Die unfehlbare Wirksamkeit des wissenschaftlich richtigen Denkens, das das göttliche Gemüt und seine Eigenschaften zur Voraussetzung hat, ist in meiner Familie so klar und überzeugend bewiesen worden, daß ich freudigen und dankbaren Herzens mein Weniges darbieten möchte, in der Hoffnung, es möge ein Becher kalten Wassers für einen ringenden Sterblichen sein.
Geboren und erzogen in einem Glauben, dessen dogmatische und materielle Gebräuche mir das gerade Gegenteil von den Lehren der Christlichen Wissenschaft zu sein schienen, hatte ich viel zu überwinden, viel zu lernen und umzulernen, bis ich so weit war, daß ich diesen für mich neuen Begriff des Daseins annehmen konnte. Allmählich, nach vier Jahre langem Lesen und Studieren, nach tiefem und ernstlichem Nachdenken, wurden meine vielen Fragen alle beantwortet bis zu der letzten; die Hindernisse fielen in ihr Nichts zurück, die Brücken waren sozusagen hinter mir abgebrochen, und ich konnte die Probe bestehen, die plötzlich an mich herantrat.
Mein älterer Junge bekam mit ungefähr sieben Jahren Kinderlähmung, und zwar nach Ansicht der Ärzte in der bösartigsten Form; es war anscheinend eine vollständige Lähmung aller Glieder, die sogar Kopf und Stimme in Mitleidenschaft zog. Mein Gatte, der schon mehrere Jahre Anhänger der Christlichen Wissenschaft war, fragte mich freundlich und liebevoll: „Was willst du tun? Du bist die Mutter und hast zu entscheiden. Willst du ärztliche Hilfe haben oder möchtest du Beistand durch die Christliche Wissenschaft?” Wie eine Offenbarung kam es mir augenblicklich in den Sinn: „Dies ist die Zeit,” und ohne mich auch nur einen Augenblick zu besinnen, antwortete ich: „Wir wollen einen Vertreter rufen.” Die Heilung kam zustande, und heute kann der Junge radfahren, schwimmen, auf Bäume klettern und ist gesund und munter.
Wir haben erlebt, wie die Kinder im ganzen Häusergeviert um uns herum monatelang Keuchhusten hatten, aber da wir wußten, daß, wie Mrs. Eddy uns auf Seite 176 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” sagt, „Wahrheit ... die bösartigste Ansteckung mit vollkommener Sicherheit [handhabt]” und daß „die völlige Liebe ... die Furcht aus-[treibt],” blieben unsre Jungen all die Monate hindurch bewahrt und waren unempfänglich gegen jeden Ausdruck von verderblichen materiellen Gedanken, die um uns her tobten. Obwohl sie anfänglich mit den angesteckten Kindern gespielt hatten, fehlten sie doch kein einziges Mal in der Schule und blieben von allem verschont außer von der Wahrheit und ihrem segensreichen Einfluß.
Wir haben die von Mrs. Eddy gelehrte wissenschaftliche Wahrheit bei der Heilung vieler körperlicher Krankheiten angewandt: bei Masern, die durch Behandlung in einem Tag verschwanden, bei schweren Brandwunden, einem langwierigen, bedenklichen Rückenmarkleiden, das durch ärztliche Behandlung sehr verschlimmert worden war, und bei einem sogenannten chronischen Darmleiden. Sie alle haben samt und sonders dem richtigen und liebevollen Denken, das die Christliche Wissenschaft uns als unser göttliches Erbteil vermittelt, nachgegeben.
So sind wir heute mit unaussprechlicher Dankbarkeit erfüllt für den Fortschritt, der uns die Worte des Psalmisten erhellte: „Dein Wort macht mich klug,” und uns verstehen ließ, was der liebreiche Wegweiser Christus Jesus meinte mit den Worten: „Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.” Und wir erfassen die volle Bedeutung jener herrlichen und zu höchsten Hoffnungen begeisternden Worte unsrer großen Führerin, Mary Baker Eddy, in „Wissenschaft und Gesundheit” (S. 417): „Behaupte deinen Standpunkt mit dem unerschütterlichen Verständnis von Wahrheit und Liebe, und du wirst den Sieg gewinnen.”
Evanston, Illinois, V.S.A.