufgaben im täglichen Leben

Aus der Juli 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der unschätzbare Wert der Christlichen Wissenschaft für die Menschheit besteht in ihrer sofortigen und dauernden Anwendbarkeit bei der Lösung der vielen Aufgaben, vor welche sich die Menschen gestellt sehen. Wer den ersten Lichtblick empfangen hat von der in unserm Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit dargelegten Schönheit und Wahrheit des Seins, den überkommt ein Gefühl seliger Freude und Freiheit. Doch nur mit der Betätigung der in diesem Buch enthaltenen Lehren stellt sich bei ihm jene Ruhe und Zuversicht ein, die das Ergebnis der Erkenntnis ist, daß alle im täglichen Leben sich bietenden Aufgaben auf diese Art gelöst werden können. Er muß aber stets auf der Hut sein, denn schon eine von den vielen üblen Einflüsterungen, die er vernimmt, kann ihn um das harmonische Bewußtsein bringen, das er durch unbedingtes Vertrauen auf das Geistige erlangt hat. Zu den listigen und häufigsten Einflüsterungen gehört die, welche ihn glauben machen will, daß der Druck und die Hast im Geschäftsleben es ihm unmöglich mache, sein Verständnis von der Christlichen Wissenschaft sofort anzuwenden, und daß er sich, falls zuviel Disharmonie eintreten sollte, eine halbe Stunde Zeit nehmen könnte, um für sich zu „arbeiten”, oder daß es ihm offen stehe, einen ausübenden Vertreter telephonisch um Beistand zu bitten. Ein andrer Gedanke ist der, daß, wenn er am Morgen die Lektionspredigt durchgenommen hat, seine Angelegenheiten sich von selbst ordnen müßten. Hierher gehört auch die Einflüsterung, die einen Menschen dazu veranlaßt, die Berücksichtigung einer Angelegenheit auf eine gelegenere Zeit zu verschieben. Disharmonie ist dann gewöhnlich die Folge.

Ein Hinweis auf die Methoden, die wir bei der Lösung der mathematischen Probleme des täglichen Lebens verfolgen, dürfte von Nutzen sein. Wenn wir morgens erwachen, sehen wir auf die Uhr und wenden dabei, wenn auch in geringem Maße, unser Verständnis von der Mathematik an, so schläfrig wir auch sein mögen. Gehen wir sodann in einen Laden, um Einkäufe zu besorgen, so bezahlen wir richtig oder lassen uns das Geld richtig herausgeben, mögen wir es auch noch so eilig haben, wobei wiederum unsre Kenntnis vom Rechnen zur Geltung kommt. Ebenso verhalten wir uns beim Ausfertigen eines Schecks, beim Prüfen einer Rechnung und in hundert andern Fällen. Tagtäglich wenden wir unsre Kenntnis von der Mathematik an. Dies nicht zu tun, würde uns gar nicht in den Sinn kommen. Sollten wir uns nun unsre Kenntnis von der Christlichen Wissenschaft nicht in derselben Weise zunutze machen? Wie verhalten wir uns, wenn eine Annahme von Zorn in unser Bewußtsein eindringt und durch uns selbst oder einen Mitmenschen zum Ausdruck kommt? Erledigen wir die Sache sogleich in der richtigen Weise oder verschieben wir es, bis wir Zeit zur Überlegung haben? Wenn ein Mensch zu uns kommt, der Gedanken der Unehrlichkeit hegt, vergegenwärtigen wir uns sofort die Wahrheit in bezug auf diesen Irrtum? Antworten wir, wenn der Gedanke der Hast aufkommt, auf diese sterbliche Annahme sogleich in berichtigender Weise?

Wollte jemand die Regeln der Mathematik einen einzigen Tag außer Acht lassen und jede beliebige Zahl brauchen, die ihm in den Sinn kommt, so würde er die hieraus entstehenden Fehler nicht dadurch verbessern, daß er dann zu Hause in einem Lehrbuch über Arithmetik liest. Tatsächlich hätte er Tage, ja vielleicht Wochen nötig, um seine ungenauen Rechnungen, Schecks usw. zu berichtigen, und es wäre weit besser gewesen, er hätte an diesem Tage gar nichts getan. Ebensowenig kann man im täglichen Leben Harmonie erwarten, wenn man es unterläßt, die jeweilig sich bietenden Aufgaben sofort zu lösen. Nur durch unablässiges und ausdauerndes Bemühen bei der Lösung täglicher Aufgaben wird Harmonie erreicht und Entwicklung oder Fortschritt erzielt. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 283) lesen wir: „Wir müssen das göttliche Prinzip in unser Verständnis aufnehmen und es im täglichen Leben leben; wenn wir dies nicht tun, können wir die Wissenschaft ebensowenig demonstrieren, wie wir Geometrie lehren und veranschaulichen können, wenn wir eine Kurve eine gerade Linie oder eine gerade Linie eine Kugel nennen.”

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