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Formeln

Aus der Januar 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddy schrieb auf Seite 148 von „Miscellaneous Writings“ in bezug auf die Regeln und Satzungen im Handbuch Der Mutter-Kirche: „Sie waren keine willkürliche Ansichten oder gebieterische Forderungen, die etwa eine Person einer anderen aufdrängt bzw. an sie stellt. Sie wurden von einer Macht veranlaßt, die man nicht sein eigen nennen kann, wurden zu verschiedenen Zeiten geschrieben, wie es die Umstände erforderten.“ Es ist weise diese Tatsache nie zu vergessen. Wenn sie bloß als Regeln zur Regierung der Kirche angesehen werden, wenn auch noch so menschlich weise, geht ihre Wichtigkeit und Bedeutung verloren. Sie sind, wie alles andere das unsere Führerin der Welt gegeben hat, die Demonstrationen ihres geistigen Verständnisses. Sie sind das Ergebnis ihrer Wahrnehmung der in der sterblichen Erfahrung vorkommenden Verlockungen und Felsen, die die Aufmerksamkeit des Christian Scientisten ablenken und seine Hoffnungen zunichte machen möchten; sie sind bestimmt den geraden Weg zu bezeichnen, der zu dem gewünschten Ziele führt. In dem Maße wie Mrs. Eddys geistiges Erkennen und ihre geistige Vision diejenige ihrer Nachfolger überragte, in dem Maße wird Gehorsam gegen die Forderungen des Kirchenhandbuches den Begriff desjenigen, der noch nicht bewiesen hat was die Früchte dieses Gehorsams sind, übersteigende Früchte bringen. Aus diesem Grunde erscheint bestimmt in der Erfahrung jener Christian Science Kirche, wo ein intelligenter und gewissenhafter Gehorsam gegen das Kirchenhandbuch herrscht, Friede, Harmonie und geistiges Wachstum die Dankbarkeit erwecken und vielleicht eine freudige Überraschung über eine so große Belohnung hervorrufen. Wenn man sich dessen inne wird, erwacht ein Verlangen nach gründlichem Verständnis des Buchstabens, und es wird der Wunsch erweckt Einsicht in die tiefe Weisheit dieser Gesetze und ihrer Beziehung zum Fortschritt zu gewinnen.

In Abschnitt 9 von Artikel VIII heißt es zum Teil: „Kein Mitglied soll beim Unterricht in der Christlichen Wissenschaft oder beim Heilen der Kranken als Hilfsmittel geschriebene Formeln gebrauchen, oder seinen Patienten oder Schülern dies erlauben.“ Dies erscheint unter dem Subtitel: „Formeln verboten,“ was wiederum unter der Überschrift: „Zur Anleitung der Mitglieder“ unter dem Titel „Disziplin“ steht. Die Bedeutung des Wortes „Formel,“ wie sie ein Wörterbuch gibt, lautet: „Eine vorgeschriebene oder bestimmte Form; eine feststehende Regel; eine fixe oder konventionelle Art und Weise in der irgend etwas getan, hergerichtet oder gesagt werden soll; eine bestimmte Form von Wörtern die bei irgendeiner Zeremonie gebräuchlich sind.“ Aus dieser Auslegung ist es offensichtlich, daß eine Formel naturgemäß das genaue Gegenteil erleuchteten Denkens ist. Es ist Tradition gegen Gedankenfreiheit; Aberglaube gegen Intelligenz; Dogma gegen Offenbarung; der Buchstabe gegen den Geist.

Der Heiler bei einer Christian Science Behandlung, und der einzige Heiler, ist Christus, den Paulus als „göttliche Kraft und göttliche Weisheit“ beschreibt. Eine Formel ist eine bestimmte Form von Wörtern, und „die göttliche Kraft und göttliche Weisheit“ sind so verschieden von einer bestimmten Formel als nur irgend etwas sein kann. Das eine ist göttlich, das andere ganz menschlich; das eine ist geistig, das andere materiell, das eine ist die lebendige Inspiration der Liebe, das andere ist der Buchstabe welcher tötet; das eine offenbart Gott, das göttliche Prinzip, als nah und liebevoll, das andere nährt den Glauben an das fleischliche Gemüt, das in Feindschaft ist wider Gott. Die Natur und die Wirkungen von Formeln bleiben sich immer gleich. Ob es die Zauberformeln der Zauberer primitiver Stämme seien, oder das höher entwickelte System suggestiver Therapeutik, welche bisweilen in modernen Spitälern praktiziert wird, oder die Scheinwissenschaft des Malpraktikers, sie sind immer mesmerisch in ihrer Natur. Insofern als sie Sache der Abstufung sind, ist die letztgenannte die schlimmste Phase; denn während die suggestive Therapeutik, die in Spitälern praktiziert wird, schädlich ist, und den Patienten ureigner mentaler Rechte beraubt, ist sie wenigstens offen in ihrem Anspruch nichts anderes als die Wirksamkeit des menschlichen Gedankens zu sein, während die Scheinwissenschaft sich göttlich nennt und Beelzebub ist, der im Namen der Wahrheit praktiziert. Hier wie überall ist die hinterlistigste Form des Irrtums diejenige, die sich in die Gewänder des Guten hüllt. Oft kann der Buchstabe der Formel keine wissenschaftliche Analyse ertragen; doch ist das keine entscheidende Probe, denn bisweilen mögen die Worte richtig sein; es mögen sogar Zitationen aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit angewandt und zum Mißbrauch verdreht werden. Die Gegenwart einer Formel wird durch den Gedanken und den Beweggrund bewiesen, die ihre Anwendung veranlassen, und der Beweggrund der Bemühung ist: das sterbliche Gemüt zum Vermittler der heilenden Arbeit zu machen.

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