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Das Sittengesetz und das geistige Gesetz

Aus der Mai 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus hat nachdrücklicher als irgend jemand auf Erden das Sittengesetz aufrechterhalten, und zwar deshalb, weil er das geistige Gesetz besser verstand und dessen Kraft besser bewies als irgend jemand. Keinen Augenblick während seines Wirkens dachte Jesus, daß nicht alle Menschen dem Sittengesetz dauernd zu gehorchen hätten. Niemand wußte so gewiß wie er, daß Menschen und Völker ohne diesen Gehorsam untergehen müssen. Übrigens hielten schon vor dem Meister alle Seher, alle Propheten der Hebräer das Sittengesetz — das dem Mose auf dem Berge Sinai mitgeteilte Gesetz Gottes — ihrem Verständnis gemäß aufrecht; und sie warnten oft die Verächter dieses Gesetzes, um sie vor dem Untergang zu bewahren.

Jesus war dem Sittengesetz in seinem eigenen Leben treu und hielt es zum Wohle anderer aufrecht. In der Bergpredigt sagte er: „Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen”. Und nicht bloß das, was man den Buchstaben des Gesetzes nennen kann, hielt er aufrecht, sondern er bestand auf der Treue gegen den Geist des Gesetzes. Dies kommt klar zum Ausdruck in seiner Auslegung des 5. Gebots: „Du sollst nicht töten”. Die Menschen dürfen dieses Gebot nicht bloß buchstäblich befolgen, erklärte er, sondern müssen es so weitgehend befolgen, daß sie den Zorn, die Leidenschaft, die sie der Vernunft beraubt und sie zu Handlungen von verbrecherischer Gewalt hinreißt, meiden.

Während aber Jesus den Wert des Sittengesetzes lehrte und auf dessen Befolgung bestand, war er auch der Hauptbefürworter des geistigen Gesetzes. Niemand kann sich in seine in den Evangelien des neuen Testaments enthaltenen Erklärungen vertiefen, ohne die Überzeugung zu gewinnen, daß er beabsichtigte, den Menschen die Wahrheit beizubringen, daß das geistige Gesetz weder verstanden noch befolgt werden kann, wenn das Sittengesetz nicht beachtet wird. Jesus faßte die zehn Gebote zusammen, als er dem Schriftgelehrten antwortete, daß „das vornehmste Gebot vor allen Geboten” vollständige hingebungsvolle Liebe zu Gott verlange und das andere, daß wir unsern Nächsten wie uns selber lieben. Kann der geringste Zweifel darüber bestehen, daß man dem ganzen Sittengesetz treu wäre, wenn man diesen Geboten des Meisters treu wäre? Das Christentum, das Christus Jesus lehrte und lebte, beruht auf dem geistigen Gesetz der Liebe, dem geistigen Gesetz, das über das Sittengesetz hinausgeht, es aber nie aufhebt.

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