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Schrittsteine

Aus der Mai 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Durch die Christliche Wissenschaft wird uns heute klar, was Mose vor vielen Jahrhunderten den Kindern Israel klarzumachen suchte, nämlich, daß jedermann die beschützende und liebende Fürsorge Gottes ohne Rücksicht auf Umgebung oder irgendwelche äußere Zustände selber beweisen muß. Nachdem Mose die aus Gehorsam hervorgehenden Segnungen und die Folgen des Ungehorsams geschildert hatte, erklärte er: „Denn das Gebot, das ich dir heute gebiete, ist dir nicht verborgen noch zu ferne noch im Himmel. ... Es ist auch nicht jenseit des Meers. ... Denn es ist das Wort gar nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, daß du es tust”. Diese Mahnung sollte wahrlich jedermann beachten.

Jeder hat seine eigenen Gedanken, und nur derjenige, der sie denkt, sollte Gewalt darüber haben. Außerdem beeinflussen unsere Gedanken von heute unsern Zustand von morgen. Jeder einzelne muß als für sein eigenes Denken verantwortlich angesehen werden.

Wir brauchen nicht alles anzunehmen, was uns angeboten wird; es steht uns frei, nach Gutdünken anzunehmen oder abzulehnen; und wir besitzen etwas erst dann, wenn wir es angenommen haben. Wir können nur solche Ware absetzen, die wir auf Lager nehmen; und von der Beschaffenheit der abgesetzten Waren hängen der Ruf unseres Geschäfts und unsere geschäftlichen Beziehungen ab. Wir sind „gleich einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorträgt”. Nimmt man etwas Minderwertiges auf Lager, so entwertet es das ganze Warenlager.

Gedanken drängen sich einem beständig zur Erwägung auf; aber wir können jeden Gedanken, der zu unserer Kenntnis kommt, nach Belieben aufnehmen oder ablehnen. Kein Gedanke kann uns indessen beeinflussen, solange wir ihn nicht angenommen, ihn nicht in unser Gedankenwarenlager, unser Bewußtsein, aufgenommen haben. Nach Bedarf entnehmen wir unserem Warenbestande, ob er nun gut, schlecht oder mittelmäßig ist. Das eine steht jedoch ganz fest: wir können nicht entnehmen, was wir nicht haben. Wir können nicht ausgeben, was wir nicht eingelegt haben. Christus Jesus sagte: „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus seinem guten Schatz des Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz”. In des Vaters Geschäft sein bedingt, daß wir jeden Gedanken, der uns kommt, prüfen und nur solche Gedanken auf Lager nehmen, die von Gott, dem Guten, sind. Nur so können wir unsere Erlösung ausarbeiten.

Unter der Überschrift „Wissenschaftliche Übertragung vom sterblichen Gemüt” führt uns Mrs. Eddy auf Seite 115 in Wissenschaft und Gesundheit ganz klar die Richtschnur vor Augen, nach der wir urteilen sollen. Sie zählt zuerst unwirkliche Zustände auf wie „böse Annahmen, Leidenschaften und Gelüste, Furcht, verderbter Wille, Selbstrechtfertigung, Stolz, Neid, Hinterlist, Haß, Rache, Sünde, Siechtum, Krankheit, Tod”. Ins Denken eingelassen stören solche Annahmen unsere Umgebung durch Widerwärtigkeiten und Unruhe, ziehen ähnliche Störungen an und können sich äußerlich als widrige Zustände bekunden. Durch Zurückweisen dieser Annahmen verriegeln wir unsere Tür gegen böse Eindringlinge; und in dieser Weise ausgesperrt, können sie unsern Frieden nicht stören.

Die Arbeit ist indessen mit dem Zurückweisen dieser Annahmen nicht getan. Diese können unsere Aufmerksamkeit weiter auf sich ziehen, sie können weiter an die Tür unseres Denkens pochen. Als nächsten Schritt müssen wir Gedanken zu Hilfe rufen, die Mrs. Eddy unter der Randüberschrift „Übergangseigenschaften” (auf ders. Seite) aufzählt, wie „Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Herzenswärme, Erbarmen, Hoffnung, Glaube, Sanftmut, Mäßigkeit”. Hegt und pflegt man diese Eigenschaften, so lenken sie uns ab vom Getümmel des sterblichen Gemüts und weisen uns auf die Ruhe und den Frieden des Geistes, „den Schirm des Höchsten”, hin.

Unter der Randüberschrift „Wirklichkeit” (in dems. Buche, S. 116) erklärt Mrs. Eddy den „dritten Grad” als „Weisheit, Reinheit, geistiges Verständnis, geistige Kraft, Liebe, Gesundheit, Heiligkeit”. Und sie sagt weiter: „Im dritten Grad verschwindet das sterbliche Gemüt, und der Mensch als Gottes Bild erscheint”. So ist uns heute der Weg der Erlösung vorgezeichnet, enthüllt als der Denkvorgang, der böse Annahmen durch die Ideen ersetzt, die von Gott, dem vollkommenen und unendlichen Gemüt, ausgehen.

In allen möglichen Ecken unseres Warenlagers, unseres Bewußtseins, halten sich allerhand böse Annahmen verborgen, die aber nicht verborgen bleiben können, wenn wir unser möglichstes tun, unser Denken rein zu halten. Und wie eine falsche Annahme um die andere ans Licht kommt, ist es Zeit, daß wir sie ausweisen und durch „Übergangseigenschaften” ersetzen, die uns der Wirklichkeit näher bringen.

Wir können nicht mit einem einzigen Satze vom Bösen zum Guten überspringen. Daher müssen wir jeden Schritt in der richtigen Reihenfolge machen, und die „Übergangseigenschaften” sind die Schrittsteine, vermittels derer wir von der Unwirklichkeit zur Wirklichkeit, vom Sinn zu der Seele schreiten. Diese Eigenschaften überbrücken die tosenden Wogen des Bösen, heben uns über die Nebel des körperlichen Sinnes empor, und „der Mensch als Gottes Bild erscheint”.

So lernen die Schüler der Christlichen Wissenschaft sehen, daß es äußerst notwendig ist, sich vor bösen Annahmen zu hüten und über das Denken zu wachen, gemäß der weisen Ermahnung Davids im 37. Psalm: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen”.

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