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Das Aufsatzschreiben

Aus der Januar 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Aufsatz in den Christian Science Zeitschriften ist weit mehr als eine Predigt, eine Unterweisung, eine Abhandlung oder ein Argument. Um das Prinzip zu offenbaren muß er die Ganzheit der Intelligenz kundgeben, an Stelle von allermöglichen Annahmen von menschlicher Untätigkeit, Verwirrung und Übertätigkeit. Er muß die Eigenschaften des Prinzips darlegen und entfalten um wirksam zu sein. Da diese Eigenschaften zu allem richtigen Leben wesentlich sind, ist es unumgänglich, daß beide, Schreiber und Leser, verstehen, was sie sind und wie ihr ordnungsgemäßer Ausdruck gute Aufsätze über die Christian Science, wie auch gute Tätigkeit jeder anderen Art, erzeugt. Es sollte leicht sein zu erkennen, daß das, was das Richtige eines Aufsatzes ausmacht, mit allem Richtigen, in jeder Erfahrung, identisch ist.

Weil die Christian Science das unendliche Gemüt und Seinen unendlichen Ausdruck zur Grundlage hat, können die Aufsätze für die Christian Science Zeitschriften verschiedener Art sein um allen Lesern etwas zu bieten. Über etwas, das man als wahr erkannt hat, kann furchtlos geschrieben werden, mit dem Antrieb, der Aufrichtigkeit und der Einfachheit die dem göttlichen Gemüt entspringen, und die von einer Wirksamkeit sind wie es gewöhnliche literarisch künstlischere Tüchtigkeit nicht sein könnte. Ein Aufsatz sollte natürlich einheitlich sein; denn die Einheit oder Ganzheit des Guten, richtig dargestellt, heilt einen jeden Sinn von Begrenzung oder Disharmonie. So sollte der Schreiber ein Thema wählen und es so bearbeiten bis er fühlt, daß er es vollständig dargestellt hat, so daß dem Leser seine ganze Bedeutung klar sein wird. Das Thema selbst sollte frisch sein, denn die Unendlichkeit des Gemütes erscheint dem Wahrheitssucher stets als eine erfrischende Neuheit. Es ist immer möglich die wahre Originalität zu offenbaren, welche den einen göttlichen Ursprung ausdrückt. Zu einer originellen Darlegung der Christian Science sollte man in seinem Denken weder übermütig noch launenhaft sein, sondern sich zur wahrhaft natürlichen Entfaltung des Ausdruckes auf das eine Gemüt verlassen. Aufsätze können sich sowohl auf die Anwendung der Christian Science in Weltangelegenheiten beziehen als auf die Angelegenheiten des Einzelmenschen. In dem Verhältnis wie der einzelne die universale Wahrheit für sich selbst beweist, beweist er sie für die ganze Welt, und er braucht das, was er weiß, nur in bestimmter und ordentlicher Sprache auszudrücken um durch das Schreiben eines Aufsatzes vielen einen Dienst zu erweisen.

Der erste Schritt ist also das Wählen eines Themas und dann soll man sich auf die Entfaltung desselben beschränken, anstatt auf die Kunstgriffe literarischer Komposition. In „The Compleat Gentleman“ (Der vollkommene Gentleman) von Henry Peacham, der in 1634 in London veröffentlicht wurde, wird uns geraten: „Laß deinen Stil mit stichhaltigem Stoff ausgerüstet sein, und aus den besten, gewähltesten und bekanntesten Wörtern bestehen; und hüte dich davor solche Worte zu sprechen und zu schreiben, welche die Menschen eher bewundern als verstehen sollen.“ Ein wirklich kurz gefaßter Aufsatz braucht nicht ungebührlich kurz zu sein, denn eintausend Worte oder mehr mögen oft notwendig sein zur Entwicklung eines einzigen, bestimmten, metaphysischen Punktes. Es ist zwar viel besser wenn der Schreiber zuerst niederschreibt was er zu sagen wünscht, ohne viel auf das, was er nicht tun sollte, zu achten, er kann nachher das Geschriebene selbst kritisieren und solche Änderungen machen, die das, was er sagen will, denen, zu deren Segen er geschrieben hat, klarer machen.

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