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Das Heiligtum

Aus der Juli 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer hat das Bedürfnis, sich von der Welt zurückzuziehen, das Bedürfnis eine Bürde abzulegen, ein Verlangen nach Heilung, nach Ruhe und Friede noch nie empfunden? Sicher hat manch ein menschliches Herz diese Sehnsucht, und für ein jedes ist Trost verheißen. Hilfe ist immer zur Hand gewesen und der Weg, ihr teilhaftig zu werden, wurde schon vor alters von den Sehern und Propheten verkündet und ist heute durch die Christian Science, eine Lehre, welche der Welt durch die geistige Auslegung der Heiligen Schrift und der Demonstration des Immanuel „Gott mit uns“ eine Kenntnis vom Wort Gottes gibt, vollkommen offenbart worden. Dies befähigt jeden aufrichtigen Sucher, jeden der nach Gerechtigkeit hungert und dürstet, in das Heiligtum einzugehen. Das Wort Heiligtum ist eine Übersetzung von dem lateinischen sanctuarium und bedeutet: Heiligtum, das Allerheiligste. Man nennt einen geweihten Ort Heiligtum. Die meisten Leute verbinden das Wort auch mit demjenigen Teil eines Kirchengebäudes in dem sich der Altar befindet oder mit dem Tempel oder dem Gebäude selbst. Doch erhält das Wort im Lichte der Christian Science eine viel größere Bedeutung, und das materielle Symbol wird durch die wahre Idee, aus der es geboren ist, ersetzt. Das Menschliche ist in jeder Hinsicht begrenzt, und nur wenn wir den göttlichen Ratschluß über den Menschen kennen lernen, fangen wir an unsere wahre Beziehung zu Gott zu verstehen und gehen in unsere Erbschaft der Freiheit ein.

Die Bibel lehrt uns die Allheit Gottes, Seine Allgegenwart und Allmacht, und die Christian Science lehrt uns wie wir uns Seine Hilfe unter allen Umständen zunutze machen können. Wenn wir Gott als Gemüt, Geist, anerkennen, können wir Ihn nicht auf irgendeinen besonderen Ort begrenzen, denn Gemüt, Geist, deutet auf eine Intelligenz, die gänzlich von der Materie getrennt ist. Die Materie ist deshalb kein Mittel zur Gottesverehrung. Der welcher sprach, wie vor ihm kein Mensch gesprochen, macht das ganz klar in seiner Antwort an das samaritische Weib, zu der er sagte: „Es kommt die Zeit, daß ihr weder auf diesem Berge noch zu Jerusalem werdet den Vater anbeten. Ihr wisset nicht, was ihr anbetet. ... Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Geist und Wahrheit also, sind das Heiligtum Gottes, Sein Wohnort, und wir werden diesen immer durch die Vergeistigung unserer eigenen Gedanken finden und erkennen. Zu diesem Zweck müssen wir, wie Paulus sagt, den „alten Menschen,“ den Sterblichen mit all seinen Begrenzungen und falschen Annahmen, ablegen, und den „neuen Menschen,“ den Sohn Gottes, den Christus, anziehen. Dies bedeutet die Wiederherstellung oder Neugeburt durch den Geist, ein Vorgang, welcher, wie der Meister erklärte, absolut notwendig ist um in den Himmel oder das Reich Gottes einzugehen.

Wenn Geist als Vater, Ursache oder Prinzip erkannt wird, sieht man den Menschen als Seine Idee. Das ist der Mensch in Gottes Bild und Gleichnis, Seine Wiederspiegelung. Prinzip und Idee, Ursache und Wirkung, werden als untrennbar und Gott und Mensch als ewig eins gefunden. Im Lehrbuch der Christian Science, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 91) sagt Mrs. Eddy: „Laßt uns uns von der Annahme frei machen, daß der Mensch von Gott getrennt ist, und laßt uns nur dem göttlichen Prinzip gehorchen, das Leben und Liebe ist. Dies ist der große Ausgangspunkt für jedes wahre, geistige Wachstum.“ Diese Untrennbarkeit des Prinzips und seiner Idee ist wunderschön erhellt im einhundertneununddreißigsten Psalm: „Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da. Bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten.“ Des Menschen wahre Beziehung zum Vater verstehend, wie es uns durch die Christian Science erhellt wird, deren Demonstration die Kranken heilt, werden wir das Bewußtsein des Guten festhalten und jeden sogenannten Beweis der materiellen Sinne zunichte machen und dadurch die geistige und wirkliche Tatsache, wie sie Gott, das Gemüt, kennt, zum Ausdruck bringen und wiederspiegeln. Dies bedeutet „unter dem Schirm des Höchsten“ zu bleiben, und daselbst unentwegt verweilend, heißt: „unter dem Schatten des Allmächtigen“ zu sein. So werden wir mit Gott gefunden und Gott mit uns, und, wie Mrs. Eddy sagt: „Ist Er mit uns, dann ist der Wegesrand ein Heiligtum und die Wüste ein Ruheort, mit lebendigen Zeugen bevölkert, welche die Tatsache erhellen, daß Gott die Liebe ist“ (Miscellaneous Writings, S. 150). So wird der Eingang in das Heiligtum für einen jeden durch das Verständnis des Schöpfers und Seiner Schöpfung ermöglicht, und dieses Verständnis oder Bewußtsein der Wirklichkeit aller Dinge ist der heilige Ort, wo wir uns mit Gott unterhalten können.

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