Als ich auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht wurde, befand ich mich in einem ähnlichen Zustande wie der Mann, von dem wir im 14. Kapitel der Apostelgeschichte lesen. Auch ich hatte vor der Geburt schwere Verletzungen erlitten, die so erheblich waren, daß der Arzt bei der Geburt sagte, es wäre für mich und alle Beteiligten besser gewesen, wenn das Leben in mir erloschen wäre. Ich hatte ein sehr schwaches Herz, zerrüttete Nerven, und gewisse Organe befanden sich am unrechten Platze. Die Tragweite dieses Übelstandes zeigte sich indessen erst nach Jahren bei einer Untersuchung, die ergab, daß diese Organe seit der Geburt sich nicht entwickelt hatten, und daß infolgedessen eines davon ein peinigendes Gefühl im Kopfe verursachte; man befürchtete tatsächlich, es könne Irrsinn daraus entstehen. Dazu kam, daß ich mehrere gefährliche Krankheiten durchzumachen hatte, die ein dauerndes Nierenund Halsleiden hinterließen.
Mit der Zeit verschlimmerten sich die Leiden, bis ich schließlich ganz zusammenbrach. Wäre ich damals kräftig genug gewesen, so wäre eine größere Operation vorgenommen worden; aber wegen meines schwächlichen Zustandes schien dies unmöglich. Ich wurde daher, nachdem die ärztliche Kunst erschöpft war, als unheilbar aufgegeben. Ein Arzt sagte, jedes Organ in meinem Körper sei mehr oder weniger krank oder in Mitleidenschaft gezogen, und mein Zustand sei nur ein Tod bei lebendigem Leibe. Es ging mir immer schlimmer, und schließlich konnte ich das Bett nicht mehr verlassen. Vier Jahre lang lag ich so da.
Damals setzte Lähmung ein, und Fallsucht trat in der schlimmsten Form auf. Mein Dasein wurde unerträglich, und ich bat die Ärzte, etwas für mich zu tun. Auf mein Drängen willigten sie ein, daß ich in eine Pflegeanstalt gebracht wurde. Ich betete ganz ernstlich um Hilfe, es ging mir auch etwas besser, so daß ich von einem Zimmer zum andern gehen konnte; aber im Grunde hatte sich nichts geändert, und man erklärte mir, ich werde schließlich doch wieder das Bett hüten müssen.
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