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Ärgert nicht die Kleinen

Aus der Januar 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In den ersten Lebensjahren beruht der Bewußtseinszustand des Kindes hauptsächlich auf Eindrücken, die es im Heim empfängt. Diese ersten Eindrücke bleiben solange allein maßgebend, bis der Gedankenkreis sich in der Schule und auf dem Spielplatz erweitert. Das Heim, nicht die Schule, ist also verantwortlich für die ersten sittlichen Lehren, die das Kind erhält; und diese werden dem Bewußtsein durch die Gedanken und Handlungen seiner Umgebung ganz unbewußt übermittelt, mögen sie nun mit den Lehren vom göttlichen Prinzip, von Wahrheit und Liebe übereinstimmen oder ihnen völlig widersprechen und gar einen Beigeschmack des Weltlichen, des Fleischlichen und allen Irrtums haben. Was für eine Verantwortung haben also die Eltern, denen obliegt, um des Kindes willen mit ihren Gedanken allezeit „unter dem Schirm des Höchsten” zu bleiben!

Wir leben in einem aufgeklärten Zeitalter, und unsere Kleinen haben oft ein lebendiges Verständnis für die sittlichen Anforderungen des täglichen Lebens. Bisweilen macht die Lebensweise ihrer Eltern einen tieferen Eindruck auf sie als deren Unterweisungen. Wie wahr ist doch der Ausspruch des Professors James, eines Erziehers unserer Tage: „Was du den Kindern sagst, beeinflußt sie nicht so sehr, wie der Geist deines Lebens, ... wie die höchsten Ziele, nach denen du strebst!”

In Amerika besteht heutzutage in gewissen Kreisen die ausgesprochene Neigung und das Bestreben, die volle Verantwortung für die Erziehung der Kinder den Schulen und Universitäten zuzuweisen. In Kanada machte ein Redner kürzlich in der Öffentlichkeit folgende Bemerkung: „Das Heim von heute scheint ein Ort zu sein, wo die Kinder essen, schlafen und ihre Wäsche wechseln”. Für die sterbliche Wahrnehmung scheint dies leider in manchen Fällen zuzutreffen; geht man aber der Sache auf den Grund, so findet man, daß das Kind von seinem ersten Atemzuge an das sittliche Denken, die Gesinnung des Heims gewissermaßen einatmet, — eine Gesinnung, die je nach ihrer Beschaffenheit stark zum Guten oder zum Bösen beeinflußt. Hier, im Heim, ist der Ort, wo dem Kinde die erste Eingebung werden kann, die es auf Gott, das göttliche Prinzip, hinweist. Mit anderen Worten, hier kann es seinen ersten Begriff von Ehrlichkeit, Reinheit, Keuschheit und Liebe erlangen, — seine erste Anregung, richtig zu denken. Und hier, im Heim, bietet sich die Gelegenheit, die Entfaltung der größten aller Gaben zu pflegen: das Verständnis des einen ewigen Ego, des göttlichen Gemüts, unseres Vater-Mutter Gottes.

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