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Der siebente Tag

Aus der Dezember 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Welt hat sich verändert seit Moses den Leuten am Sinai die Bestimmungen des Gesetzes übergab. Die alten zeremoniösen Beobachtungen erweisen sich mit jedem Tag weniger befriedigend. Das Christentum stellt andere Anforderungen an die Welt als das Judentum. „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbats willen,“ sagte Christus Jesus zu den Pharisäern; und: „Des Menschen Sohn ist ein Herr auch des Sabbats.“ Trotzdem zeigt sich die alte Idee des jüdischen Sabbats noch im christlichen Sonntag. „Es ist traurig,“ schreibt Mrs. Eddy, auf Seite 40 von Wissenschaft und Gesundheit, „daß die Bezeichnung Gottesdienst so allgemein die Bedeutung von öffentlicher Anbetung anstatt von täglichen Taten bekommen hat.“

Jesus selbst machte es äußerst klar, daß die Pflicht, die der Mensch gegenüber dem Prinzip hat, keine Besonderheit für einen Tag aus den sieben ist, sondern, daß seine Selbstverleugnung sich auf jeden Tag der Woche erstrecken muß, und daß an jedem Tag in der Woche das Kreuz aufgenommen werden muß. Das dritte Gebot auferlegt dieses Verlangen ganz bestimmt. Wenn ein Mann den Namen des Herrn nie mißbrauchen will, muß er seine Idee von Gottesdienst am Sonntag ändern und jeden Tag und alle Tage im Dienste des Prinzips stehen. Das soll nicht heißen, daß der Sonntag nicht beobachtet werden soll in den Kirchen; aber es heißt, daß in dem mentalen Zustand eines Menschen kein Unterschied sein sollte zwischen Sonntag und Sonntag. Die Arbeit die er an Wochentagen tut, sollte genau in demselben Geist getan werden in dem er Sonntags ruht. Im Übrigen schreibt Mrs. Eddy auf Seiten 519–520 von Wissenschaft und Gesundheit: „Gott ruht im Wirken. Geben hat das göttliche Gemüt nicht arm gemacht und kann es niemals arm machen. Der Auffassung der göttlichen Wissenschaft gemäß folgt dem Wirken dieses Gemüts keine Erschöpfung. Die höchste und süßeste Ruhe, sogar vom menschlichen Standpunkt aus, liegt in heiliger Arbeit.“

Die Wahrheit ist, daß der einzelne, der das erste Gebot befolgt und keine anderen Götter vor sich hat, seine tägliche Arbeit niederlegen mag um den Sonntag einer ununterbrochenen Vergegenwärtigung des Prinzips zu widmen; daß aber die äußerliche Erscheinung die einzige Veränderung ist während der Woche, denn er wird fortfahren seine eigenen Gedanken alle sieben Tage hindurch zu beobachten, und seine Götzen am Montag so gut wie am Sonntag wegzuwerfen, und sich erinnern, daß er das, was er Sonntags nicht tun soll, sicherlich auch am Sonnabend nicht hätte tun sollen. Der Schreiber der Schöpfungsgeschichte, im ersten Buch Mose, meinte gewiß niemals, daß die Arbeit, die das Prinzip an den sechs Tagen verrichtete, diese weniger heilig gemacht habe als den siebenten; sowenig wie der Verfasser der Gebote je träumte, daß das Beobachten des Sabbates irgendwelche Ausgelassenheit gestatte an einem anderen Tag. Die Unterschiede welche das sterbliche Gemüt zwischen einem Tag und einem anderen macht, sind in Wirklichkeit eine völlige Entstellung dessen, was Moses unter Sabbat verstanden hatte.

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