Kinder, wie andere Leute, müssen täglich wissen, daß Christus hier ist, gerade jetzt. In der Christian Science lernt man, daß Wahrheit, die den Platz einer jeden Form des Irrtums einnimmt, der Heiland ist und immer war. Ein Kind wird die wahre Bedeutung von Weihnachten lieb haben, wenn es Tag für Tag lernt, daß ihm dadurch, daß es sich an die Wahrheit wendet, Heilung und beständige Freude zuteil werden. Durch das eigentliche Erkennen der Wahrheit beweist man, daß Wahrheit sich gerade in der rechten Weise und gerade zur rechten Zeit entfaltet. So geht die wirkliche Geburt Christi für einen jeden, heute, vor sich. Wie Mrs. Eddy sagt in „Christ and Christmas“ (S. 53):
Gütig und frei, jetzt und ewiglich,
Erscheint Christus in Dunkelheit;
Und mit Gnade gegen dich und mich
Macht er Raum für die Gesundheit.
Durch liebevolle Erziehung sollte einem Kinde der Weg gezeigt werden, auf welchem die Wahrheit immer zur Hand ist, um das, was unrichtig zu sein scheint, durch die richtige Tätigkeit des göttlichen Gemütes zu ersetzen. Selbst ein Kind erkennt die Gegenwart des Gemütes. Gemüt oder Gott ist nur der Name für die Ursache des wirklichen Lebens. Man lebt nur wirklich und ist nur wahrlich glücklich, wenn man das Gute kennt. Freudiges Leben infolge der Kenntnis, daß Gott Gemüt oder göttliche Liebe ist, lehrt einen was das wahre Geschenk Gottes für jeden Tag ist. Diese Freude ist nicht vom Besitz irgendwelcher bloßer Dinge abhängig. Sie entsteht vielmehr, durch das wirklich richtige Denken, das sich sicher bewußt ist nur das zu wissen, was das eine Gemüt weiß. Das eine Gemüt ist sich der Kraft, der Gesundheit, der Bewegungsfreiheit, der Freude und des Guten jeder Art bewußt; und alles das, was das göttliche Gemüt weiß, ist das vollkommene Geschenk Gottes.
Wenn wir nun erkennen, daß Gott das göttliche Gemüt ist, fühlen wir sofort, daß dieses Gemüt gegenwärtig ist. Es könnte nie, auch nur einen Augenblick, abwesend sein. Seine richtige Tätigkeit war immer hier, um zu segnen, zu heilen und glücklich zu machen, trotz allem was irgend jemand glauben möchte. Wenn ein Kind, oder sonst jemand, einsieht, daß das, was das wahre Gemüt tut, recht ist, niemanden beleidigt und für alle Freude bedeutet, dann erlaubt eine eifrige Liebe für das Rechte weder Raum noch Zeit für Irrtum irgendwelcher Art. Beide, das Kind wie der Erwachsene, müssen natürlich vielmehr wissen, was das Rechte ist, das sie tun sollen anstatt das was sie nicht tun sollen. Diejenigen Eltern, die einem Kinde einfach sagen: das sollst du nicht tun und jenes lassen, leiten das Kind kaum auf den rechten Weg. Dem Kinde zu zeigen wie das eine Gemüt, die göttliche Liebe, das Kind Gottes mit liebevollen und freudigen Taten beschäftigt, mag von den Eltern beständige Wachsamkeit verlangen; aber sicher ist die Bemühung, ein Kind zu lehren wie es immer richtig tätig sein muß, weit lohnender als das bloße Verbieten der vielen unrecht scheinenden Dinge. Die wirklich gute Arbeit von beiden, Eltern und Kind, liegt in der Erkenntnis der Gegenwart des Gemütes.
Wahre Weihnacht wird alle Tage bewiesen, wenn diese gute Arbeit jeden Tag vor sich geht. Nur den Irrtum zu verneinen, ist nicht die Wahrheit kennen. Durch Geduld, daheim und in der Schule, kann ein jeder beweisen, daß sich das göttliche Gemüt hier und jetzt als richtige Tätigkeit ausdrückt, ungeachtet dessen, was zu sein scheint. Ruhige Gewißheit, daß das eine Gemüt, das nur die wahre Idee verursacht, alles Lieben der göttlichen Liebe ausmacht, ist eine immerwährende Freude; und Freude ist natürlich das Wesentliche der Weihnacht. Bei allem Wirken, selbst in dem was Spiel genannt wird, liegt die Freude einfach darin, das, was das Gemüt anweist, in Ordnung und doch mit Kraft zu tun. Die Kraft und die Freude dieses Wirkens hängt nicht von den vielen, oft als angenehm angesehenen, Dingen ab. Das Kind, wie auch der, der wie ein kleines Kind geworden ist um in das Himmelreich einzugehen, kann sich beim einfachsten Leben und Tun freuen. In der Tat ist die Freude der reinen Wahrheitserkenntnis, mit all ihrer unbegrenzten Güte, das Geheimnis, wie man hier und jetzt in das Himmelreich eingeht.
