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„Freund der Freundlosen”

Aus der Januar 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Menschenherz sehnt sich nach wahrer Freundschaft, nach jenem innigen Verhältnis, das dem Menschen teilnahmsvolles Verständnis für seine innersten Gedanken, für sein Trachten und Sehnen, für seine Ziele und Bestrebungen, ja, sogar für seine Zweifel und Befürchtungen entgegenbringt. Eine solche Freundschaft ist über alle Maßen köstlich, und eine Freundschaft, die eine solche Innigkeit verbürgt, füllt jene große Leere aus, die dort im Menschenleben herrscht, wo diese Freundschaft fehlt.

Mrs. Eddy enthüllt in ihrem von vielen Menschen geliebten Kommunionliede (Gedichte, S. 75) den Christus, den „Geist, der rein macht”, als den „Freund der Freundlosen”, ja, als einen Freund, der den Betrübten und Leidtragenden gerade den Lebensbalsam bringt, der tröstet und heilt. Was für Segensmöglichkeiten ihre Worte doch in sich schließen! „Freund der Freundlosen”,— Freund dessen, der vielleicht durch ein Sündenleben, das so weit ging, daß es alle Freundschaftsmöglichkeiten zerstörte, den Sinn für menschliche Freundschaft verloren hat, und der dennoch einen Tröster in dem barmherzigen Vater findet! Denn Gott erreicht durch Seinen Christus die von Herzen Demütigen und bringt Trost und Heilung sogar denen, die ganz freundlos zu sein scheinen.

Das vom Offenbarer entworfene herrliche Bild des Christus schildert diese segensreiche Wirkung der Christusgegenwart: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir”. Was für Möglichkeiten christusähnlicher Freundschaft diese Worte doch in sich schließen: der Christus, die Wahrheit, der immer vor der Tür des menschlichen Bewußtseins steht, der immer bereit ist — ja, eifrig trachtet — einzugehen, Zutritt zu erlangen, um die dort beherbergten irrigen, täuschenden und durchaus falschen Gäste zu verdrängen, immer bereit ist, an Stelle der haßerfüllten und ungesunden Gedanken des sterblichen Glaubens die heilende Botschaft der göttlichen Liebe zu bringen!

Überdies steht der Christus nicht nur vor der Tür des menschlichen Bewußtseins, sondern er klopft auch leise an und macht auf die Gegenwart des geheiligten Boten der Wahrheit und der Liebe, des Boten Gottes, aufmerksam, der „große Freude” verkündigt, die, wenn vernommen und befolgt, den freundlosen Fremden in den Sohn des all-liebenden Vaters umwandelt, der Seinem Vielgeliebten unendlichen Reichtum schon verliehen hat. Der Überbringer dieser herrlichen Botschaft steht immer anklopfend vor der Tür des Bewußtseins und gibt in dieser Weise die himmlische Gegenwart kund. Doch die Tür muß geöffnet werden! Es ist nicht das Vorrecht des himmlischen Voten, mehr zu tun als uns die göttliche Gegenwart zu verkündigen. Die Tür muß geöffnet werden, und zwar von innen, d.h. das Denken muß bereit sein, die gesegnete Botschaft der Liebe zu empfangen, sonst kann sie nicht durch die Tür des Denkens eingehen. Wenn der Bedürftige — und wer unter den Sterblichen ist nicht bedürftig?— nur die Tür öffnet und diesen Engelbesuch empfängt, das ihm so bereitete Brot des Himmels empfängt und daran teilnimmt, es annimmt und sich zu eigen macht, es verdaut und in sich aufnimmt, wird es für ihn das geistige Verständnis das erlöst, ja, das heilt und errettet. Was für eine Freude, was für ein immerwährendes Gesegnetsein kann ihm widerfahren durch das einfache Empfangen des Christus, der Wahrheit, und dadurch, daß er ihn sich zum beständigen Begleiter macht! Er wird nicht mehr freundlos sein; denn er hat den besten aller Freunde in dem ewigen Christus, dem Heiligen Tröster, gefunden. Wie betrüblich — wie beklagenswert — es doch ist, daß die Sterblichen mühevoll und einsam ihren sorgenvollen Weg auf dem steinigen Lebenspfade einschlagen, wenn doch der liebevollste, der beständigste und bei weitem trostreichste aller Freunde gerade bereit steht und immer darauf wartet, eingelassen zu werden!

Derselbe Christus redete durch den Mund des sanftmütigen Jesus die verklärten Worte: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig”. Hier ladet der Freund der ganzen Menschheit wiederum alle, die sich abmühen, alle, die den sorgenvollen Lebensweg gehen, zärtlich ein, den Christus zu empfangen, wodurch sie jene Gemeinschaft mit der unendlichen Liebe, der Quelle wahrster Freundschaft, finden, mit der Liebe, die sich beständig zu allen Freundlosen gesellt.

Die Christlichen Wissenschafter werden unermeßlich gesegnet durch die Lehren der Mrs. Eddy, die ihnen genau offenbaren, wie sie diesen unvergleichlichen Freund empfangen, diesen Engelbesuch, den erlösenden Christus, nachdem sie ihm einmal Eintritt ins Bewußtsein gewährt haben, beherbergen können, um die dauernde Anwesenheit dieses höchstwillkommenen Gastes darin zu sichern. „Gehorcht der himmlischen Botschaft, ihr Sterblichen!” schreibt Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 559). „Nehmt die göttliche Wissenschaft”. Selbst wenn sie unseren vorgefaßten Meinungen widerstreitet, unserer angenommenen Lebensweise zuwider ist, wird sie, wenn einmal verdaut und in uns aufgenommen, der Weg des Lebens, das Mittel des Heils und der ewigen Glückseligkeit. Dadurch können wir hier und jetzt unsern Weg zum Himmelreich finden. Die Christlichen Wissenschafter sind diejenigen, die den „Freund der Freundlosen”, den Heiler aller Leiden, den Erlöser von allen Sünden, gefunden haben. Da sie sich diese köstliche Gabe zu eigen gemacht haben, teilen sie sie mit allen denen, die bereit sind, den lebendigen und liebenden Christus zu beherbergen.

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