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„Universale Liebe”

Aus der Juli 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Aufgabe, ein Verständnis von unsern Beziehungen oder unsern Pflichten den Mitmenschen gegenüber zu erlangen, ist eine der schwierigsten, die der Christliche Wissenschafter zu lösen hat. So kompliziert erscheinen sie dem menschlichen Sinn, daß wir uns oft versucht fühlen, ihr ganz und gar aus dem Wege zu gehen oder die Lösung auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Jedoch ehe wir dieses Problem in Angriff genommen und bewältigt haben, können wir in unsrer Demonstration der Christlichen Wissenschaft keine großen Fortschritte machen. Wir bedürfen vor allem einer klaren und bestimmten Erkenntnis von dem Wesen Gottes, des göttlichen Prinzips, und von dem Wesen des Menschen als seiner Wiederspiegelung, denn sonst gleichen wir dem Baumeister, der einen Palast errichten will, ohne zuvor ein starkes, zweckentsprechendes Fundament zu legen. Das Gebäude mag dem menschlichen Auge schön und imposant erscheinen, wird aber beim ersten starken Sturm der Widerwärtigkeiten einstürzen, so daß nichts als ein Schutthaufen übrigbleibt.

Es ist dem Schüler von großem Nutzen, Mrs. Eddys Definition von Gott auf Seite 465 von Wissenschaft und Gesundheit aufmerksam zu lesen. Sie lautet: „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe.” Wer diese Wörter in einem guten Lexikon nachschlägt und sich in ihre Bedeutung vertieft, tritt in ein unbegrenztes Gedankenreich ein, und seine geistige Erkenntnis erweitert sich. Die Welt ist nur zu lange von dem Glauben an einen begrenzten, körperlichen, menschengemachten Gott gefesselt gewesen, und diese Anschauung von dem unendlichen Schöpfer hat eine entsprechende begrenzte, materielle Anschauung vom Menschen zur Folge gehabt. Wir tun daher als ernste Schüler der Christlichen Wissenschaft wohl daran, unsre Arbeit mit dem demutsvollen Wunsch zu beginnen, eine bessere Erkenntnis von dem wahren Wesen Gottes zu erlangen.

Nun flüstert aber der Irrtum vielleicht diesem oder jenem zu, es sei eine Anmaßung, ja geradezu eine Blasphemie, den Unendlichen erkennen zu wollen. Und doch sagt unser großer Wegweiser Jesus Christus: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christ, erkennen.” Erst wenn wir in gewissem Maße Gott als unbegrenzte Liebe, als unendliche Wahrheit, als den immergegenwärtigen, alle Seine Geschöpfe erhaltenden und beschützenden Vater erkannt haben, sind wir zum zweiten Schritt bereit, nämlich zur Erkenntnis des wahren Menschen, der, wie die Bibel erklärt, das Bildnis und Gleichnis Gottes ist, und den Mrs. Eddy auf Seite 475 von Wissenschaft und Gesundheit „die Wiederspiegelung Gottes oder des Gemüts” nennt.

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