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Weihnachten

Aus der Dezember 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Unter Männern und Frauen herrscht eine angeborene Idee, daß der Weihnachtstag der glücklichste Tag des Jahres sein sollte. Es ist zweifelhaft ob sie es je versuchten, ihre eigenen, halb entwickelten Ideen über das Thema zu analysieren; doch braucht man zur Feststellung dieser Tatsache nur die Werke derjenigen zu studieren, die sich am meisten um das Wohlergehen ihrer Mitmenschen kümmerten. Als Beispiel lese man Washington Irvings Erzählung „Bracebridge Hall,“ die Geschichte einer guten alten Weihnachtsfeier nach dem fleischlichen Sinn, die das Bild seines Ideals von „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ darstellt. Oder man wende sich zum größten aller Erzähler von Weihnachtsgeschichten, Charles Dickens, dem Mann, der sich bemühte, durch seine vielen Bilder,— von Dingley Dell bis zu Scrooges Schlafzimmer,— Weihnachten eine Zeit guter Taten und großer Freude zu machen. „Gesegnet sei Ihr freundliches Herz,“ schrieb ihm Jeffrey, nach der Veröffentlichung seines Weihnachtsliedes „Christmas Carol,“ „es sollte Sie selbst glücklich machen, denn sie können versichert sein, daß Sie, durch dieses kleine Werk, mehr Gutes getan, mehr freundliche Gefühle erweckt, mehr wirklich segnende Handlungen hervorgerufen, als seit Weihnachten 1842 von den Kanzeln und Beichtstühlen des Christentums ausgegangen sind.“ Dann sollte man lesen wie in Bracebridge Hall und Dingley Dell die Weihnacht tatsächlich gefeiert wurde; man vergleiche dieses Feiern mit der wunderbaren Erzählung des ersten Weihnachtstages in Nazareth, wie sie uns Lukas „der geliebte Arzt“ (n. d. engl. Bibelübersetzung) erzählt hat. Wendet man sich dann an Seite 186 von Wissenschaft und Gesundheit so versteht man besser als je, was Mrs. Eddy meinte, als sie schrieb: „Das sterbliche Gemüt befindet sich in Unwissenheit über sich selbst, sonst könnte es sich niemals selbst betrügen. Wenn das sterbliche Gemüt wüßte, wie es besser sein könnte, dann würde es besser sein.“

Der geliebte Arzt wußte was Weihnachten bedeutet und bedeuten sollte, und er schilderte es in seiner Erzählung von dem Wirken von Christus Jesus. Der Weihnachtstag ist der Tag da „das Wort ward Fleisch“; der Tag an welchem Jesus, der Christus, zur Welt kam um die Wahrheit zu predigen, die die Welt freimachen sollte. „Daher,“ schreibt Mrs. Eddy auf Seite 350 von Wissenschaft und Gesundheit, „die Verkörperung der Wahrheit in dem fleischgewordenen Jesus — jenem Lebensglied, das die Verbindung bildet, durch die das Wirkliche das Unwirkliche erreicht, Seele den Sinn zurechtweist, und Wahrheit den Irrtum zerstört.“ Ein jeder Tag des menschlichen Lebens von Christus Jesus war ein Weihnachtstag; ein Tag an dem Wahrheit mit einer neuen und erneuerten Kraft zum menschlichen Bewußtsein kam, wie auch ein jeder Tag seines unaufhörlichen Wirkens für die Menschheit ein Sonntag oder ein Tag der Ruhe war, und gerade wie jeder Tag seines Werkjahres ein heiliger Tag oder ein Feiertag war. An einem jeden dieser Tage nahm er sein Kreuz auf sich, nahm er seinen Kampf auf mit dem Haß der Welt gegen Wahrheit, und ging hinaus um das Evangelium zu predigen und die Kranken zu heilen. Das ist auch der Befehl, den er seinen Nachfolgern hinterlassen hat, und das ist die Art und Weise auf die man Weihnachtstag und Sonntag, Werktag und Feiertag halten soll. Der geliebte Arzt, der Heiler der Gemüter und Körper der Menschen, wußte dies als er schrieb: „Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ Das ist es, worauf Mrs. Eddy auf Seite 501 von Wissenschaft und Gesundheit deutet, wenn sie sagt: „Die Fleischwerdung der Wahrheit, jene höchste Fülle von Wunder und Herrlichkeit, von welcher Engel nur zu flüstern vermochten, und welche Gott durch Licht und Harmonie veranschaulicht hat, stimmt mit der immer gegenwärtigen Liebe überein.“

Das Feiern der Weihnacht ist darum eine Kundgebung geistiger Liebe. Die Welt feiert sie, in ihrer blinden, wohlmeinenden Weise, mit Essen und Trinken, mit Geschenkemachen und durch die Bemühung Vergnügen auf Vergnügen folgen zu lassen, da „Weihnacht ja nur einmal im Jahre kommt.“ So schüttet sie, voll guter Absicht, ihre Liebe auf ihre materielle Weise aus, wie sie auch in Bracebridge Hall und Dingley Dell ausgeschüttet wurde. Aber Christus Jesus hatte einen anderen Weg als diesen, er sagte: „Niemand hat größere Liebe denn die; daß er sein Leben läßt für seine Freunde.“ Wie aber in diesen Aufsätzen schon wiederholt erklärt worden ist, bedeutet das Wort Leben im Griechischen: Seele, und im Griechischen und im Hebräischen ist Seele auch gleichbedeutend mit dem rein sinnlichen Element in der Materie; das heißt: sie unterscheidet zwischen belebter und unbelebter Materie. Als darum Jesus diese Erklärung machte, beharrte er auf der Notwendigkeit, daß solche, die sein Evangelium annehmen, ihr möglichstes tun sollten um die Ansprüche der Sinne und die Versuchungen des Fleisches zu überwinden. Er hatte sie nie ermutigt den Weihnachtstag oder irgendeinen anderen Tag mit Essen und Trinken zu feiern, oder durch Dinge, die allgemein für die Sinne und die Annahme von Leben in der Materie sprechen. Im Gegenteil, er hätte sie bewogen die Geistigkeit des wahren Daseins und alles, was sie mit sich bringt, anzuerkennen.

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