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Ein glühendes Jahrhundert

Aus der Januar 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Der fünfte Teil des Jahrhunderts ist vergangen, von dem Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christian Science, am Anfang schrieb (Poems, S. 22):

Geduld'ges Jahrhundert, von Gott gekrönt,
Deine Stund’ ist da! Die Ewigkeit naht,
Sie winket von oben zu uns herab,
Ein hundert Jahre von Liebe erglüht
Bieten wied'rum der alten Erd’ Lebewohl,
Oh seht doch das Licht! Der ferne Himmel ist nah!

und welch wunderbare, durch das wahre Gesetz beförderte, Offenbarungen des Guten sind in dieser Zeit vorgekommen; denn unendliche und glückliche Entfaltung ist das Gesetz des wirklichen Universums, das Gesetz im Reich des Geistes. Die Tatsache, daß Gemüt Gemüt oder Bewußtsein ist, bedeutet, daß es sich seiner Schöpfung tätig bewußt ist. Alles, was dem Gemüt angehört ist tätig, und Gemüt ist ewig tätig. Gerade aus diesem Grunde offenbart das Universum des göttlichen Gemütes, Gottes, beständige Kraft. Prinzip entfaltet seine eigene Wiederspiegelung als das genaue Ebenbild seiner selbst, und das Prinzip ist nie stillestehend im Sinne von Stagnation, sondern bringt immerwährend unendliche Neuheit hervor. Weil nun die sogenannte materielle Welt beständig dem Wirklichen unähnliche Eigenschaften ablegt, und das tun wird bis alle Materialität verschwunden ist, wird mit jedem Jahr, das auf der Zeittabelle eingeschrieben wird, immer weniger und weniger Lethargie vorkommen. Die Welt und ihre Systeme müssen sich darum, in Antwort auf das Gesetz des Prinzips, gemäß den Forderungen der Wahrheit, beständig bestreben mehr und mehr der Wahrheit auszudrücken, wenn sie nicht in Samen aufschießen und dadurch fruchtlos werden sollen.

Liebe ist Prinzip,— jedoch nicht der menschliche Sinn der Liebe, der bisweilen das Unrecht vergibt ohne es zu berichtigen. Prinzip ist Liebe, oder Gemüt, und kennt nur die Kraft des Guten, eine Kraft die gegen jede Annahme des Bösen mächtig ist, ja so mächtig, daß die eigentliche Allheit des Guten ewig alle angenommenen Gegensätze zunichte gemacht hat. Diese Liebe, welche das Unwahre versengt oder vernichtet, weil das Gute und das Böse nicht nebeneinander bestehen können, wird in dem folgenden Verse aus den Psalmen veranschaulicht: „Unser Gott kommt und schweiget nicht. Fressend Feuer geht vor ihm her und um ihn her ein großes Wetter.“

Ganz ungeachtet wie lange die Menschen mit den Tagen eines jeden vergehenden Jahres tändeln mögen, und auf die „guten, alten Tagé“ einer Scheinruhe hoffen, wo nichts zu hoffen ist, müssen sie sich trotzdem daran erinnern, daß der Christus „nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.“ Die eigentliche Natur des Christus, als der Ausdruck Gottes oder des Prinzips, bedeutet die Zerstörung, ohne Ausgleich, von allem, was Christus verdrängen möchte. Seine Natur erinnert an die andere Stelle in der Bibel: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert, und dringet durch, bis daß es scheidet Seele und Geist.“ Die Seele der Menschen, oder der materielle Sinn der Menschen, ist in diesen Tagen tatsächlich bis ins Innerste durchdrungen worden. Doch welch wunderbarer Trost wird in demselben, schon anfangs zitierten, Gedicht gefunden, wo uns Mrs. Eddy die freudevolle Verheißung mitteilt:

Lieber Gott! wie groß, wie gut bist Du,
Du heilest der Menschheit krankes Herz;
Sondierst die Wunde, den Balsam gibst —
Vollkommenes Leben und Kraft und Ruh.

Die Menschen müssen weder das Erscheinen eines neuen Tages noch eines neuen Jahres befürchten, denn sie finden das Heilmittel in dem Gedanken, daß ein jedes Jahr dieses zwanzigsten Jahrhunderts ein Teil der „ein hundert Jahre, von Liebe erglüht,“ ist. Das Heilmittel wird gefunden wenn man unentwegt und wissenschaftlich in dem Verständnis bleibt, daß die entfaltende Ewigkeit alles ist, was wirklich vor sich geht. Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende, Zeitalter und das Ewige und Ewige, sind eigentlich nur andere Benennungen für die Ewigkeit; darum nimmt der Mensch gerade diesen Augenblick am Ganzen alles Wirklichen teil. In genau derselben Weise wird das am nächsten Neujahrstage der Fall sein und am Nächsten und dem Nächsten nach diesem, bis daß alle Neujahrstage aller kommenden Jahrhunderte in der Ewigkeit aufgehen, und die Mythe eines materiellen Jahres und einer sterblichen Geschichte gänzlich verschwindet.

Doch ist es gewiß weise und vorteilhaft wenn die Sterblichen ruhig über ihre gegenwärtige Erfahrung nachdenken. Es ist weise die Ereignisse des vergangenen Jahres und die Verheißungen für das neue Jahr richtig zu betrachten, und alle mit dem Maßstabe des Prinzips zu messen, beständig an der Wahrheit festhaltend, damit das Wirkliche nicht verloren gehe inmitten der großen Wetter, ob diese Stürme im Leben eines Einzel menschen oder im Schicksal seiner Nation erscheinen, oder auch in der menschlichen Geschichte von irgend etwas anderem das seine Aufmerksamkeit fesselt vorkommen. Mrs. Eddy schreibt: „Es ist gut mit unseren vergangenen Stunden zu sprechen und zu lernen, zu was für einem Zeugnis sie berechtigt sind, und wie wir sie zu größerem geistigem Wachstum hätten gestalten können. Mit jedem kommenden Jahre sollten höhere Freuden, heiligere Ziele, ein reinerer Friede und eine göttlichere Energie den Wohlgeruch des Seins erfrischen“ (Miscellaneous Writings, S. 330). Ein jeder einzelne mag sich wohl fragen: Wo wäre ich auf dem Pfad der Demonstration des wahren Menschen, wenn ich mehr Materialismus, Neid, Eifersucht und Haß, mehr Selbstsucht und Begierden, in all ihren unzähligen Phasen, einschließlich des Verlangens nach Macht und Platz und Popularität, überwunden hätte? Doch diese und alle anderen unwahren Annahmen verschwinden vor dem Verständnis, daß Gemüt, Gott, Sein Bild und Gleichnis ohne einen Fehler gemacht hat. Nichts Böses hat den vom Prinzip erschaffenen Mann, die vom Prinzip erschaffene Frau, je berührt. Diese Wahrheit ist es, die in diesem ereignisvollen zwanzigsten Jahrhundert ein solcher Trost ist, diese Wahrheit, die, durch ein immer zunehmendes Verständnis ihrer einschneidenden Bedeutung, in der ganzen Welt wirkt. Weil der Mensch die Idee des Gemütes ist und nicht körperlich, kennt er jetzt nur das unendliche Gute und die Harmonie, und hat nie etwas anderes gekannt.

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