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Gott als Prinzip erkannt

Aus der Juni 1923-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Einer der Ausdrücke, die auf Seite 465 des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,” von Mary Baker Eddy gebraucht werden, um Gott zu erklären, ist Prinzip. Dieser Ausdruck mag manchem, der mit dem Studium der Christlichen Wissenschaft beginnt, eine scheinbar so unbestimmte Auffassung von Gott bieten, daß er sich lieber den andern auf der gleichen Seite des Lehrbuchs befindlichen Bezeichnungen von Ihm als Gemüt, Geist, Seele, Leben, Wahrheit und Liebe zuwendet, um der Gottheit, wei Mrs. Eddy sie uns durch diese Begriffe erklärt, näher zu kommen.

Schreiberin dieses ist es in ähnlicher Weise ergangen, als sie mit der Christlichen Wissenschaft bekannt wurde. Die Erklärung von Gott als Prinzip mutete sie kalt und fremd an, da der althergebrachte Begriff des Wortes Prinzip ihr so wenig im Einklang mit der Natur Gottes zu stehen schien. Die Theologie hatte ihr einen Begriff von Gott als einer endlichen, wenn auch sehr großen Person gegeben, den wir anbeten und verehren sollten und zu dem wir mit all unsern Bitten gehen durften, um Seinen Willen zu erfahren, in dem Glauben, Er höre unsre Gebete. Bei einer solchen Auffassung von Gott wäre es daher anmaßend gewesen, Ihn als göttliches Prinzip zu betrachten, dessen Macht auf Grund unveränderlicher Regeln in der Lösung unsrer Probleme angewandt werden kann. Infolge dieser religiösen Erziehung hat sich im Bewußtsein der meisten Christen ein unklarer Begriff über Gott gebildet, und durch kritikloses Übertragen dieser Auffassung von Generation zu Generation ist die Welt zum größten Teil in Unwissenheit über Gottes wahre Natur geblieben.

Mrs. Eddy, der Entdeckerin und Begründerin der Christlichen Wissenschaft, verdanken wir den wissenschaftlichen Begriff von Gott als dem „schöpferischen Prinzip—Leben, Wahrheit und Liebe” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 502), verdanken wir die geistige Grundlage, von der aus wir ein viel tieferes und praktischeres Verständnis von Gott erlangen können, als wir vorher hatten. Auf Seite 283 unsres Lehrbuchs schreibt unsre Führerin: „Wir müssen das göttliche Prinzip in unser Verständnis aufnehmen und es im täglichen Leben leben; wenn wir dies nicht tun, können wir die Wissenschaft ebensowenig demonstrieren, wie wir Geometrie lehren und veranschaulichen können, wenn wir eine Kurve eine gerade Linie oder eine gerade Linie eine Kugel nennen.” Diese ernste Mahnung unsrer Führerin weist uns darauf hin, daß wir das göttliche Prinzip, d. h. das göttliche Gemüt, Leben, Wahrheit und Liebe, durch uns wirken lassen müssen, um einen Beweis unsres Verständnisses von diesem Prinzip zu geben.

Der Mensch besteht in Gott, im Prinzip; und der Beweis dieser Tatsache ist dann erbracht, wenn wir sehen, daß unsre Gedanken, Worte und Handlungen in Übereinstimmung mit der Wahrheit sind. Wenn alle Menschen zu der Erkenntnis erwachen würden, daß es in Wahrheit nur ein göttliches Prinzip gibt, nach dem alle Handlungen der Menschen bemessen und beurteilt werden müssen, so würde die Idee der Brüderschaft unter den Menschen sichtbarer werden. Jede Unsicherheit und jegliches Mißtrauen in der Familie, in der Gesellschaft und unter den Nationen würde unverzüglich verschwinden.

Der Gehorsam gegen das göttliche Prinzip machte Jesus von Nazareth zu dem besten Menschen und Heiler und zum größten Freund der Menschheit. Er befähigte ihn, das Prinzip während seiner ganzen irdischen Laufbahn in der wirksamsten Weise anzuwenden. Der Schrift zufolge ward das Wort „Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.” Wir können Jesu erhabenem Beispiel nur dann folgen, wenn wir, wie er, in den geringsten Angelegenheiten des Lebens im Gehorsam gegen das göttliche Prinzip — gegen die Forderungen von Leben, Wahrheit und Liebe — handeln. Kein Umstand ist zu unbedeutend, um vom Prinzip regiert, kein Wort zu gering, um der Weisung des einen Gemüts gemäß gesprochen zu werden.

Wenn wir im täglichen Leben auch nur über unbedeutende Geldsummen verfügen und infolgedessen nur kleine Abrechnungen zu machen haben, so verlieren wir doch niemals die Gesetze der Mathematik, die uns an ganz bestimmte Regeln binden, aus den Augen. Sollten wir der göttlichen Wissenschaft nicht noch eine viel größere Treue entgegenbringen und jeden Gedanken und jedes Problem ihren Regeln unterordnen? Den Weg dazu weist die Heilige Schrift mit den folgenden Worten: „Wir zerstören damit die Anschläge und alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi.”

Wenn wir auf diese Weise unsre Pflicht gegen das göttliche Prinzip verstehen gelernt haben, fangen wir an, die Anwendung des Wortes Prinzip auf Gott in ihrem tieferen Wert zu schätzen, wodurch wir den lebendigen und wahren Gott finden. Es ist nicht mehr ein untätiges Warten darauf, was Gott für uns tun wird, sondern ein beständiges, wirksames Betätigen der gottähnlichen Eigenschaften des Prinzips im täglichen Leben.

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