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„Lehre uns beten”

Aus der Juli 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wohl jeder, der mit dem Studium der Christlichen Wissenschaft beginnt, gesteht sich, daß er eigentlich nicht weiß, wie er beten soll; daher ruft er mit den Jüngern des Meisters aus: „Herr, lehre uns beten”. In dem schönen Kapitel über Gebet im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft sagt Mrs. Eddy: „Wir müssen die Lippen schließen und die materiellen Sinne zum Schweigen bringen” (S. 15). Wir sehen also, daß Gebet die Tätigkeit des Gemüts offenbart; auch haben wir gelernt, daß es nur ein Gemüt, einen Gott, einen Geist gibt. Und so gelangen wir zu der Erkenntnis, daß uns Gott nichts gewähren kann, was vom Standpunkt der materieller Sinne aus begehrenswert erscheint, denn „das Fleisch gelüstet wider den Geist, und der Geist wider das Fleisch; dieselbigen sind widereinander”.

Was ist nun unser Heilmittel? Worum können wir Gott bitten? Wie können wir in diesem physischen Reich Hilfe erhoffen? Unsre Führerin sagt: „Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, muß im sogenannten physischen Reich sowohl wie im geistigen als allerhaben anerkannt werden” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 427). Dies hilft uns erkennen, daß, was wir als physisches Reich zu bezeichnen pflegen, nur eine materielle Vorstellung vom Himmelreich ist, eine irrige Darstellung der Kundgebungen des unendlichen Gemüts; daß der Irrtum lediglich in unsrer Sinnenvorstellung zu suchen ist. Unser Gebet, das ein Wiederspiegeln des einen Gemüts sein muß, vermag diesen falschen Sinn zu verscheuchen, und hierin besteht die Wirksamkeit des Gebets.

Gott und Seiner Schöpfung haftet nichts Unvollkommenes an, denn Gott ist das unendlich Gute, das alles gemacht hat, was gemacht ist, und es für „sehr gut” erklärte. Jesus sagte: „Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehedenn ihr ihn bittet”; und der Vater, der die unendliche Versorgungsquelle für all unsre Bedürfnisse ist, kann aus eben diesem Grunde von nichtgestillten Bedürfnissen Seiner Kinder keine Kenntnis haben. Der Vater weiß, was not tut; daher muß auf Grund Seines Wesens, der unendlichen Liebe, alles zum Wohl und zur Zufriedenheit Seiner Kinder Nötige bereits vorgesehen sein und braucht von ihnen nur erkannt zu werden. Unser Gebet besteht demnach darin, daß wir uns über das falsche Bewußtsein materieller Not erheben, zur Erkenntnis von dem geistigen Wesen des Menschen, der zur unversiegbaren Quelle aller Versorgung Zugang hat.

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