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Die Macht Gottes

Aus der März 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft lehrt die Welt, daß die Macht Gottes unbegrenzt, ja, daß sie die einzig wahrhaft bestehende Macht ist. Wer diese Behauptung zum erstenmal hört, ist wohl geneigt, ernste Zweifel zu hegen. „Was!“ werden wohl manche ausrufen, „könnte mit Recht behauptet werden, daß Gott auch in menschlichen Angelegenheiten Seine Macht betätigt? Könnte man nicht eher sagen, Er sei außerhalb der Angelegenheiten dieser bekümmerten, sündigen Welt, die sich ihrer Leiden wohl bewußt ist, sie aber nicht zu heilen vermag?“ Es gibt gewiß viele, die sich von dem göttlichen Wesen einen derartigen Begriff machen.

In unserer Zeit wird nun durch die Werke Mary Baker Eddys, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, der Welt die Wahrheit über Gott zugänglich gemacht. Begreift man erst einmal diese Wahrheit, so kommt auch die Erkenntnis, daß die Macht Gottes eine positive, geistige Tatsache ist, und daß dieselbe von den Menschen zu allen Zeiten und unter allen Umständen nutzbar gemacht werden kann. Die unwissende Welt kann dies, wie bereits gesagt, nicht verstehen, denn sie ist unfähig sich von dem Wesen Gottes einen Begriff zu machen. Eine der betrübendsten Tatsachen, die man beobachten kann, ist die Übertreibung der falschen Annahmen, die durch alle Zeitalter hindurch mit dem Namen Gottes verknüpft waren. Man nennt Ihn einen Gott der Rache, einen Gott des Hasses, einen Gott, der das Gute und das Böse kennt, und überall wo derartige falsche
Begriffe Wurzel gefaßt haben, sind in Seinem Namen Verbrechen ohne Zahl begangen worden.

Die Christliche Wissenschaft gibt Gott Seinen richtigen Platz in Seinem eigenen Universum. Sie erläutert Gott als das unendliche Gute, das allmächtige und allgegenwärtige Prinzip. Man beachte die Tatsache von Gottes Unendlichkeit. Gott ist das allumfassende Wesen, das allumfassende Gute. Welch wunderbare Möglichkeiten eröffnen sich uns, sobald wir diese Tatsache, wenn auch nur undeutlich, erfassen!

Der Offenbarung und der Vernunft getreu, sagt Mrs. Eddy auf Seite 228 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“: „Es gibt keine von Gott getrennte Macht. Allmacht besitzt Allgewalt, und irgendeine andre Macht anerkennen heißt Gott die Ehre versagen.“ Erkennt man erst die Allheit Gottes, so ist es leicht daraus zu folgern, daß die Macht Gottes unbegrenzt ist. Was auch die materiellen Sinne scheinbar vorgeben mögen,— diese sogenannten Sinne des Geschmacks, des Gehörs, des Gesichts und des Geruchs,— und was auch das menschliche Denkvermögen dagegen einwenden könnte, so besteht doch die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft darin, daß es „keine von Gott getrennte Macht“ gibt. Gegen diese unumstößliche geistige Tatsache lehnt sich vielleicht das menschliche Empfinden im Anfang auf; sie beruht aber nichtsdestoweniger auf Wahrheit und muß sich schließlich bei der Menschheit einbürgern und von ihr nutzbar gemacht werden, um alles, das dem Guten unähnlich ist, zu überwinden.

Christus Jesus besaß ein außerordentliches Maß jenes Verständnisses, das die Christliche Wissenschaft von der unbeschränkten Macht Gottes und ihre Nutzbarmachung lehrt. Er machte Gebrauch von der Macht Gottes beim Heilen aller Arten von Krankheit und Sünde. Wie tat er dies? Gerade wie es heute geschieht wenn die Christliche Wissenschaft die Kranken und Sünder heilt. Nehmen wir an, wir hätten es mit einem Krankheitsfall zu tun. Es ist nicht von Belang, ob die Krankheit scheinbar seit langem besteht, oder ob sie sich eben gezeigt hat; die Frage ist, wie muß mental damit verfahren werden? Die Gedanken sollten sich unverzüglich der Wahrheit über Gott zuwenden und Seine Allheit und Allmacht behaupten. Ist das Gute wirklich unendlich, dann kann das Übel auch keine wirkliche Gegenwart und keine wirkliche Macht besitzen. Krankheit ist nichts Gutes, und sie hat aus diesem Grunde kein wirkliches Dasein. Auf diese Weise wird das wahre Bewußtsein in Tätigkeit gesetzt; und wenn die Erkenntnis der Wahrheit deutlich genug und der die Heilung Suchende dafür bereit ist, dann wird die Annahme der Krankheit unfehlbar verschwinden. Auf Seite 111 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mrs. Eddy: „Das Prinzip der göttlichen Metaphysik ist Gott; die Betätigung der göttlichen Metaphysik ist die Nutzbarmachung der Macht der Wahrheit über den Irrtum; ihre Regeln demonstrieren ihre Wissenschaft.“ Jesus zweifelte nie an der heilenden Macht der Wahrheit. Nachdem er in einem gewissen Falle davon gesprochen hatte, wie schwer es sei, die Tatsachen des Seins zu verstehen, wenn man an materiellen Reichtum glaube, sagte er: „Bei Gott sind alle Dinge möglich.“ Jesus erinnerte sich beständig der Tatsachen des geistigen Seins, der Wahrheit von der Liebe, Gegenwart und Macht unseres Vaters, und er wußte, daß diese Eingenschaften der göttlichen Natur die wirklichen Tatsachen des Daseins darstellen. Diese Erkenntnis der Wahrheit verscheuchte die Traumbilder des materiellen Sinnes, ob es sich nun um eine verdorrte Hand oder einen mondsüchtigen knaben, einen „Blutgang“ oder ein erblindetes Auge handelte. Wie Jeremia, hunderte von Jahren vor ihm, so konnte auch er mit unbedingtem Vertrauen ausrufen: „Ach Herr, Herr, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm, und ist kein Ding vor dir unmöglich.“ Für Gott ist nichts unmöglich! Wie Mrs. Eddy auf Seite 224 von Wissenschaft und Gesundheit sagt: „Die Macht Gottes bringt den Gefangenen Befreiung. Keine Macht kann der göttlichen Liebe widerstehen.“

Welche Botschaft des Trostes für die Mühseligen und Beladenen! Diese Botschaft der Christlichen Wissenschaft muß aber verstanden werden. Ein Streben, das göttliche Prinzip des Seins zu verstehen, ist erforderlich, und wenn es erreicht ist, muß ernstlich und aufrichtig darnach gestrebt werden, das Gelernte in die Tat umzusetzen. Wer könnte jemals ein Rechenexempel lösen ohne die zu dessen Lösung erforderlichen Regeln genau anzuwenden? Ebenso verhält es sich, wenn die Schwierigkeiten und Verwicklungen des menschlichen Lebens in Frage kommen. Auch auf diese müssen die Regeln der göttlichen Metaphysik angewandt werden, und wenn dies mit Geduld und Ausdauer geschieht, so werden sie aufhören, sich geltend zu machen.

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