Weihnachten ist darum das tägliche Gute für alle die die Wahrheit kennen, für alle, die in jedem Sinne des Wortes Kinder sind. Für den einfachen Wahrheitssucher ist Christus, der die richtige Idee des göttlichen Gemütes ist, immer gegenwärtig, an Stelle von jedem menschlichen Sinn der Dinge. Der freudige Beweis der Gegenwart dieser richtigen Idee ist nicht von irgendeiner falschen Annahme abhängig und er kann durch keine solche aufgehalten werden. Das, was bloßer Glaube oder Dichtung war über Weihnachten, muß der Wahrheit Raum machen, die in ihrer Fülle sicherlich gut genug ist um für alle zu genügen. Wenn das, was nur aufregt, durch die wirksame Freude des wahren Gemütes ersetzt worden ist, ist nichts verloren gegangen, sondern das wirklich Gute gewonnen worden. Dieses Gute is nicht zu einer Zeit mehr vorhanden als zu einer anderen, noch mehr für den einen als einen anderen; sondern es ist immer ohne Grenzen und ohne Aufhören, weil es von der göttlichen Liebe selbst ausgeht und von ihr erhalten wird. Nur für den unwirklichen, sterblichen Sinn schien Christus oder Wahrheit je zu kommen oder zu gehen oder sich zu verändern. Wie Mrs. Eddy sagt auf Seite 61 von „Unity of Good“: „Dem menschlichen Sinn erschien Jesus zuerst als ein hilfloses menschliches Kind; aber für die unsterbliche und geistige Vision war er eins mit dem Vater, ja die ewige Idee Gottes, die weder jung noch alt war — und ist — und weder tot noch auferstanden. Die Veränderungen des sterblichen Sinnes sind der Abend und der Morgen des menschlichen Denkens,— das Zwielicht und die Dämmerung der irdischen Vision, die dem nachtlosen Strahlenglanz des göttlichen Lebens vorausgehen. Menschliche Wahrnehmung, die zur Erkenntnis ihrer Nichtsheit vorwärts schreitet, steht still, geht rückwärts und dann wieder vorwärts; aber das göttliche Prinzip und Geist und der geistige Mensch sind unveränderlich,— weder vorwärts gehend, rückwärts gehend, noch stille stehend.“
Die Eltern, oder sonst jemand, die die Tatsache der beständigen Gegenwart des Christus kennen, sind bereit sich der unaufhörlichen Weihnacht zu erfreuen und gegen andere immer die freundlichste Hilfe und größte Freudigkeit auszudrücken. Auf Seite 261 von „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ sagt Mrs. Eddy in einem kleinen Artikel, betitelt: „Christmas for the Children“ (Weihnachten für die Kinder): „Mir scheint, daß die liebevollen Eltern und Beschützer der Jugend oftmals fragen: Wie sollen wir der Kinder Weihnacht Freudig und zugleich von Vorteil machen? Die Weisheit ihrer Vorfahren, die bei Gott Weisheit suchen, scheint reichlich dafür gesorgt zu haben, je nach der Gewohnheit des Alters, und zur vollen Genüge jugendlicher Freude. Laßt uns so weiter fahren, mit einer Ausnahme: Die Kinder sollten nicht gelehrt werden zu glauben, daß St. Nikolaus irgend etwas zu tun habe mit diesem Zeitvertreib. Eine Täuschung oder Unwahrheit ist nie weise. Zu viel kann nicht getan werden um den entfaltenden und empfänglichen Gedanken der Kindheit gut zu hüten und zu leiten.“ Der ganze kleine Artikel ist hilfreich, wie alle von Mrs. Eddys anderen Schriften, denn alles was sie gesagt hat, war und ist eine Hilfe um alle zur Wahrheit zu führen, zu Christus, dessen wirkliche Verherrlichung unaufhörliche, mit dem göttlichen Prinzip übereinstimmende, Betätigung der Christian Science ist.
Christus ist mit dir, er ist gegenwärtig
Oh fürchte dich nicht;
Sei stark, ja sei mächtig
Nimm was er verspricht.
Sprich das siegende Wort über den Irrtum
Erkenne, daß Wahrheit ist Macht,
Erringe der Getreuen Vergeltung:
Freiheit, die diese Stund' gebracht.
