Wenn man die unharmonischen Zustände, mit denen der Mensch von jeher zu kämpfen hatte, und die heute besonders auffallend hervortreten, einer eingehenden Prüfung unterzieht, kann man nicht umhin, der Erklärung der Christlichen Wissenschaft beizustimmen, daß diese Zustände, im Grunde genommen, das Resultat des Ungehorsams gegen Gott sind. Wenn Gott gut ist,— und wir sind in jeder Beziehung berechtigt und haben alle Ursache, dies zu glauben, denn der Glaube muß uns bleiben, wenn die Hoffnung nicht schwinden soll,— dann müssen Seine Gesetze, wie Er selber, gut sein, und solange jemand diesen Gesetzen gehorcht, kann er auch darauf rechnen, daß seine Erfahrung sich zu einer guten gestalten wird. Wer jedoch dem göttlichen Gesetze, entweder aus Unwissenheit oder infolge sündhafter Neigungen, ungehorsam ist, verstrickt sich gerade in die Übel, von denen er so gerne befreit sein möchte, obwohl die Möglichkeit, ihnen zu entrinnen, glücklicherweise stets vorhanden ist, das heißt, wenn wir willig sind, sie wahrzunehmen und den Gehorsam zu leisten, der in der Erfüllung der Gesetze Gottes, des Geistes, besteht.
Die Selbstgerechtigkeit, die das Unglück der Menschen entschuldigen möchte, und alle Verantwortung dafür auf den Schöpfer zu schieben sucht, um der Forderung, das Übel zu überwinden, zu entgehen, bedeutet einfach das Umgehen einer notwendigen Pflicht. Wer sich dessen schuldig macht, glaubt wohl mit dem morgenländischen Dichter ausrufen zu dürfen:
Was! mit reinem Golde sollten seine hilflosen Geschöpfe
zurückbezahlen, was uns verfälscht geliehen wurde!
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.